Thomas Vehmaier vom Interneteconomics-Blog hat ein großartiges Interview mit dem Schutzgeld-Macher Peter Faisst geführt. Da bleibt so gut wie keine Frage offen.
Schutzgeld.de hat aktuell 6.000 Nutzer, macht Umsätze "im gehobenen 5stelligen Bereich pro Monat. Tendenz sehr stark steigend."
Peter Faisst erläutert unter anderem, wie er mit negativen Blogreaktionen umgeht und wie die Nutzer bei der Produktauswahl helfen:
"Mittlerweile spielen die User da eine erhebliche Rolle, teils weil sie uns mailen und posten, was sie wollen, teils weil wir vorher fragen, was sie von bestimmten Ideen und Produkte halten - und auch welchen Preis sie haben wollen … Beim Nintendo Wii haben wir das grad gemacht ….
Dementsprechend frohgemut blicken die Schutzgeld-Jungs auch in die E-Commerce Zukunft:
"Alles, was das Kaufen im Netz spannender, lustiger, interessanter macht, muss jetzt kommen.
Wir machen das ja vor … und die etablierten Seller im Web fangen an, etwas langweilig zu werden. Das werden die ändern müssen, wenn sie weiter erfolgreich sein wollen.
Und ich habe auch den Eindruck, dass sich die nächste Generation im Web beim Shoppen anders verhält, andere Ansprüche hat … eher sowas mögen wie wir (und auch ein paar andere) es jetzt machen."
Zum kompletten Interview
Schutzgeld ist Ende August 2006 gestartet. Und generell kann man sagen: Wer mit einem Woot!-Konzept, das sicher zu den schwierigsten Verkaufskonzepten überhaupt gehört, länger als ein halbes Jahr durchhält, der hat das Schlimmste überstanden. Und man kann wirklich gespannt sein, wohin sich Schutzgeld.de noch entwickelt.
Frühere Beiträge zum Thema:
Ich bin nicht der Meinung, das ein Woot!Konzept sagen kann wenn es X Monate überstanden hat, über den Berg ist.
Die Frage ist doch in der deutschen Rechtssprechung gelegen, das u.a. auch die Retourenquoten im deutschsprachigen Raum höher sind als z.b. in den Staaten. Deswegen schlägt ein Woot! Umsatz in den US auch ertragsmäßig voll durch. Hier in Deutschland ist durch die Retouren und das Gewährleistungrecht die Sachlage eine andere. Das Konzept von Schutzgeld ist ohne Frage äußerst genial umgesetzt und zeigt auch Witz und Charme. Aber am Ende des Tages muss der Deckungsbeitrag der ganzen Plattform stimmen. Hier kann man nur über die Masse drehen und hoffen das die Gewährleistungsansprüche sich innerhalb der 24 Monate unter einem Schwellwert von X bewegt. Sonst zahlen wir drauf.
Kommentiert von: Ralf Belusa | 15. Februar 07 um 14:39 Uhr
Stimmt natürlich, dass es letztendlich die Masse macht. Aber wer 6 Monate durchgehalten hat, der dürfte die notwendige Masse entweder schon erreicht haben bzw. in freudiger Erwartung sein ;-)
Kommentiert von: Exciting Commerce | 18. Februar 07 um 23:33 Uhr