Persönliche Empfehlungslisten werden als Verkaufskonzept naturgemäß
unterschätzt, weil sie bewusst auf Understatement setzen und daher eher
unscheinbar daherkommen. In der Regel sind sie allerdings schon durch
den Namen emotional weitaus ansprechender als viele der anonymen Shops und Portale.
Welche Eigendynamik und Sprengkraft sie darüberhinaus entwickeln können, zeigt am besten Craig´s List, das in den USA zum Schreck so mancher Lokalzeitung geworden ist. Dabei war Craig Newmarks Rubrikenmarkt zu Beginn tatsächlich nicht mehr als eine simple Liste mit interessanten Tipps und Angeboten, die er per Mail an Freunde und Bekannte verschickt hat.
Judy´s Book ist vom Konzept her ähnlich. Als Vorbild diente ein grünes Büchlein, in dem - so die Mär - die inzwischen verstorbene Schwiegermutter eines der Gründer die besten Adressen der Stadt notiert hat und dann in der Familie herumgereicht hat.
Die von Anfang an professionell geführte Kleinanzeigenbörse ist im Februar web-2.0-mäßig aufgepeppt worden. Judysbook verdeutlicht ebenfalls, dass ein persönlicher Verkaufsansatz nicht heißen muss, dass die Betreiber kleine Brötchen backen wollen. Man beachte die Liste der Kapitalgeber.
Grechen´s Closet zeigt, wie sich die Idee persönlicher Empfehlungen auch auf den klassischen Shoppingbereich übertragen lässt. In der Selbstdarstellung heißt es:
"Fashion magazine Grechen's Closet is the ultimate Mecca of Shopping Information for all women. Founder Grechen Cohen likes to think of herself as the typical woman; struggling to find the right outfit to wear to work in the morning or kung-fu-fighting her way into a pair of jeans on a bloated day."
In Grechens Schrank finden sich Designerstücke genauso wie ein Verzeichnis von erschwinglichen Modeangeboten. Das zugehörige Weblog "A Day in a Life" gibt Tipps und Empfehlungen.
(via Stylehive)
Kommentare
Abonnieren Sie den Kommentar-Feed dieses Eintrags, um der Konversation zu folgen.