What´s buzzing? Gute Frage. Vor einem Jahr, da hieß das allgegenwärtige Zauberwort noch "Social Bookmarking". Dutzende von Linksammel-Diensten kamen auf den Markt, die inzwischen keiner mehr kennt. In diesem Jahr heißt es nun "Social Shopping" bzw. "Social Commerce" (s. Was versteht man eigentlich unter Social Commerce? und Die FAZ über Social Commerce)
Gerade in den letzten Monaten wird der Markt überflutet mit Dutzenden von Produktempfehlungsdiensten unterschiedlichster Couleur. Pete Cashmore macht sich die Mühe und bespricht sie alle: Whatsbuzzing ("Social Window Shopping"), Crowdstorm ("Social Shopping 2.0"), Dealbundle ("Social Shopping for Deals") und wie sie alle heißen.
All diesen Diensten ist gemeinsam, dass sie - ähnlich wie so mancher Bookmarking-Dienst - in ihrer Technikverliebtheit oft weit übers Ziel hinausschießen und Lösungen für Probleme schaffen, die kein vernünftiger Mensch hat. Insofern ist das eine Entwicklung, die wir nur mehr am Rande mitverfolgen. Aus rein akademischen Gründen sozusagen.
Unabhängig davon gibt es allerdings auch jede Menge spannende Aspekte im Bereich Social Commerce / Social Shopping. Das sind die - unserer Meinung nach - vielversprechendsten:
- Einfache Lösungen für einfache Menschen: Hier kann man noch immer sehr viel von Wists lernen. Und mit dem zweiten Auge Backpack und Kaboodle im Blick behalten. Wem del.icio.us zu textlastig ist, der hat in Wists eine prima visuelle Alternative. Gerade für Produktbilder hervorragend geeignet.
- Zlio und MyPicklist sind die beiden wirklich wegweisenden Konzepte, weil sie mit den eingebauten Provisionsmodellen zeigen, wie Social Marketing als Fortführung des Affiliate-Marketings aussehen kann. Zudem sind beide Dienste auch dezentral - und damit sehr flexibel und universell - auf vielerlei Plattformen einsetzbar. Social Shopping Dienste sollten nicht den Fehler machen und sich als neue (Community-)Plattformen versuchen. Auch dazu kann man sich bei Zlio und Co. einiges abschauen.
- Social Networks mit Shoppingelementen. Hier sind vor allem die Nischenbereiche interessant: Die neuen WineSpaces, Stylehive oder das Blogshop-Konzept von dhd24 vermittelt eine gute Idee von der Social Shopping Zukunft in der Nische. Es sind allerdings noch sehr frühe Vorläufer. Mal sehen, was da noch kommen mag.
- Produktwikis im weitesten Sinne: Gerade im Long Tail Verkauf werden Wikis eine wichtige Rolle spielen, weil nur mehr die Nutzer selber in der Lage sind, für die Fülle von Mini-Bestsellern wirklich fundierte und damit verkaufsträchtige Produkttexte zu schreiben. Amazon weiß das und geht schon mal voran, andere werden folgen.
Das Thema Social Commerce ist inzwischen so unüberschaubar, dass es sich wirklich lohnt, einzelne Aspekte herauszugreifen und diese konzentriert zu verfolgen. Dieser Beitrag sollte also auch eine Art Positionsbestimmung sein.
Erstaunlich ist ja, dass es immer noch keinen Spezialblog zum Thema gibt. Next Generation Shopping versucht sich daran, Trackers United greift Einzelaspekte auf, aber die beste Quelle bleibt immer noch Mashable.
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