Beim Exciting Commerce Roundtable in Dresden hat Sven Kaulfuß vor zwei Wochen das neue Cyberport.24-Konzept erstmals vorgestellt.
In dieser Woche hat er Details dazu auch im Cyberbloc veröffentlicht: Cyberport.24 läuft künftig werktäglich mit täglich wechselnden Produktkategorien. Außerdem wird das Rahmenprogramm ausgebaut.
Wie wichtig die Umstellung auf eine tägliche Taktung ist, zeigt der (Traffic-)Vergleich mit den Wettbewerbern, die an sieben Tagen in der Woche neue Angebote bringen.
Schutzgeld.de führt mit Abstand. Und selbst Sportlet ist aus dem Stand (wenn auch auf niedrigem Niveau) an Cyberport.24 vorbeigezogen.
Die tägliche Taktung ist entscheidend, damit sich beim Nutzer der nötige Gewöhnungseffekt einstellt und er tatsächlich täglich vorbeischaut. Aktiv dabei sein zu können, ist schließlich das, was Live Shopping Dienste von klassischen Shoppingangeboten abhebt.
Auch Dealjäger macht mit seiner wöchentlichen Treibjagd gerade vor, wie man es besser nicht machen sollte. Einmal in der Woche ein - mit Verlaub - vergleichsweise lasches Produkt zu zeigen, reicht für einen Live-Dienst einfach nicht aus, um die Nutzer dauerhaft bei der Stange zu halten und die Verkaufszahlen nach oben schnellen zu lassen.
Vielleicht ja dann, wenn man es wie Schutzgeld.de macht und einige der schlimmsten Ladenhüter mit dem ein oder anderen flotten Spruch anpreist ("Ok, sieht scheissndreck aus aber funzt besser als manche Digitalkamera!";-).
Während gerade quasi alle Live Shopping Anbieter technisch auf improvisierte Lösungen Marke Eigenbau setzen (müssen), profitiert derzeit alleine Sportlet von einer integrierten Verkaufslösung.
Hier gehört das Verkaufskonzept zum Shopsystem. Und ist daher erheblich einfacher zu handlen. Insofern machen sich die Jungs in Köln wahrscheinlich gerade am wenigsten Stress, bringen einfach einen Schuh nach dem anderen und ziehen in ihrer berechenbaren Regelmäßigkeit und trotz mangelnder Community-Aktivitäten trotzdem mehr Leute an, als das bisherige Cyberport.24-Konzept, das zwar vergleichsweise aufwändig war, bei dem man aber nie weiß/wusste, wann eine neue Aktion beginnt.
Doch das wird sich am Montag ändern: Viel Erfolg für den Relaunch! Ein bisschen was gibts schon zu sehen.
(via BasicThinking)
Frühere Beiträge zum Thema:
Nur kurz zur "selbstgemachten" Technik: schutzgeld.de fährt auf tx_commerce, der Shop-Extension TYPO3. Die integriert sich eben komplett in TYPO3 und bedient sich aller Features des CMS. Die Extension selber ist mittlerweile auch sehr ausgefeilt, so ist die gesamte Auftragsbearbeitung dort integriert. Damit wird insgesamt sehr effizient gearbeitet, sicher ein Grund, warum die Schlagzahl gehalten werden konnte.
Selbstgemacht ist das also nur insofern, als wir an der Entwicklung der Shop-Extension in der Tat massgeblich beteiligt waren ;-)
Kommentiert von: Dirtypicture | 24. Februar 07 um 15:01 Uhr
Und wieder was gelernt. Vielen Dank :-)
Kommentiert von: Exciting Commerce | 24. Februar 07 um 15:06 Uhr
Das ganze hängt u.a. von dem zu besetzendem
Vertical (Artikelsegment)
Kundensegmentierung
Ertrag
Reichweite
und den Retailanbindungen ab. Andere Betrachungen sind aus meiner Sicht "nett", aber bringen uns nicht weiter.
Wie verhält sich Reichweite zur Order/Ertragslage? Das ist u.a. eine Frage welche im eigentlichen Mittelpunkt stehen müsste.
Ich denke Dealjaeger,Schutzgeld,Cyberport, Sportlet machen hier allesamt einen sehr guten Job, wobei der schwierige Teil des Sprunges über die "kritische Kunden- und Orderanzahl" hinaus noch geschehen muss/kann.
"Wie müssen meine Workflows und Prozesse sein, wenn man >1500 shortburst Bestellungen am Tag verarbeiten muss?"
Das das Verkaufskonzept des "LiveShoppings" oder triggered behavoral Shoppings funktioniert zeigten auch schon die Tchibo/Makromarkt/Media Tage seit Jahren zur genüge.
"Welche Frau wartet nicht auf den Dienstag?"
Aber ändert sich etwas grundlegend?
Am Ende des Tages landen wir doch allesamt, wieder im tägl./wöchentl./monatl. AdvertisingChannel unserer Lieblingsmarken?
Womit wir beim eigentlichen Thema des Ganzen sind: neue Markenentwicklung und -bildung durch SocialCommunities und Web 2.0
Da macht Dealjaeger eindeutig die Spitze für die breite Masse aus.
Kommentiert von: Ralf Belusa | 26. Februar 07 um 15:52 Uhr
@Ralf Belusa: Stimmt. Jemanden, der schon ähnlich tief im Thema drin ist, bringen Beiträge wie dieser kaum weiter ...
Aber leider steckt das Gesamtthema Live Shopping / Schneller Aktionshandel hierzulande noch in den Kinderschuhen. Deshalb siehs mir nach, wenn die Beiträge erstmal auf diesem Level bleiben müssen.
Außerhalb des Blogs können wir gerne in tiefergehende Diskussionen über Konzepte, Prozesse, etc. einsteigen. Alles Punkte, die mir sehr am Herzen liegen, weil sie erfolgsentscheidend sind. Und irgendwann werden sie sicherlich auch Blogthema sein.
Danke auch für den Verweis auf Dealjäger. Sehe ich natürlich genauso.
Kommentiert von: Exciting Commerce | 26. Februar 07 um 18:24 Uhr