Business Opportunities I: Standardisierte Shoppinglösungen mit Zukunft

Die neue Vielfalt im E-Commerce ist kaum zu übersehen: Woot!, Threadless, Etsy, Spreadshirt, Shopify und viele andere machen deutlich, was es an neuen Business-Möglichkeiten für findige Webdesigner, Software-Entwickler und innovationsfreudige Händler gibt.

In den kommenden Monaten wollen wir deshalb verstärkt auf Businessideen im Online-Handel hinweisen und auf neue, zukunftsträchtige Geschäftsmodelle eingehen. Für alle, die Lust haben, die Online-Zukunft des E-Commerce nicht nur mitzuverfolgen, sondern maßgeblich mitzugestalten und aktiv voranzutreiben.

Im Fokus stehen neue Verkaufstools und Shoppingdienste sowie innovative Verkaufsmodelle. Im ersten Schritt wollen wir den Blick auf zwei Technologie-Lösungen mit Zukunftspotenzial richten.

Business Opportunities I: Standardisierte Shoppinglösungen mit Zukunft!

Aktuell gibt es im wesentlichen einen allgemein akzeptierten Verkaufsstandard im E-Commerce - das Shop- oder Katalogmodell. Zukunftsorientierte Unternehmer haben die Möglichkeit, Standardlösungen für zwei weitere, vielversprechende Shoppingmodelle zu entwickeln und einer breiten Händlerschar zugänglich zu machen:

Shoppingmodell 1: Schneller Aktionshandel (Das Woot!-Modell)

Live-Shopping im Online-Handel heißt: Ein Händler verkauft ein Produkt innerhalb kurzer Zeit, solange der Vorrat reicht. Woot! war der Vorreiter und macht mit einem Produkt am Tag geschätzte 40 Mio. Dollar Umsatz im Jahr. Seit kurzem überträgt Woot! das Erfolgsmodell vom Technik- auf den Weinhandel.

Aktionshändler wie Bits du Jour, DailyZort, goingTODAY, iBood, MidnightBox oder SteepAndCheap orientieren sich mehr oder weniger stark an Woot! und übertragen das Verkaufsprinzip auf neue Produktbereiche - vom Musikgeschäft über den Softwarehandel bis hin zum Outdoorbedarf. Dem schnellen Aktionsverkauf sind sortimentsseitig kaum Grenzen gesetzt.

Noch strickt sich jeder Händler seine eigene Software-Lösung. Die wesentlichen Komponenten bleiben allerdings immer gleich: Die geschickte Kombination aus Aktions- und Community-Elementen bestimmt den Verkaufserfolg.

Dementsprechend schreit das Thema geradezu nach einer skalierbaren Standardsoftware, die es auch anderen Händlern erlaubt, dieses Verkaufsprinzip einzusetzen.

Shoppingmodell 2: Customer Co-Creation im Handel (Das Threadless-Modell)

Customer Co-Creation heißt: Die Nutzer bestimmen das Angebot, sie reichen Vorschläge ein, die Händler lassen öffentlich abstimmen und nehmen die beliebtesten Produktvorschläge ins Sortiment.

Threadless war der Vorreiter. La Fraise folgte. Spreadshirt orientiert sich an diesem Modell beim Designer-Derby, auch Cajong setzt seit kurzem darauf.

Gleichzeitig überträgt Threadless sein Erfolgsrezept mit Naked & Angry auf andere Mode-Bereiche. LUMAS plant etwas Ähnliches im Kunsthandel. Weitere werden folgen.

Auch hier ist die Zeit reif für eine technische Standardlösung, die die wesentlichen Kernelemente vereint und es so auch anderen Händlern (in anderen Branchen) ermöglicht, auf ähnliche Art und Weise nutzergetrieben zu verkaufen.

Allgemeine Anmerkungen

• Beide Shoppingmodelle bieten Möglichkeiten für branchenübergreifende, aber auch für branchenspezifische Lösungen.
• Für beide Verkaufsmodelle gibt es noch keine Standardlösung. Wir erinnern uns an die Zeiten, als im klassischen E-Commerce ähnlich operiert wurde. Gesucht sind also die Intershops von morgen.
• Wir unterstützen Entwickler und Händler gerne bei entsprechenden Bemühungen und helfen, die wesentlichen Fallstricke zu vermeiden. Mail genügt
• Bevorzugt unterstützen wir offene und kooperative Entwicklungsmodelle.

Händler gesucht!
Da sich die Lösungen für beide Modelle schlecht auf der grünen Wiese entwickeln lassen, suchen wir gleichzeitig Händler aus unterschiedlichen Branchen, die in diesen Bereichen Erfahrungen sammeln wollen oder in diesen Bereichen ihre Zukunft sehen.

Allerdings sollte man sich nicht täuschen lassen. Beide Verkaufsmodelle wirken wesentlich einfacher als sie in Wirklichkeit sind. Um damit Erfolg zu haben, brauchen Händler eine gehörige Portion Durchhaltevermögen. Es dauert, eine treue Community aufzubauen.

Händler mit einem entsprechend langen Atem sind aber jederzeit herzlich willkommen.

Business Opportunities II: Verkaufs- und Shoppingtools mit Zukunft!

Standardisierte Shoppinglösungen sind nicht das einzige Zukunftsthema im E-Commerce. Im zweiten Teil gehts dann um zukunftsträchtige Verkaufstools.

Comments

[Kommentiert von: Elmar]

Ich finde den Beitrag sehr interessant. Jedoch möchte ich zu Bedenken geben, dass es scheinbar doch einen Grund gibt, warum zB "WOOT" nicht 1:1 umzusetzen ist--> http://legalershop.blogg.de/eintrag.php?id=22 ; anscheinend ist es kein Problem, 1 Produkt 1 Tag lang anzubieten; jedoch darf es die Einschränkung mit "solange der Vorrat reicht" aus gesetzlichen Gründen nicht geben (-->Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb); aber was spricht dagegen, 1 Produkt 1 Tag lang anzubieten - immer satte 24h - ohne "solange der Vorrat reicht" ??

Freue mich auf ne Antwort!
Herzliche Grüße
Elmar

[Kommentiert von: Exciting Commerce]

Bedenken hören wir immer gerne ;-)

Alle deutschen Teleshoppingsender (QVC, HSE24, RTL Shop, 1-2-3.tv) verwenden das Prinzip bei ihrem Angebot des Tages.

Außerdem zielen die beschriebenen Shoppinglösungen durchaus auch auf den internationalen Markt.

[Kommentiert von: Elmar]

Haben sich schon potentielle Unternehmer gemeldet, die in diesen Bereichen Erfahrungen sammeln wollen? Auf alle Fälle wäre ein "deutsches WOOT" eine Herausforderung wert ;-)

[Kommentiert von: Exciting Commerce]

Händler zu finden, die in dieser Richtung was ausprobieren wollen, ist gar nicht mal das große Problem. Spannender ist, ob sich Entwickler finden, die eine entsprechende Standardlösung entwickeln wollen.

[Kommentiert von: Zippy]

Un nouveau modèle... synthèse des deux approches ?

[Kommentiert von: hossbear]

Wieso eigentlich Intershops von morgen,
wenn mir jemand das passende Projekt bietet mache auch das auf Intershop Enfinity von heute in ca. 4 Wochen