Wir stehen ja auf Ideen und Konzepte, die ihrer Zeit ein, zwei Schritte voraus sind (Sozeug zum Beispiel).
Deshalb lohnt sich auch ein Blick auf Thinglink, ein Service für die "Make Economy", der Ende April gestartet ist:
"Crafters, artists, designers, producers, and other makers can use Thinglink to identify their products and document their work.
We built Thinglink for makers, because we think everyone is a maker. We hope it will make the social networks around products visible and navigable."
Massenprodukte haben in der Regel einen einheitlichen Produktcode. Selbstgemachte Produkte haben diesen Vorteil nicht. Sie sind deshalb erheblich schwerer zu identifizieren.
Bei Thinglink können sich Designer, Bastler, Handarbeitskünstlerinnen, Musiker und andere Produzenten eigener Werke sogenannte Thinglinks (sprich: eindeutige Produktcodes) für ihre Produkte besorgen, die sie dann auf ihre Produkte kleben können. Online lassen sich Informationen zu Produkten mit Thinglinks auch über mehrere Plattformen hinweg einfacher zuordnen:
"A thinglink on an object is an indication that there is some information about the object online—perhaps a blog post, some flickr photos, a manufacturer’s website, a wikipedia article, or just some quick comments on a discussion site."
Die Initiatoren Ulla-Maaria Mutanen and Jyri Engeström erläutern das Konzept ("Thinglink in brief"):
"Artists, crafters, designers, and small producers stand to benefit from online recommendation systems because recommendation systems place their products on equal footing with those of the large corporations.
However, recommendation systems require unique identifiers for products. UPCs, EANs and EPCs are examples of standard ID schemas. These codes are not accessible to individuals and small producers especially in developing countries because the codes cost money and reserving them is a complex process.
Thinglink is a free, alternative product ID code that can be attached to products in the form of a human-readable label, a barcode, or a RFID tag.
The idea is that anyone can thinglink a product, and anyone with the will and the skills is free to create a recommendation system for thinglinked products."
So einsichtig die Grundproblematik ist und so ansprechend die Plattform gestaltet ist, so abstrakt bleibt die Idee, was Machbarkeit und Umsetzung angeht.
Wird tatsächlich jemand, der seine handgefertigten Produkte im Internet vertreiben will, diesen Weg gehen und sich so eine Produkt-ID besorgen?
Man kann es sich nur bedingt vorstellen. Das liegt aber auch daran, dass die angesprochenen Empfehlungsdienste (Social Shopping Dienste im weitesten Sinne) gerade erst am Entstehen sind.
Kein Problem hat man, solange man sich mit seinen selbstgemachten Produkten auf einer Plattform bewegt (z.B. Etsy). Schwieriger wirds, wenn man die gleichen Produkte auch anderswo vertreiben will bzw. sie später wieder identifizieren will.
Dabei machen schweridentifizierbare Produkte den neuen Diensten auch heute schon Probleme, wie dieser Kommentar im Hitflip-Blog zeigt. Lesenswert ist auch der zugehörige Beitrag "Spaß mit Hörbüchern".
Mehr zum Thema im Thinglink-Blog. Thinglink-Gründerin Ulla-Maaria Mutanen engagiert sich auch sonst stark in den Bereichen Hobby und Basteln. Bekannt ist sie u.a. als Hobby Princess und durch ihr Crafter Manifesto.
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