Zu einem ernsthaften Publishingtool für jedermann entwickelt sich Pageflakes. Vor wenigen Tagen ist die neue Version online gegangen.
Erfreulicherweise rücken die Macher darin jetzt einen Aspekt stärker in den Vordergrund, der den Dienst zwar schon bisher (gegenüber Netvibes & Co.) ausgezeichnet hat, der bisher aber so seine Tücken hatte.
Inzwischen geht das Veröffentlichen von eigenen (Themen-)Seiten völlig problemlos. Es gibt auch schon eine Reihe von Public Pages, die die Mächtigkeit von frei konfigurierbaren Startseiten andeuten, wenn sie öffentlich und mit (semi-)professionellem Anspruch genutzt werden können.
Beispielhaft sei auf unsere Wunschgenau-Seite verwiesen, eine spezielle Pageflakes-Seite rund um das Thema "Crowdsourcing und Mass Customization". Sie bündelt Live-Infos aus unterschiedlichsten Quellen und macht sie anderen Interessierten als übersichtliches Infopaket zugänglich.
Muss man betonen, was es für klassische (Online-)Medien bedeutet, wenn Nutzer für sich und Ihresgleichen in kürzester Zeit und ohne Programmierkenntnisse Nischendienste dieser Art aufsetzen können? [In den USA gehen die ersten bereits zum Angriff über.]
Muss man erläutern, welche Chancen sich hier für Shoppingdienste bieten, die sich genau das zunutze machen und ihre Kunden motivieren, entsprechende Seiten zu erstellen und mit passenden Produkttipps zu versehen?
Einer der wenigen Händler, die das Prinzip (wenn auch in anderer Form) schon heute praktizieren, ist RTL Shop. Fans des Shoppingsenders können sich online nach dem Baukastenprinzip eigene Homepages zusammenstellen und dort gegen Provision Produkte verkaufen.
Noch bietet Pageflakes seinen Nutzern kein Revenue Modell an. Vorstellbar wäre ein AdSpace-Sharing-Modell, wie es CrispyNews vormacht, oder das bekannte Social-Shopping Prinzip: geteilte Affiliate-Provisionen beim Produktverkauf. (siehe auch Business Models for Startpages von Richard MacManus)
Für Pageflakes könnte die Konzentration auf (semi-)professionelle Nutzer ein möglicher Weg sein, um sich gegen das übermächtige Netvibes zu positionieren. Was immer übersehen wird, dass es zwischen der Masse an Einzelnutzern und den Massenmedien noch eine Fülle von leidenschaftlichen Amateuren, Semiprofessionals und Hobby-Anhängern gibt, denen noch die geeigneten Tools fehlen, um wirklich spannende Online-Seiten für spezielle Nischenthemen zu erstellen.
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