Händler sind es mittlerweile ja gewohnt abzugeben: Auf der einen Seite macht ihnen der unkontrollierte Handel bei Ebay zu schaffen, auf der anderen Seite halten Google & Co. die Hand auf. Und zu guter letzt treiben mehr oder weniger spamige Affiliates ihr Unwesen mit ihren Produkten. Wilde Zeiten für den E-Commerce.
Aber vielleicht noch nicht wild genug: Was würde passieren, wenn die Masse der Internetnutzer, also Du und ich - auch jenseits von Ebay - zu handeln anfangen? Was wäre, wenn wir nicht mehr nur die besten Infopäckchen ("Wikis"), sondern gleich die entsprechenden Produkte bzw. Verkaufslinks untereinander tauschen?
Genau das ermöglicht eine neue Generation von Internettools, die in den letzten sechs Monaten online gegangen sind. Zwei besonders einfach und effizient einzusetzende Exemplare für den Huckepack-Verkauf wollen wir hier vorstellen. Wir wollen damit zum einen zeigen, was E-Commerce in Zukunft heißen kann, und zum anderen natürlich dem "Handel" die Chance geben, sich frühzeitig darauf einzustellen und diese Entwicklung aktiv zu unterstützen.
Backpack nimmt die Produkte huckepack (für Dich und Deine Freunde ;-)
Beginnen wir mit Backpack. Dies ist ein faszinierend einfaches Tool, das unter dem ebenso Vertrauen erweckenden wie explosiven, neuen Label "Social Software" firmiert, einerseits die Organisation persönlicher Informationen erleichtert, aber genauso leicht auch den Austausch selbiger im kleinen (und großen) Kreis.
Nirgends steht, dass es sich um ein Verkaufstool für Exciting Commerce-Anwendungen handelt. Aber man muss sich nur die offiziellen Anwendungsbeispiele bei Backpack anschauen, um auf die eine oder andere schicke Shoppingidee zu kommen:
Die besten Beispiele gibt Backpack nämlich selber:
- Backpack als Preisvergleicher: Was kostet ein Produkt bei unterschiedlichen Händlern (einmal erstellt und die ganze Clique spart mit)
Um zu zeigen, wie einfach Backpack handzuhaben ist, haben wir, nichts als dumme Anwender, bei Backpack mal auf die Schnelle ein simples Shopping-Dossier erstellt - mit den wesentlichen Links zum Thema und unserer Amazon-Bücherliste. In der hier verwendeten Testversion gibt es keine Fotos. Doch für 5 Dollar im Monat sind auch bebilderte Link-Anwendungen möglich.
"We call it useful", meint das Backpack-Manifest. Wir sagen: "Pures Dynamit!"
Wists Social Shopping
Das zweite Tool deutet schon im Namen an, worum es gehen könnte, kommt aber genauso unverdächtig daher. Wists, kurz für Weblists, ist eines der sensationellsten Tools überhaupt. Einmal als Lesezeichen angelegt, kann man damit problemlos jede beliebige Website abgreifen und - mit einem schönen Fotolink versehen - in seinen persönlichen Wists-Listen ablegen. Das ist die soziale Seite.
Hier kommt die Shopping-Anwendung: Schnapp dir das Produktfoto, pack deinen persönlichen Verkaufstext mit dem entsprechenden (Affiliate-)Link dazu - und lade die Welt zum Schauen und Shoppen ein.
Hier gibts unser kleines Bücherregal als Wists-Galerie. Das Atemberaubende an Wists ist: Es liefert den Code gleich mit. Einfach kopieren und - als Schaufenster - auf jede beliebige Website stellen. Das kann jeder.
Backpack und Wists sind Meilensteine, was die einfache Handhabung für den Durchschnitts-User angeht. Für die Entwickler liegt der Charme in kombinierten Anwendungen. Erste (rudimentäre) Versuche zeigt dieses Tableau.
Zwar sind all die "sozialen Tools" noch im Beta-Stadium, aber für die Zukunft des Shoppings sind sie wohl das Revolutionärste seit Amazon und Ebay.
Mit diesem Beitrag wollten wir bewusst weit nach vorne schauen und veranschaulichen, was die Idee von Exciting Commerce ist: Denkt nicht mehr in Katalogen, lasst die Shops Shops sein und überlegt Euch Anwendungen für ein zeitgemäßes Shopping - von Kumpel zu Kumpel, von Kollege zu Kollege(n), von Freundin zu Freundin, von Nachbar zu Nachbar, aber auf keinen Fall von Händler zu Kunde.
Passend zum Thema beschreibt Chris Anderson heute "The Long Tail of Social Software", denn gerade hat Netscape-Gründer Marc Andreessen seinen Ning Playground an den Start gebracht, ein Tool, das in eine ähnliche Richtung geht wie Wists und Backback. Für eine fundierte Einschätzung von Ning ist es allerdings - ohne gute Anwendungsbeispiele - noch zu früh.
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