Noch sind einige Experten sehr skeptisch, ob die von Yahoo initiierte Shoposphere ein Zukunftsmodell für den Online-Handel sein kann.
Doch wer an ein stark vernetztes Web 2.0 und nutzergetriebene Peer-To-Peer-Konzepte im allgemeinen glaubt, der braucht auch entsprechende E-Commerce- Social-Commerce-Konzepte, die einen Verkauf von Freundin zu Freundin (bzw. von Fan zu Fan) ermöglichen.
Zlio bringt Geld in die Community
Alles, was der Yahoo! Shoposphere noch fehlt, hat die französische Shopping-Community Zlio bereits eingebaut. Michel Bauwens beschreibt den Unterschied in seinem P2P-Newsletter wie folgt:
"The Yahoo Shoposphere allows anyone to share his favourite pick lists, and gives any tip that leads to a sale a commission. Zlio, allows the same shopping lists to be transformed in a veritable store inspired by the blog model."
Im blogbegeisterten Frankreich sprießen die Zlio-Seiten nur so aus dem Boden (hier, hier und hier). Denn jeder, der eine Seite mit Zlio-Produkttipps (Früher hätte man das wohl Shop genannt) einrichtet, profitiert persönlich von den Provisionen:
Dort also, wo bisherige Affiliate-Systeme für den Gelegenheitsblogger zu aufwändig und wenig offen sind, springt Zlio ein: Geeignete Produkte lassen sich extrem leicht auswählen und auf vielfältigste Weise weiterempfehlen - per Weblog, aber auch per Mail, Messenger oder eigener Homepage.
Frédéric de Broux schreibt in The House of Innovation:
"Recommend a range of products & services on your personal website or blog and get paid for it!
This is the new selling model the creator of Net2One, Jeremi Berrebi, launched today. Thanks to this model, you get the choice of a wide range or products & services and depending on the items you reference on your site / blog, you get paid for it.
MSN Messenger will for example give a 0,50€ for any download from your site. A subscription to Meetic will give you a 1,8€ commission per new subscription coming through your network."
Wie bereits desöfteren angedeutet, ist der Weg von simplen Produktempfehlungen und Empfehlungslisten hin zu Multilevel- bzw. Netzwerk-Marketing-Systemen nicht weit. Und Zlio geht genau in diese Richtung.
Zlio betreibt Netzwerkmarketing im Internet
Michel Bauwens nennt das (peer enabled) multilevel marketing, und Frédéric de Broux beschreibt das eingebaute Pyramidensystem wie folgt:
"For each new "sales" person, the "parrain" will get a 3,¨% commission on what was sold by the new "sales" person who arrived through the "parrain" network.
The purpose is to develop a network of product & service prescribers on the Internet."
Interessanterweise schwankt Zlio nun in der Wahrnehmung zwischen einer coolen "Buzz Shopping Community" und dem zum Teil etwas dubiosen "Tupperware-Verkaufsmodell".
In jedem Fall aber ist das Zlio-System höchst einträglich für alle Beteiligten. Und das dürfte wohl den Ausschlag geben.
Zlio plant den internationalen Start
So gut wie alle heute verfügbaren Informationen über Zlio sind in französischer Sprache: Zlio ist Mitte November (quasi zeitgleich mit der Yahoo! Shoposphere) in Frankreich in den Betatest gegangen, ist inzwischen aber offiziell gestartet. Hier die Liste der aktuellen Handelspartner.
Ein US-Launch ist vorgesehen, ein genauer Termin steht allerdings noch nicht fest.
Bei den Recherchen sind wir auf ein interessantes Dokument vom März 2005 gestoßen, das vielleicht den hartnäckigen Skeptikern weiterhilft:
Sehr cool. Danke für diesen Post!
Kommentiert von: Martin Oetting | 12. Februar 06 um 21:21 Uhr