Wozu das frische Geld? Spreadshirt-Chef Lukasz Gadowski hat ein paar ausführliche Gedanken und weitere Details dazu in seinem Gründerszene-Blog ("Spreadshirt nimmt Venture Capital auf") veröffentlicht:
"Investiert hat das Londoner Büro von Accel Partners, und zwar einige Millionen EUR (mehr als zwei, aber weniger als 10 ).
Braucht man denn so viel Geld und was macht man eigentlich damit? Das habe ich mich vor etwas mehr als einem Jahr auch gefragt, als ich darüber nachdachte, dass einige der meistgeachteten VC’s der Welt in US Wettbewerber von Spreadshirt investiert haben (Sequoia in Cafepress und Kleiner Perkins in Zazzle… siehe auch ein alter lakattack-post)(...)
Ein Grossteil eines solchen Invests ist aber ‘cushion’, d.h. Geld, welches zur Verfügung steht, um entweder bei Katastrophen zum Einsatz zu kommen, oder um irgendwelche Gelegenheiten (z.B. Akquisitionen) wahrnehmen zu können. (...)
Neben dem Geld bringt ein VC nämlich noch mehr an den Tisch, wie man so schön sagt (to the table). Und zwar seine Erfahrung, Kontakte und auch mal handfeste Hilfeleistungen. Das war offenbar auch bei e-Bay der Fall und deswegen waren die durchaus zufrieden. (...)
Apropos Exit: den wollen die VC’s natürlich sehen. Kann ein Börsengang sein oder ein Verkauf des Unternehmens oder inzwischen auch buy outs via Private Equity. Letzte sind mir übrigens am sympathischsten, weil sie am unaufwändigsten scheinen und man sein baby nicht gleicht an dritte übergibt.
Interessant ist aber der Exit-Zeitpunkt. Accel erwartet hier 5-7 Jahre, manchmal können die Beteiligungen sogar bis zu 10 Jahren halten. Das war übrigens mit ein Grund die als Partner zu wählen."
Als weitere Gründe führt er an:
- internationale Präsenz
- Reputation/Portfolio (Stichwort: Facebook)
- Partner
Legendär ist die Geschichte, wie sich Spreadshirt, kurz nach dem Platzen der New Economy Blase gegründet, bisher weitgehend aus eigener Kraft finanzieren musste. Interessant deshalb auch die abschließenden Bemerkungen eines kampferprobten Gründers:
"Für eine VC-Runde waren wir übrigens in einer recht komfortablen Situation - das Marktumfeld ist gerade günstig, Spreadshirt ist profitabel und andere Top VC’s haben in Konkurrenten investiert. Unter solchen Umständen ist nahezu jeder VC ernsthaft interessiert. Gut für die Verhandlungsposition, gut für wenig bis keinen Kontrollverlust.
Nun hoffen wir, dass die VC’s ihr Ziel erreichen (in der Regel wollen sie den Wert Ihrer Beteiligungen verzehnfachen)."
Sehr lesenswerte Einblicke in die Gründerszene
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