Köln war Anfang dieser Woche nach Berlin im Juli die zweite Station auf der Exciting Commerce Sommerexpedition. Und auch dort gab es wieder Spannendes zu entdecken: Hitflip ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch hierzulande noch neue, erfolgsversprechende Ideen im E-Commerce angehen und umsetzen kann. (s. Wie Hitflip den (Tausch-)Handel revolutionieren will)
Gleichzeitig laufen in Köln gerade die Startvorbereitungen für eine neuartige E-Commerce-Lösung. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Art Markt der Möglichkeiten für bereits etablierte On- und Offline-Händler, die nicht nur verschiedene Verkaufskanäle bedienen wollen, sondern sich auch bei den Verkaufskonzepten nicht ausschließlich auf den (handels)üblichen Katalogshop verlassen wollen.
So wird es künftig vergleichsweise einfach sein, nach dem Woot!-Prinzip zu verkaufen. Auch Verkaufsformen, die man so bisher noch nicht gesehen hat, werden möglich. In den letzten Wochen und Monaten wurde das System im klassischen Onlinehandel erprobt. Die wirklich spannenden Konzepte und Features gehen dann im Herbst an den Start. Und dann gibts auch weitere Infos zu dieser Multi-Commerce-Plattform.
Nicht nur Köln war interessant. Schon Berlin hatte es vor wenigen Wochen in sich. Zumal sich dort die Derby-Store-Eröffnung als eine Art informelles Innovationsforum für Freunde neuer E-Commerce-Formen entpuppte.
Natürlich war Spreadshirt selber vertreten mit einer ganzen Palette interessanter Ansätze (Shops, Designer, Derby, Übershop, etc.). Und es war angenehm, sich dort neben Lukasz Gadowski und Andreas Milles auch mit Kolja Hebenstreit und anderen Spreadshirt-Experten über aktuelle und zukünftige Vorhaben eingehender unterhalten zu können.
Erfreulicherweise standen außerdem noch Patrice Cassard von LaFraise, Hannes Diedrich von Sozeug, Martin Oetting als Cajong-Vertreter und Ute Moritz vom Powerseller Bluebuy für zum Teil sehr ausführliche Hintergrundgespräche bereit.
Wobei man sagen muss: Einmal hautnah mitverfolgen zu können, wie sich das Viralmarketing-Triumvirat Sascha Langner, Martin Oetting und Rob Nikowitsch in die Feinheiten des viralen Marketings versteigt, ist alleine schon ein bleibendes Erlebnis. Martin Oetting hats in "Leute treffen" beschrieben und auch bei Robert Basic gabs Eindrücke aus Berlin.
Im E-Commerce-Untergrund bewegt sich gerade einiges. Auch wenn dies nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es die wahren Pioniere weiterhin extrem schwer haben. Spektakulär neue Ideen, zumal wenn sie sich noch im Konzeptstadium befinden oder, "schlimmer" noch, wenn sie sogar der Entwicklung in den USA vorauseilen, haben hierzulande momentan kaum eine Chance auf Realisierung.
Unabhängige Geldgeber bevorzugen Copycat-Konzepte; und der Handel ist, wenn überhaupt, nur an fertigen, praxiserprobten Ideen interessiert. Eine Alternative wären die unternehmensnahen New Venture Labs, zum Beispiel der Verlage. Allerdings stehen diese bei Gründern wohl nicht ganz zu Unrecht in dem Verdacht, bei der Förderung neuer Ideen und Geschäftsmodelle nicht in erster Linie den Markt, sondern vor allem die Rettung des eigenen (Verlags-)Hauses im Auge zu haben. Ideen, die das bestehende Geschäftsmodell in Frage stellen, sind da eher unerwünscht.
Nach einer Fülle von Gesprächen in den letzten Wochen festigt sich also die Beobachtung: Auch die nächste Welle im E-Commerce wird nicht vom Handel getragen, sondern von innovativen Technologie-Unternehmen. So wie quasi alle revolutionär neuen Handelsplattformen und Shoppingkonzepte der ersten Welle von handelsfremden Unternehmen (Amazon, Ebay, QVC, etc.) etabliert wurden.
Die Resonanz auf unsere kleine Business-Opportunities-Reihe war beeindruckend. Fast alles, was an Ideen kam, hat die Erwartungen bei weitem übertroffen. Betont sei hier nochmal: Alle Exciting Commerce Ideen, die uns zu Ohren kommen, genießen absolute Vertraulichkeit. Infos werden nur nach vorheriger Absprache mit den Beteiligten weitergegeben bzw. veröffentlicht.
Großartig ist es allerdings zu sehen, dass demnächst auch ein paar Innovationen aus deutschen Landen kommen. Und erfreulicherweise weitaus schneller als gedacht.
Die bisherigen Berichte von der Exciting Commerce Sommerexpedition:
Kommentare
Abonnieren Sie den Kommentar-Feed dieses Eintrags, um der Konversation zu folgen.