Show me the money! Extrem spannend, die Aktivitäten der Geldgeber zu verfolgen, die gerade wieder in den New Economy Modus schalten und fast ausschließlich Kopfgeld zahlen.
Nicht die gute Web 2.0 Idee zählt, sondern die Zahl der anvisierten Köpfe. Mass Markets rule. Das Web 2.0 aus der Sicht eines VCs: Internet Communities.
Klaus Hommels, Benchmark Partners, beschreibt sein Beuteschema im FAZ-Interview:
"Ich investiere nur in Software und Plattformgeschäfte, die den Massenmarkt im Visier haben."
Schon gewusst?
"StudiVZ wächst schneller als OpenBC! … und das sowohl relativ als auch absolut!"
Investoren, wo bleibt ihr?
Die Gebrüder Samwer preschen voran und setzen in bewährter Manier auf das Alando-Prinzip:
Schnapp Dir die vielversprechendsten Ideen aus den USA, kopiere sie schnell und warte, bis die Amis über den Teich kommen und dir die früh generierten Köpfe abkaufen (s. Portfolio und Interview).
Die Folge des Community-Treibens:
Hungrige Startups richten sich danach und "investieren" ihr Kapital wieder in Marketing, um schnell Köpfe zu generieren. GoYellow. Wo wird Paris Hilton als nächstes auftauchen?
"Alarm: Clock €uro" hat den Hilfeschrei so manchen Startups sehr schön formuliert:
"Myvideo Seeks Network Effect And VC"
Das alles sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass VCs gerade die Ärmsten sind. Denn gute Web 2.0 Ideen brauchen nun mal alles andere, nur kein Venture Capital.
Allen anderen seis natürlich gegönnt: "Built to flip"
das mit dem kopieren der us-vorbilder sehe ich sehr kritisch und funktioniert bei communities wahrscheinlich noch viel weniger als im e-commerce. was richtig ist: das, was funktioniert, übernehmen und weiterentwickeln.
wo aber ist denn aktuell eine gute eigene idee, die über das, was myspace vorgibt, hinauszugt?
wer denkt denn überhaupt gänzclih eigenständig und kommt zu eigenen ergebnissen, die nicht auf einer copy-cat basieren. mir fällt eigentlich nur plazes ein. wo sind die visionäre, wie fon es vormacht?
dieses startup-gehabe, man müsse nur genug kritische masse haben, dann wird das schon, muss scheitern.
worauf ich warte, ist eine eigene europäische identität im web2. was das heißt, mag jeder selbst befinden. ich habe da dinge wie relevanz, nachhaltigkeit, unabhängigkeit von monopolisten und einbindung in das offline-leben im sinn.
Kommentiert von: Mark Pohlmann | 06. Juli 06 um 10:17 Uhr
Das Schielen auf Sicherheit bedachter, europäischer VCs nach den US-Vorbildern ist wohl einer der großen Innovationshemmer.
Gründer mit wirklich frischen Ideen müssen schon ein begnadetes Überzeugungstalent haben, um an ein bisschen Kapital zu kommen.
Was allerdings auch fehlt, ist die experimentierende Basis. Dinge starten, Neues ausprobieren, verbessern, verwerfen, wachsen lassen.
Vorbildlich ist da neben ein paar versprengten Einzelprogrammierern zum Beispiel Knallgrau/Twoday, die an zig Ideen tüfteln ... tagthe.net, blogr.com, etc. Ob was Großes dabei ist, weiß man nicht, aber die tun was.
Was fehlt, sind neue Medienkonzepte (Digg on Speed), um die Informationsflut zu bändigen, intelligente Filter- und Aggregatorkonzepte und immer wieder der Blick in die Nische.
Ideen für kombinierbare Shopping- und Entertainmentkonzepte für spezielle Nischen.
Alles fokussiert noch zu sehr auf den Massenmarkt. Der löst sich aber auf ...
Kommentiert von: Exciting Commerce | 06. Juli 06 um 12:06 Uhr