Ebay verliert Powerseller und schwächelt bei den Verkäufern in Deutschland und den USA. Das Quartalsergebnis zeigt nur mehr minimales Wachstum beim Produktdurchsatz.
Für Ebay Chefin Meg Whitman ein ernsthaftes Problem. Heute in der New York Times:
"Ms. Whitman said that her top priority for the rest of the year was to “reignite our core auctions in the U.S. and Germany.” [reignite: wieder anzünden]
In the first quarter, the number of auction listings increased by only 2 percent, to 588 million. But the total dollar value of merchandise sold in the auctions increased by 14 percent, to $14.28 billion.
Ms. Whitman said the company had been benefiting from changes in the user experience that had increased the number of auctions leading to sales.
As sellers learn that eBay is increasingly effective, Ms. Whitman said, “my belief and my hope is that supply will follow strong demand” from auction buyers."
Manchmal versetzt der Glaube ja Berge. Aber noch lieber würde die Angebotsseite wohl erfahren, dass die Verkaufsgebühren nicht beständig steigen.
Ebays Image- und Motivationsprobleme auf der Händlerseite ist aktuell und zukünftig wohl die größte Chance für alle (Social Shopping) Plattformen, die kleinen und großen Händlern lukrativere Verkaufsmöglichkeiten bieten können als Ebay.
Wir können dies aus der Praxis nur bestätigen. In der Tat gibt es kaum Ebay-Händler, die derzeit ein gutes Wort an Ebay lassen. Zu teuer, zu unflexibel, ignorant bei aktuellen Rechtsproblemen ...
Die Schlussfolgerung, dass dies eine große Chance für kleine, innovative Plattformen ist, ist absolut richtig. Unser aktueller Anteil an (ehemaligen) Ebay-Händlern dürfte derzeit bei weit über 50% liegen. Und alle bestätigen uns, dass sie eigenlich nur auf eine Alternative zu Ebay gewartet haben.
OK, auf zu Tradoria :-)
Kommentiert von: Tobias Kobier | 20. April 07 um 09:47 Uhr
Auch wir sind mitterweile von einem reinen eBay-Händler zu einem eigenen Webshop übergegangen. Zum Einen, weil es immer wieder Anfragen der Kunden dazu gab und zum Anderen waren wir mit der undurchsichtigen Gebührenpolitik eBays mehr als unzufrieden. Heute machen wir nur noch 5-10% unseres Umsatzes bei eBay, und das hauptsächlich um neue Kunden für unseren Webshop zu gewinnen.
Kommentiert von: Torben | 20. April 07 um 19:09 Uhr
Als ehedem intensiver Nutzer missfällt mir vor allem die Featuritis. Ebay hat sich längst von einem unkompliziert zu nutzenden Medium zu einem komplizierten Werkzeug entwickelt, bei dem man sogar Initiationsriten ("Ebay University") durchlaufen kann, bis man es einigermaßen beherrscht. Man muss gar nicht die Verkäufer durch hohe Kosten verärgern, es reicht auch aus, die Käufer zu vergraulen.
Kommentiert von: Matthias Kryn | 21. April 07 um 21:44 Uhr
Käuferseitig scheint Ebay allerdings kein Problem zu haben. Da brummt der Laden weiterhin.
Kommentiert von: Exciting Commerce | 21. April 07 um 22:13 Uhr
Wenn die Verkäufer weniger werden, wird's Angebot weniger. Wenn' Angebot weniger wird, werden irgendwann auch die Käufer weniger werden. -- Und wenn die Käufer bemerken, dass an anderer Stelle die unzufriedenen Ebay-Verkäufer zu finden sind, werden sie ebenfalls beginnen, dorthin zu wandern.
Kommentiert von: Matthias Kryn | 21. April 07 um 23:10 Uhr
Es gibt auch nicht nur annähernd etwas, dass eBay das Wasser reichen kann. Dies kommt sogar vom posting von Tobias rüber der schreibt: "...Heute machen wir nur noch 5-10% unseres Umsatzes bei eBay, und das hauptsächlich um neue Kunden für unseren Webshop zu gewinnen."
Ca. 7% reine eBay-Vertriebskosten sind doch traumhaft! Welcher Webshop bietet dies? Wir bauen eBay konsequent weiter aus!
Kommentiert von: Torsten | 27. April 07 um 07:27 Uhr