Drei bemerkenswerte Geschichten aus der Welt der Kleinanzeigen:
- Die New York Times widmet sich in der aktuellen E-Commerce-Kolumne der Frage, ob Microsofts Gratis-Anzeigendienst Expo eine Chance gegen Craigslist hat: "At first glance, Expo looks like countless other Craigslist
pretenders."
Anderseits sprechen eine Reihe ungewöhnlicher Community-Feature für Expo: "More important, perhaps, is the feature that allows Expo users to choose to view only listings from people in their MSN Messenger contact list or personal e-mail groups."
Craigslist hält dagegen: "We don't try to match them in technology bells and whistles, since that's not the kind of thing our users request."
- Definitiv chancenlos ist, was deutsche Zeitungsverlage gerade allerorten an Lokalinseln auf die Beine stellen. Das E-Commerce-Blog berichtet über Kalaydo, einen verzweifelten Versuch aus dem Rhein-/Ruhrgebiet.
Wenn sich 11 Lokalblätter zusammentun und den norwegischen Spezialisten Finntech (Motto: "Bridging the gap between newspapers and online classifieds") mit der Umsetzung beauftragen, dann kann ja eigentlich nichts schief gehen. Möchte man meinen.
Aber hat sich eigentlich einer der Verantwortlichen vorher Kijiji angesehen? Kijiji ist kostenlos, bundesweit vertreten, gut gefüllt, vor allem aber: technisch auf der Höhe der Zeit.
Das Problem der Verlage ist, dass sie verzweifelt versuchen, ihr Zeitungsgeschäft zu retten, während sich ihre Online-Konkurrenten ausschließlich auf die Bedürfnisse der Internetnutzer einstellen (können).
- Man kann der Lage der Zeitungen natürlich auch etwas Positives abgewinnen, wie Oliver Gehrs in der aktuellen Medien-Kolumne der Brand Eins ("Tabulose Boulevardzeitung sucht Leser"):
"Das Anzeigengeschäft ist für Boulevardzeitungen schon lange keine reine Freude mehr. Und es wäre noch trauriger, gäbe es nicht eine sichere Bank: Sex."
Amüsant, schockierend und höchst lesenswert!
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