"Web 2.0 hat nach wie vor niemand verstanden." So hat Rob Nikowitsch (trnd) die Internet World erlebt.
Nachdem das morgendliche Panel (Quo vadis E-Commerce 2.0?) erfreulich gut lief, wie generell der von Björn Negelmann organisierte Track sehr gute Einblicke in den E-Commerce von morgen ermöglichte, nicht nur, weil er als Moderator beide Welten erfasst und so gut zwischen alter und neuer Denke vermitteln konnte, sondern weil er einige der experimentierfreudigsten und innovativsten (wenn auch nicht bekanntesten ;-) Online-Händler und Shoppingdienste für Vorträge gewinnen konnte. Siehe auch den Blogeintrag von Hitflipper Gerald Schönbucher.
Worum es im E-Commerce künftig geht, brachte gestern Morgen Michael Kahr von T-Systems Solutions auf die einprägsame Formel:
"Der Shop kommt mehr und mehr zum Kunden."
Wenn sich dieser Denkansatz durchsetzen würde, wäre schon viel gewonnen. Zumindest das Affiliate Marketing stellt sich langsam darauf ein. Karsten Windfelder rekapituliert:
"Ziel muss sein, es dem Affiliate so einfach wie möglich zu machen, exakt passende Werbemittel in seine Website einzubauen."
Wenn man also vorher das gute Gefühl hatte, dass sich mit der zunehmenden Web 2.0 Begeisterung auch langsam ein Sinneswandel einstellt, dann fühlte man sich auf dem Abschlusspanel mehr als deplaziert, wo es im Wesentlichen einmal mehr darum ging, gegen ein Mainstream-Internet anzuargumentieren, das seine suchmaschinenoptimierte Massenmarketing-Welt liebt.
Immerhin wurde spürbar, dass hier Welten aufeinandertreffen. Und Kompliment an Mark Pohlmann, der sich wirklich wacker geschlagen hat. Und unsere konfliktträchtige Debatte über (un)mögliche, neue Geschäftsmodelle müssen wir dann eben ein ander Mal nachholen.
(Nicht neue) Erkenntnis: Es macht mehr Sinn, mit Gleichgesinnten in Intensivworkshops oder auf speziellen Themenkonferenzen über Detailfragen und mögliche Zukunftsmodelle zu diskutieren als die Massen missionieren zu wollen, denn "Web 2.0 ist ein religiöses Problem" (Zitat: Joachim Graf)
[Blogleser, die Interesse haben: Anmeldungen für den Exciting Commerce Workshop am 29. November in München werden noch entgegengenommen. Darin geht es um eine Vertiefung und Einordnung der Blogthemen, speziell um neue Verkaufs- und Shoppingmodelle im (Very) Special Interest Bereich. Schon die bisherigen Teilnehmer, die aus den unterschiedlichsten Ecken kommen, versprechen spannende Diskussionen. Die Runde ist daher auf maximal 10 Teilnehmer begrenzt.]
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