Mit einer ungewöhnlichen E-Commerce-Aktion macht die in Verruf geratene Berliner Rütli-Schule auf sich aufmerksam.
Zwei Studenten haben für die Schule das Shirt-Label Rütli-Wear gegründet, um auf die anhaltende Stigmatisierung der Schüler hinzuweisen.
Die Schüler sollen für das Label eigene Kollektionen entwerfen und sich so die Deutungshoheit zurückerobern.
Der Berliner Tagesspiegel schreibt über die Wiedergutmachungs-Aktion:
„Rütli-Wear“ beinhaltet drei Ideen: Zunächst wurden T-Shirts mit dem Schriftzug „Rütli“ bedruckt. Durch das Tragen dieser T-Shirts kann jeder seine Solidarität mit der Schule ausdrücken" (...)
"Bis Anfang September läuft nun ein Wettbewerb unter den Schülern, mit dem das offizielle Schullogo gesucht wird. Das Siegerlogo wird dann auf T-Shirts gedruckt.
Ab dem kommenden Schuljahr arbeiten die Schüler in den Fächern Arbeitslehre und Kunst an einer eigenen Kollektion, entwerfen verschiedene Kleidungsstücke, lernen, wie man mit dem Siebdruckverfahren arbeitet.
Es soll auch nicht nur bei einem Logo bleiben. Die Schüler können sich Botschaften überlegen, die sie auf die Kleidung drucken wollen. (...) Durch diese Botschaften soll den Schülern die Chance zurückgegeben werden, selbst zu bestimmen, wie sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden."
Gute Aktion, die einerseits verdeutlicht, was passiert, wenn Medien ein (notwendiges?) Exempel statuieren. Die aber andererseits auch zeigt, dass Mitmach-Aktionen durchaus einen ernsthaften Hintergrund haben können.
Bei Rütli-Wear ist Mitmachen auf mehreren Ebenen möglich. Die Schüler entwerfen Slogans und Motive. Und die Shirt-Träger können ihre Fotos einreichen (s. Screenshot) und sich so mit den Schülern solidarisieren.
Die Rütli-Shirts ("Ein Label sagt mehr als tausend Worte") sind online erhältlich; die Erlöse kommen der Schule zugute.
(via e-commerce-blog)
Hi,
finde ich gut das du das Thema aufgenommen hast.
cheers
Kommentiert von: Michael | 26. Juni 06 um 20:45 Uhr