Reine Online-Versender, allen voran viele Ebay-Powerseller, fühlen sich vom Versandhandelsverband bvh kaum vertreten.
Deshalb haben einige von ihnen nun ihre eigene Interessensvertretung, den Verband des bundesdeutschen Onlinehandels (vdbo), gegründet.
Als "Der Spezialverband für Onlinehändler" grenzt sich dieser in seinen Zielen klar ab:
"Der vdbo Verband des bundesdeutschen Onlinehandels e.V. ist ein Fachverband von Onlinehändlern ausschließlich für Onlinehändler. Weniger ist mehr.
Durch die strikte thematische Begrenzung werden die Mittel des Verbandes auf solche Ziele konzentriert, die für die Mitglieder wesentlich und vorteilhaft sind.
Eine Vergeudung von Ressourcen durch eine Vielzahl von breit gestreuten Zielen wird vermieden. Der Verband kommt zudem mit einem schlanken Verwaltungsaufbau und günstigen Kostenstrukturen aus."
Die Problematik ist bekannt: Obwohl das Kataloggeschäft nur mehr 50% des Versandhandelsgeschäfts ausmacht, agierte der bvh zuletzt weiterhin vor allem als Sprachrohr der Katalogversender.
In seiner letzten Pressemeldung schaffte er es, die für den Katalogversand desaströse Entwicklung der vergangenen 10 Jahre in eine Erfolgsgeschichte sondersgleichen zu verwandeln und die für das Marktwachstum verantwortlichen Treiber (reine Onlineversender, Ebay-Powerseller und Teleshoppingsender) nur am Rande zu erwähnen.
Die bvh-Mitglieder tun sich schwer mit der neuen Online-Konkurrenz. Auch vom Versandhandelskongress sind Ebay-Händler ja defacto ausgeschlossen. (s. Versandhandelskongress 2006: Wer hat Angst vor Ebay?)
Insofern wird es spannend sein zu beobachten, ob sich der vdbo als Stimme der unabhängigen Online-Händler etablieren kann. In jedem Fall zeigt sich hier das neue Selbstbewusstsein der vielfach noch unterschätzten Online-Underdogs.
Die ursprüngliche Meldung ("Neuer Verband für den deutschen Onlinehandel") stammt vom Shopanbieter-Blog. Weitere, lesenswerte Informationen hat Michael Jung im E-Commerce-Blog zusammengetragen.
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