Spannend zu beobachten, wie einige Händler Weblogs gerade als strategisches Tool für sich entdecken und sich mit entsprechendem Eifer auf die Spuren des Shopbloggers machen.
Gehörte neben dem Shopblogger bisher der Fontshop mit seinem Fontblog zu den erfolgreichen Vorreitern im deutschen Handel, nehmen nun Cyberbloc und Walthers Saftblog die Fährte auf.
1.200 Besucher hat das im Januar gestartete Saftblog inzwischen an guten Tagen und zählt damit zu den populärsten Weblogs hierzulande. Auch Cyberbloc, seit Februar online, kommt auf mehrere Hundert regelmäßige Nutzer. Beide versuchen mit ungewöhnlichen Einblicken und außergewöhnlichen Aktionen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Dass Bloggen für ihn mehr als eine Spielerei ist und zu den lohnenswerten Aufgaben eines Händlers zählen kann, unterstrich Jörg Holzmüller, einer der Geschäftsführer der Kelterei Walther, kürzlich in einem Kommentar zu einem früheren Beitrag:
"Die "nette Spielerei am Rande", wie Sie schreiben, hilft schlichtweg mehr Umsätze zu generieren. Wenn wir etwas gelernt haben in den vergangenen Monaten, dann, daß ein Corporate Blog zu verkaufen hilft.
Meine Geschäftspartnerin Kirstin drückt es noch pragmatischer aus: "Wenn zwei Geschäftsführer täglich zwei bis drei Stunden für das Bloggen aufbringen, dann muss da was rauskommen!"
(Quelle: Blogcounter-Statistik vom 18. Mai 2006)"Wir sind sogar soweit, dass wir ernsthaft überlegen, für unsere Kommunikation, auf Visitenkarten usw. statt der Kelterei-Homepage die des Saftblogs anzugeben. Die ist schlichtweg nach nur mehreren Monaten bekannter.
So wirkt Web 2.0 auf Unternehmen, auch wenn diese schon seit 1927 bestehen, wie das im Falle der Kelterei Walther ist."
Mehr über das Saftblog der Kelterei Walther im Kurzporträt. Jörg Holzmüller versucht dort auch immer wieder, Themen aus der Region aufzugreifen und so Akzente zu setzen.
Mit ähnlichem Einsatz geht auch Cyberbloc ans Werk. Wie kürzlich beschrieben, kümmert sich Sven Kaulfuß dort als Projektleiter um das tägliche Weblog.
Beide Unternehmen haben erkannt, dass das deutsche Web 2.0 noch viel Platz hat für Händler mit innovativen Blogkonzepten. Sie zeigen aber auch, dass Weblogs alles andere als Selbstläufer sind. Der Einsatz lohnt sich nur dann, wenn Weblogs von der Unternehmensspitze als strategisches Tool erkannt und entsprechend konsequent und zielgerichtet eingesetzt werden.
Update: Basic Thinking bringt gute Beispiele weiterer Firmenblogs.
Siehe auch:
Einen interessanten Beitrag habe ich kürzlich im Exciting Commerce Blog aufgeschnappt: Da behauptet doch die Geschäftsführerin der traditionsreichen, 1927 gegründeten Kelterei Walther, Kirstin Walter glatt, dass sie und ihr Geschäftsführerkollege Jörg Holzmüller täglich zwei bis drei Stunden das unternehmenseigene „Saftblog“ betreuen und mit neuen Inhalten füttern. ..
Kommentiert von: Manuel Seitner | 21. Mai 06 um 15:18 Uhr