Die letzten Positionsbestimmungen zum Social Commerce liegen zwar erst drei (s. Social Shopping: Positionsbestimmung nach dem ersten Jahr) bzw. zwei Monate (s. Pioneers in Social Commerce) zurück. Inzwischen hat sich jedoch soviel getan, dass es sich lohnt, die wichtigsten Entwicklungen der letzten beiden Monate noch einmal gesondert zusammenzufassen.
Social Commerce nimmt konkrete Formen an
Denn langsam formt sich ein Bild von den Möglichkeiten in diesem E-Commerce Segment. Nicht nur in konzeptioneller Hinsicht hat sich in den letzten Wochen einiges getan. Es gingen zudem eine Fülle von spannenden, neuen Projekten an den Start, die veranschaulichen, wohin die Reise geht.
Spread Your Shirts Products
Aus mindestens drei, vier guten Gründen dient uns Spreadshirt nach wie vor als eine Art Referenzmodell für den E-Commerce der Zukunft. Das hat weniger damit zu tun, dass Spreadshirt im Mass Customizing Geschäft ist, sondern vor allem damit, wie vielseitig und offen Spreadshirt als Online-Händler aufgestellt ist (s. Spreadshirt: Aufbruch in die vierte Dimension)
Geht man davon aus, dass ein Merkmal zukunftsfähiger Social Commerce Ansätze das Microchunking-Prinzip ist, dann stellte sich schon bisher die Frage: Wie schaffen es auch konventionelle E-Commerce-Anbieter, ihre Inhalte in leicht konsumierbaren Häppchen so anzubieten, dass sie andere nehmen, neu bündeln und weiterverarbeiten können?
MeCommerce von A(mazon) bis Z(lio)
Zu sehen, wie das sattsam bekannte Spreadshop-Modell nun unter dem "Me-Shop" Label Einzug auch in den klassischen E-Commerce hält, ist ein erster, wesentlicher Schritt in Richtung Microchunking Zukunft.
Von Amazon (aStore) bis Zlio (Zlio Shops) gab es in den letzten Wochen die entsprechenden MeCommerce Konzepte.
Nachdem Goodstorm (MeCommerce) im Juli eine Art inoffiziellen Startschuss gab, ging es im August Schlag auf Schlag: ImageKind, Boardpusher, Chitika (Shoplinc) gingen online. Demnächst ziehen Yoosic und andere nach.
(s. Me-Shops: Der Missing Link im Social Commerce)
Shopping Widgets im Social Commerce
Der Übergang vom "Me-Shop" zum "Shopping Widget" ist fließend. Je kompakter ein Me-Shop konzipiert ist, desto leichter lässt sich der Shop auch in Widgetform auf fremde Seiten bringen.
Favorite Thingz, ein Ableger von MyPickList, und ThisNext (Shopcasting) , beide im August gestartet, weisen hier konzeptionell den Weg.
Deutlich wird gerade bei den letzt genannten Diensten nun auch, wie man das Widget-Thema, das vielfach noch zu technisch-verkopft daherkommt, auf populäre Weise angehen und vermarkten kann.
Zazzle entwickelt sich zum Innovationstreiber im Social Commerce
Zu einem der konzeptionellen Wegbereiter hat sich in den letzten Monaten Spreadshirt Konkurrent Zazzle entwickelt. Denn Zazzle zeigt nicht nur, wie ein gutes Shopping Widget aussehen kann, das eine ebenso ansprechende wie abwechslungsreiche Produktpräsentation auf engstem Raum ermöglichen muss.
Zazzle hat zuletzt weitere Innovationsoffensiven gestartet, die noch einiges erwarten lassen.
Zazzle Product Engine
Am Spektakulärsten ist sicherlich die Zazzle Product Engine. Das erste Anwendungsbeispiel ist noch vergleichsweise einfach. Es zeigt, wie sich die Texte, Zitate, Bilder und Grafiken fremder Webseiten in mögliche Produktmotive verwandeln können. (s. "Let consumers mash up content from anywhere on products")
Ähnlich wie Zazzle setzt auch Spreadshirt auf offene Schnittstellen, verhält sich aber dabei weitaus abwartender und hofft, dass die Nutzer von alleine mit guten Ideen kommen. Zazzle geht das Thema hingegen sehr viel aktiver, um nicht zu sagen, aggressiver an.
Mass Customizing und Personalisierungskonzepte sind die perfekte Ergänzung für konventionelle E-Commerce-Händler. Was nicht heißt, dass jeder Händler gleich zum MC-Dienst werden muss.
Sobald sich MC-Dienste öffnen, eröffnen sie anderen Händlern neue Möglichkeiten. Martha Stewart ist nur das prominenteste Vorzeigebeispiel für die Entwicklung in diese Richtung.
Erweiterte Shoppingkonzepte
Noch sind echte Mass Customizing Mashups allerdings eine absolute Seltenheit. Schaut man sich im Programmable Web die bisher ca. 100 Mashups im E-Commerce an, so dominieren eindeutig die Amazon- und Ebay-Anwendungen.
Man wird sehen, ob hier die Entwicklung ähnlich rasch voranschreitet wie bei den Social Commerce Konzepten im Allgemeinen. Die Anfänge sind auch hier gemacht - weg von Einheitslösungen für den Massenmarkt hin zu flexibel erweiterbaren Shoppinglösungen für die Nische.
[Wer sich für mögliche, neue Verkaufsansätze in diesen und angrenzenden Bereichen interessiert: "Extended Commerce" heißt auch das Thema eines unserer Praxis-Workshops in diesem Bereich.]
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