Schon heute hängen große Teile des Online-Handels am Tropf von Google & Co. - sei es suchmaschinenseitig oder werbeseitig. Wir erinnern uns an Jakob Nielsens Spruch von den "Blutsaugern des Internet".
Weitsichtige Händler (und Medienhäuser) tüfteln an Gegenstrategien.
Für Exciting Commerce ist das wichtigste Kritierium bei der Auswahl und Bewertung zukunftsfähiger Shoppingdienste die konzeptionelle Eigenständigkeit: Ist ein Konzept auch komplett ohne Suchmaschinentraffic überlebensfähig? (s. Exciting Commerce Stars 2006)
Wie sieht Ihre Anti-Google-Strategie aus? Können auch Sie in fünf Jahren im Internet ganz ohne Google überleben? Wie?
Früherer Beitrag zum Thema:
Es ist in der Tat ein Problem nur von Google abhängig zu sein. Unser Onlineshop bezieht mehr als 80% des Traffics über Google und wir wären definitiv ohne die Adwords und den Suchmaschinentraffic als Shop nicht Überlebensfähig.
Alternativ haben wir natürlich auch Werbung bei anderen Suchmaschinen, allerdings hält sich dort der Erfolg bzw. die Nachfrage in Grenzen.
Vollständig unabhängig zu werden von Suchmaschinen halte ich - zumindest in unseren Fall - für nahezu ausgeschlossen. Alternative Strategien müssen aber entwickelt werden. Bisher habe ich dazu allerdings noch kein Konzept bereit.
Kommentiert von: Nils Bluhm | 14. April 07 um 13:36 Uhr
Hallo Jochen,
deine Frage nach einer Strategie läßt sich doch relativ einfach beantworten. ;-) Als Websitebetreiber sollte man genau das machen was man bisher auch gemacht hat:
1. in seinem Umfeld(Branche/Zielgruppe) für die Verlinkung der eigenen Website sorgen und sich somit langfristige, zielgerichtete Aufmerksamkeit sichern, z.B. Einträge in weiteren Suchmaschinen und Webkatalogen
2. wenn es die Margen zulassen ein eigenes Affiliate-Programm starten
3. druch geeignete Maßnahmen Kundenzufriedenheit und Kundenbindung erhöhen
1. und 2. sorgen für neue Kunden und 3. soll verhindern, dass man seine Kunden verliert und wieder neu für sie bezahlen muß.
Jedenfalls kann man so langfristig neue Kunden erreichen ohne von Google abhängig zu sein. Das A und O ist halt die zielgerichtete Verlinkung innerhalb eines Netzwerks in dem sich die Kunden bewegen. Blogs funktionieren ja auch so. ;-)
Gruß
Martin
Kommentiert von: Martin Orth | 15. April 07 um 12:44 Uhr
Konzeptionelle Eigenständigkeit ist wichtig, Exklusivität auch. Wer eine starke Marke hat, den finden Kunden immer - dann kann man auf Google fast verzichten.
Alle anderen werden es sehr schwer haben - wie Martin Orth schon sagt: da hilft nur zielgerichtete Verlinkung.
Bannerwerbung ist da denkbar ungeeignet, Google Werbung eigentlich auch.
Darüber sollte man mal nachdenken: Google Dance- und Google Juice-kompatible Werbung sowie PageRank-steigernde Werbung.
So was habe ich noch in keinem Mediaplan gesehen ...
Kommentiert von: Dr. Frank Huber | 15. April 07 um 22:58 Uhr
Tja Frank, kein Wunder, denn vielen Online-Mediaplanern fehlt ja die langfristig erworbene Erfahrung und das damit verbundene startegische Wissen. Außerdem verkaufen Agenturen Ihren Kunden doch lieber Adwords-Kampagnen und verdienen gut daran, als sich in schwierige Diskussionen über Strategien und Maßnahmen zur Erlangung langfristiger Aufmerksamkeit verwickeln zu lassen. Das bringt der Agentur keinen Profit und dem Controller des werbenden Unternehmens klare, überprüfbare Zahlen.
Kommentiert von: Martin Orth | 16. April 07 um 00:20 Uhr
Braucht man eine Anti-Google-Strategie oder sollte die eigene Strategie nicht besser zur Google-Strategie passen?
Ich bin auf ein interessantes Buch gestoßen, welches meiner Meinung nach die derzeit beste und umfassenste Analyse der Strategien Google liefert.
Kommentiert von: Raphael D. | 22. August 07 um 14:05 Uhr
Kommentiert von: Raphael D. | 22. August 07 um 14:06 Uhr
Ergänzung:
Das Buch heisst "Die Google-Ökonomie"!!!
Kommentiert von: Raphael D. | 22. August 07 um 14:06 Uhr
Das Buch "Die Google-Ökonomie" ist eine Diplomarbeit und hält aus meiner Sicht nicht an Anspruch an den Titel oder auch an eine Veröffentlichung in Buchformat. Ich möchte nicht sagen, dass es zu "flach" ist - aber man muss schon im Kopf behalten, dass das ein Student geschrieben hat.
Kommentiert von: Mario Fischer | 04. April 08 um 14:27 Uhr
Korrektur: Sorry, hab das Buch "Die Google Ökonomie" mit einem anderen, ähnlichen Wert verwechselt! Hab ich gerade bemerkt. Das Buch ist also nicht von einem Diplomanden.
Kommentiert von: Mario Fischer | 04. April 08 um 21:37 Uhr