Heutige E-Commerce-Lösungen erinnern einen immer ein bisschen an die allerersten Automobile. Da waren zwar auch einige schicke Modelle darunter - wie der imposante "Präsident" (im Bild). Sie ähnelten aber nichtsdestotrotz eher motorisierten Pferdedroschken als dem, was wir heute unter brauchbaren Autos verstehen würden. (Offenbar musste man in den frühen Tagen das Pferd noch erahnen können. Vielleicht, weil man es zur Not wieder einspannen wollte, wenn "der Präsident" mal wieder schlapp machte.)
Der E-Commerce anno 2005 - Automobil oder Pferdekutsche?
Mit dem E-Commerce anno 2005 verhält es sich nicht ganz unähnlich: Wie sehr hängen wir noch an unseren altbewährten Shops und Katalogen? Wie selbstverständlich orientieren wir uns auch online an den traditionellen Verkaufsmethoden?
Die
Pferdekutschen des E-Commerce sind allgegenwärtig: Versandhändler
hängen an ihrem Katalogmodell (am besten mit Blätterfunktion),
stationäre Händler bilden ihre Shops und Kaufhäuser im Internet nach.
Und Ebay & Co. nehmen sich den Marktplatz als Vorbild (die
Urmutter aller Pferdekutschen).
Was aber braucht es, um sich vorzustellen, dass es auch anders geht? Wie kann aus einer behäbigen Pferdekutsche ein schnittiges Auto werden?
Bei der Entwicklung des Autos dauerte es eine Weile, bis sich die Erkenntnis durchsetzte, dass das Pferd nicht mehr die treibende Kraft ist, und dass man vielleicht ohne den Gedanken an die gewohnte Pferdekutsche weitaus schneller vorankommt.
Wie lange wird es beim E-Commerce dauern, bis wir beim Online-Kauf nicht mehr zuallererst an Shops oder Kataloge denken?
Die primitiven Jahre (1995-2005)
In einem sind sich die Experten einig: Die ersten 10 Jahre werden als die primitiven Jahre in die Geschichte des E-Commerce eingehen.
- "Glauben Sie mir, unsere Nachfahren werden uns für unglaublich primitiv halten",
meinte Jeff Bezos von Amazon jüngst und verglich den Stand der
Entwicklung mit den Zeiten, als man bei elektrischen Geräten einfach
den Stecker rauszog, weil es noch keinen Einschaltknopf
gabbrauchte. (LIght Sockets and Modems, im Interview bei AlwaysOn)
- Internet-Veteran Joel Ronning von Digital River untermauert die These: "Ich sage, die E-Commerce-Branche hat bisher nur ungefähr 20 Prozent Marktreife erreicht. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns." (E-Commerce Growth Opportunities, im Interview in der E-Commerce Times)
- Und Barry Diller schlägt in dieselbe Kerbe: "Der E-Commerce steckt noch in den Kinderschuhen. Heutige E-Commerce-Lösungen bringens noch nicht."
Die Zeit wäre also reif für den nächsten Schritt - für die Modelle,
die das Zeug haben, die Pferdekutschen des E-Commerce an den Wegesrand
zu drängen und den Weg frei zu machen für einen zeitgemäßeren
E-Commerce - schneller, abwechslungsreicher, (attr)aktiver.
Exciting Commerce - The Exciting Future of E-Commerce
In Zukunft werden wir auf diesen Seiten vor allem E-Commerce-Lösungen vorstellen, die ohne den Gedanken ans Pferd auskommen - und die alles andere sind als motorisierte Pferdekutschen.
"Die aufregendsten Shoppingkonzepte" sind spannende Alternativen zu den gediegenen Shop & Katalog-Modellen von heute. Sie wenden sich an die Vielzahl neuer Händler, die das Internet für sich entdecken, und geben diesen neuartige Verkaufstools an die Hand.
Nach einer ebenso intensiven wie erkenntnisreichen Vorbereitungszeit bringt Exciting Commerce künftig quasi täglich Einblicke in eine neue Shoppingwelt. Wir berichten von eigenen Projekten und Erfahrungen, aber auch von den vielen guten Ideen anderer.
Wir sind gespannt, wohin sich der E-Commerce in den kommenden Jahren entwickelt. Wir werden diese Entwicklung begleiten und freuen uns auf viele Meinungen und Kommentare und auf eine ebenso spannende wie fruchtbare Diskussion.
Toller Bericht, bin mal gespannt was der E-Commerce noch alles mit sich bringt.
Kommentiert von: Nicodinho | 17. Oktober 09 um 13:32 Uhr