Nachdem sich der Begriff "Social Commerce" für den E-Commerce im Web 2.0 durchzusetzen scheint, lohnt es sich, der Frage nachzugehen, was wohl darunter zu verstehen ist.
Solange eine allgemeingültige Definition fehlt und jeder den Begriff anders interpretiert, helfen einem vor allem Assoziationen und Annäherungen weiter:
- Wists war eines der ersten Bookmarking-Tools, das sich Mitte 2005 von "Wists Visual Bookmarking" in "Wists Social Shopping" umbenannte und so die Wortkombination ins Blickfeld rückte, die Kaboodle und andere später übernahmen. Wunsch- und Empfehlungslisten stehen hier im Vordergrund.
- Wikipedia hat seit März 2006 eine provisorische Definiton von Social Shopping:
"Social Shopping is based on the principles outlined in the wisdom of crowds where a large group of users can recommend products to each other and between them, work out what to buy and which ones have the most buzz."
Das Adjektiv "social" ist seit etwa fünf Jahren vor allem für Social Networks und Social Software in Gebrauch.
- Laut Technorati wird Social Commerce in Weblogs inzwischen häufiger verwendet als Social Shopping. Geprägt hat den Begriff Ende Dezember 2005 Steve Rubel in seiner Jahresvorschau 2006
"Social commerce can take several forms, but in sum it means creating places where people can collaborate online, get advice from trusted individuals, find goods and services and then purchase them."
- Zlio Community Shopping, Blogbuy und Edgeio sind weitere Anwendungen, die einen Eindruck von den Möglichkeiten und dem Potenzial von Social Shopping Konzepten vermitteln.
- Gerhard Schoolmann (Gastgewerbe Gedankensplitter) erinnert Zlio an das Sammelbesteller-Konzept, das Quelle und Baur groß gemacht hat:
"Unsere Sammelbestellerin war sehr engagiert, versuchte geeignete Mitbesteller auch zu Sammelbestellern heranzuziehen, und konnte auch Karriere machen bis hin zu einer hauptberuflichen Beschäftigung."
Er verbindet damit auch die Verkaufskonzepte von Avon und Tupperware.
- Simon Hengel (AkadeMix) assoziiert Social Commerce mit "Graswurzel-Vertrieb im Internet"
Inzwischen gibt es auch das erste umfassende Buch zum Thema. "Get Back in the Box" von Douglas Rushkoff ist gerade auf Deutsch erschienen. Es hätte den Titel "Social Commerce: Leben und handeln in einer vernetzten Welt" verdient.
Stattdessen heißt es "Die neue Renaissance: Auf dem Weg zu einer vernetzten, sozialen Wirtschaft". Darin beschreibt Douglas Rushkoff sehr detailliert und anschaulich, was Social Commerce bedeutet. Das Beste, was wir bisher zum Thema gelesen haben. Eine ausführliche Besprechung folgt in Kürze.
Hallo zusammen.
Ich habe eine Frage zur Definition von Social-Commerce und würde gerne wissen, ob ich richtig liege...
Wir sind uns einig, dass sich Social-Commerce (SC) mit den Eigenschaften der Nutzerbeteiligung, Käufervernetzung etc. schmückt (Vgl. Ebay, Amazon, Yahoo Sophosphere usw.)
Wie sieht es dennoch bei Unternehmen aus, deren Geschäftsmodelle nicht internetbasiert sind, sondern ihr Geschäft nur durch das Internet ergänzen? Ich denke dabei vor allem an Energieversorger oder einem Automobilhersteller? Diesbzgl. meint SC nämlich dann für mich, dass Kunden über SC-Anwendungen im Internet aktiv in den Innovationsprozess von genannten Branchen integriert werden können und somit eine interaktive Wertschöpfung entsteht, in der Kunden zu Produzenten werden (SC ermöglicht ein Aufbrechen der klassischen Wertschöpfung). Sehe ich das richtig?
Den Begriff Social-Shopping halte ich demnach nicht für passend, da sich somit die ganze Philosophie des sozialen Aspekts der Vernetzung und der Community-Based-Innovation auf rein internetbasierte Geschäftsmodelle stützen würde und klassische Branchen (wie o.g) - lt. Web 2.0 Definition - davon nicht partizipieren könnten.
Ich weiß, man könnte endlose Diskussionen über die „neuen“ Begrifflichkeiten führen, dennoch bin ich der Ansicht das SC eine riesige Chance für bspw. o.g. Branchen sein könnte, indem bestimmte Prozesse der Innovation und der Kreativität an Kunden/Konsumenten/Nutzern ausgelagert werden. Dies beschreibt u.a. auch Douglas Rushkoff in seinem neuen Buch und ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass dann Social-Commerce nichts Neues ist, allerdings durch die Weiterentwicklung des Internets, mit all seinen technologischen Verbesserungen usw., einen neuen Charakter bekommt, mit neuen Möglichkeiten der Interaktion und der Vernetzung.
Ich würde mich freuen, den einen oder anderen Kommentar zu meinen Ausführungen zu bekommen.
Besten Dank
T. Schulz
Kommentiert von: T. Schulz | 12. August 06 um 13:30 Uhr
Die Frage ist meines Erachtens sehr berechtigt, und obwohl es nicht meine Art ist, einen eigenen Post zu bewerben, ist es für mich der beste Weg, mich zum Thema zu äussern:
Definition von Social Commerce, zu dem ich noch den Aspekt "Viral" hinzufüge, um zu unterstreichen, dass der Empfehlungscharakter im Marketing eine gesonderte Ausprägung zum Crowdsourcing ist:
http://www.axelschmiegelow.com/2007/05/12/viral-social-commerce/
Um die Frage von T. Schulz zu beantworten, wie eigentlich Unternehmen damit umgehen sollen, deren Geschäftsmodell keinen offensichtlichen (B2C) Fall von sozialer Interaktion evident erscheinen lässt, der ergänzende Post:
http://www.axelschmiegelow.com/2007/05/24/viral-social-commerce-for-companies/
Freue mich auf die Diskussion!
Viele Grüsse
Axel Schmiegelow
Kommentiert von: Axel Schmiegelow | 29. Juli 07 um 13:08 Uhr
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Ich denke social shopping ist die Möglichkeit im Rahmen einer Plattform bestimmte Produkte zu empfehlen. Die beste Form ist z.B. www.edelight.de . Hier kann man Produkte empfehlen oder erfahren wo die Wünsche anderer zu kaufen sind. Je mehr bestimmte Produkte als Favorit aufnehmen, desto sicherer die Produktbeliebtheit oder auch die Qualität, weil zufriedenere Kunden. Mal reinschauen!
Kommentiert von: kamin | 29. Oktober 07 um 23:40 Uhr
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Kommentiert von: Pamperzoc | 21. Dezember 07 um 04:17 Uhr