Langsam lässt sich erahnen, wie sich Google die Zukunft des Online-Shoppings vorstellt. Was bei Google Video in der Form noch nicht erkennbar war, zeichnet sich bei Google Books nun wesentlich deutlicher ab: Das Stöbern, Bummeln und Einfach-mal-umschauen soll bei Googles neuen Shoppingangeboten offenbar im Vordergrund stehen.
Herkömmliche Shoppingplattformen, Produktsuch- und Preisvergleichsmaschinen wenden sich weitestgehend an Zielkäufer, die schon wissen, was sie kaufen wollen. Googles neue Shoppingangebote hingegen umwerben die Unentschlossenen, die sich "nur mal umsehen" wollen.
JupiterResearch hat herausgefunden, dass Produktsuchmaschinen bei der breiten Masse der Internetnutzer alles andere als erste Wahl sind: Nur 26% der Online-User nutzen sie für ihren Einkauf, während 62% der Nutzer den Internetkauf über reguläre Suchmaschinen beginnen (via ECIN).
Auch die Froogle-Produktsuche konnte für sich alleine Google selber nie das Wasser reichen. Insofern dürften Googles neue Angebote einen Nerv bei den Online-Nutzern treffen. Schon beim Google Video Store stellte sich ja die Frage, ob es sich dabei um einen regulären Shop handelt. Ist die Google-Buchsuche nun ein getarnter Buchladen?
Google Books orientiert sich stärker als viele andere am natürlichen Einkaufsprozess: So wie man in einen Buchladen geht, durch die Regale schlendert, das ein oder andere Buch in die Hand nimmt, darin blättert, das Inhaltsverzeichnis oder einzelne Passagen überfliegt, kann man bei Google Books entsprechend suchen, bekommt das Cover und interessante Inhalte präsentiert und wird erst im Anschluss zu Froogle oder Shops wie Amazon weitergeleitet (s. Screenshots)
Bei Amazon wundert man sich immer ein bisschen, warum die "Search Inside"-Funktion immer erst dann kommt, wenn man das Buch schon gefunden hat. Bei Google Books steht sie am Anfang, und man hat das Gefühl, dass nun endlich auch die Reihenfolge stimmt.
Eine bemerkenswerte Verkaufsstrategie, die Google da fährt, vor allem weil sie sich - sobald Google Base gut gefüllt ist - auf andere Produktbereiche übertragen lässt!
Aktuell bietet Google selber noch keine Bücher an, motiviert aber Autoren, ihre E-Books über Google Books zu verkaufen (Netzeitung: "Google will Bücher verkaufen"), der nächste Schritt dürfte aber so weit entfernt nicht sein, wenn man bedenkt, was parallel dazu bei Google Base passiert.
via John Battelle
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