Heute kam sie wieder, die Frage aller Fragen:
"Welche Bedeutung haben diese ganzen Entwicklungen jetzt und in den nächsten zwei Jahren für den kleinen Shopbetreiber?"
Und der OnlineShopBerater hat die beste aller Antworten: Keine, denn: "Im Grunde ändert sich nichts!". Zumindest nicht für die Kleinen.
Für die kleinen Shopbetreiber, die einen engen Markt und ein eigenständiges Profil haben, ist es vergleichsweise unerheblich, ob sie sich heute auf das Web 2.0 einstellen oder in zwei Jahren. Sie können jederzeit starten und jederzeit davon profitieren (siehe unten).
Panik schieben sollten die großen Gemischtwarenhändler (Quelle, Neckermann, Otto, etc.), die vor allem von ihrer bekannten Marke zehren, die aber sortimentsseitig kein besonderes Profil aufweisen und auch sonst wenig Zusatznutzen bieten können, um gegen innovative Live-Händler wie QVC, gegen starke Spezialisten oder aufstrebende Community-Anbieter (wie Yahoo!, MySpace, etc.) bestehen zu können.
Auch Amazon und Ebay sind dieser Gefahr ausgesetzt. Sie scheinen sich der Dramatik der Lage allerdings bewusst zu sein und steuern mit radikalen Maßnahmen, offenen Schnittstellen, etc. dagegen, während man bei den Großversendern eher Korrekturen kosmetischer Natur erkennen kann.
Die Potenziale des Web 2.0 (für kleine Händler)
Nun sollte eine lange Abhandlung folgen, was das Web 2.0 so wunderbar gerade für kleine Händler macht. Doch manchmal sagt ein Bild mehr als 1.000 Worte.
Leider gibt es hierzulande keinen Online-Händler, der schon vom Web 2.0 profitiert (bzw. keinen, den wir zeigen dürfen), deshalb weichen wir auf den bisherigen Meister seines Faches aus und nehmen unser Lieblingsbeispiel aus dem stationären Handel.
Im Web 2.0 geht es um Aufmerksamkeit. Und SPAR-Händler und Shopblogger Björn Harste schafft es wie kein anderer, mehr und mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sich eine stetig wachsende Fangemeinde aufzubauen.
Und damit zurück zur Ausgangsfrage:
"Welche Bedeutung haben diese ganzen Entwicklungen jetzt und in den nächsten zwei Jahren für den kleinen Shopbetreiber?"
Sie bieten gerade für kleine Händler eine riesige Chance, die eigene Website (= das eigene Shoppingangebot) ähnlich weit nach vorne zu bringen wie das der Shopblogger vormacht.
Denn: Die meisten kleineren, aber auch viele größere Shops - liegen trotz Suchmaschinenmarketing, E-Mail-Marketing, etc. - dort, wo der Shopblogger noch im April lag.
Im Suchmaschinenmarketing sind alle gleich bzw. die Großen sogar im Vorteil, weil sie die Preise treiben können. Im Community-Marketing (oder auch: Social Networking) kommen die am weitesten, die sich ganz auf ihre Community einstellen können.
Zwar haben auch hier Kleine wie Große dieselbe Ausgangsposition. Das Problem der Großen ist allerdings: Ihr Zielniveau ist weitaus höher. Sich eine Community mit Hundertausenden oder gar Millionen von aktiven Mitgliedern aufzubauen und angemessen zu bedienen, ist weitaus schwieriger als eine Community mit Tausenden oder Zehntausenden zufriedenzustellen.
Laufkundschaft über Suchmaschinenmarketing zu bekommen, ist vergleichsweise einfach. Um Stammkundschaft (besser noch: Fans) über Community Marketing zu bekommen, braucht es Ausdauer und Durchhaltevermögen (wie das Beispiel Shopblogger zeigt), aber irgendwann platzt der Knoten.
Oder wie es der OnlineShopBerater formuliert: "Grundsätzlich ändert sich nichts", aber: "Freuen wir uns auf neue Vertriebskanäle, bessere Verkaufswerkzeuge und unsere hochvernetzten und besser informierten Kunden."
Händler wie Woot! profitieren schon heute:
Ich glaube ich habe meine Frage inzwischen selbst beantwortet: http://geschenkt.blogger.de/stories/398213/
Das wesentliche Kriterium für den kleinen Händler ist, wie modern sind seine Angebote und seine Kunden. Je moderner, desto schneller müssen die neuen Möglichkeiten genutzt werden, um nicht hinterherzuhinken. Wer als Erster anfängt hat natürlich einen Vorteil.
Einen Vorteil haben die genannten Gemischtwarenhändler gegenüber fast jedem Onlineanbieter, sie haben ein mehr oder weniger dichtes Netz von Ladengeschäften, durch die Umtausch und Rückgabe für Käufer viel einfacher wird.
Kommentiert von: Martin H. | 02. März 06 um 12:37 Uhr