Dass der E-Commerce-Konzern IAC erhebliche Probleme bei seiner Teleshopping-Tochter HSN hat, ließ sich schon aus den abrupten Personalwechseln der vergangenen Monate schließen. Die Umsatzrückgänge im 1. Quartal unterstrichen das Ausmaß.
Die St. Petersburg Times schreibt vor Ort:
"HSN digs in for rocky ride back. Problems for the TV shopping network began last fall, and no one is forecasting a quick fix.
Barry Diller will allerdings trotzdem an HSN festhalten, weil er im Live-Geschäft eine der Zukunftsdisziplinen des Handels sieht:
"Long term, HSN's understanding of retailing by the minute, 24 hours a day, is a very good discipline for the future of commerce.''
Gerade bei unerwarteten Umsatzeinbrüchen erweist sich, wie ausgeklügelt die Steuerungsprozesse eines Händlers sind. Das HSN-Management trat wohl allzu kräftig auf die (Einkaufs-)Bremse, um das überbordende Lager wieder in den Griff zu bekommen:
"Inventories had purposely been shrunken, meaning even products in demand could not be fully exploited, and customers returned more products for refunds than usual."
Während das Geschäft beim US-Marktführer QVC und bei Konkurrenten wie ShopNBC floriert, muss HSN erst wieder Fuß fassen:
"There is nothing fundamentally wrong at HSN,'' said Tom McInerney, IAC chief financial officer, who had been heading Diller's retailing unit.
"We failed to execute on multiple levels. Sales were weak across the board. So we don't expect an immediate recovery.''
Laut St. Petersburg Times kam HSN aus dem Tritt, als es das Kataloggeschäft des übernommenen Versenders Cornerstone Brands integrieren wollte.
Doch auch wenn die Versuchung immer wieder groß ist, ist die Erkenntnis nicht neu: Produkte aus dem klassischen Versandhandel eignen sich nicht fürs Teleshopping.
Das mussten hierzulande auch schon Quelle, Otto und selbst ein im Aktionsverkauf geübter Händler wie Tchibo feststellen.
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