Das Wirtschaftsmagazin Brand Eins bringt im April einen Schwerpunkt zu unserem Lieblingsthema "Verkaufen" ("Wir wollen nichts von Ihnen. Aber wir haben was für Sie.")
Das Editorial fragt:
"Was ist los im deutschen Handel? Wer entwickelt da mit perfider Akribie Strategien, die mir, dem Kunden, den letzten Spaß am Einkaufen nehmen? Und warum? (...)
Seit das Wort "Verkaufen" aus dem Wortschatz deutscher Unternehmen getilgt und durch "Vertrieb" ersetzt worden sei, werde der Kunde eben vertrieben ..."
Der Verkauf werde in den Unternehmen in vermeintlich sachkundigere Hände gelegt, schreibt Chefredakteurin Gabriele Fischer im Editorial.
Marketing, Marktforschung und Werbung sollen dafür sorgen, dass sich Produkte "von alleine" verkaufen. Mit zunehmend mäßigerem Erfolg: "Das wird dann Konsumkrise genannt."
"Ein guter Verkauf kann richtig was bewegen. Vorausgesetzt, er wird von Anfang an als Teil des Prozesses mitgedacht. Das bedeutet allerdings auch den Abschied von all jenen Me-too-Produkten, bei denen selbst dem besten Verkäufer die Argumente ausgehen: "Was würde der Welt fehlen, gäbe es Ihr Unternehmen nicht?"
"Viel Zeit bleibt nicht. Denn die Verbündeten des guten Verkäufers, die Kunden, sind längst im Widerstand. Für ihr gutes Geld suchen sie das Besondere, ein ehrliches Angebot. Und wenn sie nicht mehr beraten werden, beraten sie sich selbst.
Den Spaß am Einkaufen holen sie sich zurück, und sie entscheiden, bei wem."
Damit spannt Brand Eins gekonnt den Bogen zum Web 2.0 ("Wenn der Kunde handelt"):
"Im Internet kursiert ein neues Schlagwort: Web 2.0. Für das Netz heißt das: Man kann wieder verkaufen. Aber anders."
Brand Eins präsentiert auf gewohnt hohem Niveau den Verkauf als das Zukunftsthema schlechthin - und hinterfragt zurecht, wie sich der Handel eine Zukunft vorstellt, so ganz ohne Verkäufer.
Frühere Beiträge zum Thema:
Da hat noch jemand gestern bzw heute Post bekommen :)
Kommentiert von: Jan | 29. März 06 um 23:41 Uhr
Hm, ja, lässt sich kaum verhehlen ;-)
Kommentiert von: Exciting Commerce | 30. März 06 um 00:08 Uhr
Zumindest haben wir mal angefangen, aus einem Vertriebsleiter einen Verkaufleiter zu machen. ;-)
Kommentiert von: Jörg Holzmüller | 31. März 06 um 13:42 Uhr