Telebid-Nutzer werden es gerne hören. Da die 2005 gestartete Plattform zwar wohl finanziert, aber noch nicht profitabel ist, finden Nutzer dort weiterhin ausreichend Auktionen, bei denen das Unternehmen zuschießt und die Nutzer wirkliche Schnäppchen machen können.
Andererseits ist Telebid das beste Beispiel dafür, wie sich ein klagefreudiges Unternehmen mit einem durchaus spannenden Geschäftsmodell selbst ins Abseits schießt. Wer sich erst einmal einen dubiosen Ruf erworben hat, der hat es schwer, diesen wieder loszuwerden.
Dem neuen Telebid-Chef Gunnar Piening fällt die nicht ganz leichte Aufgabe zu, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Er ist überzeugt von dem Geschäftsmodell und will Interesse wecken für das, wie er sagt, "mit Abstand spannendste E-Commerce Konzept, das sich derzeit im Internet findet".
Im ausführlichen Exciting Commerce Interview zeigt er sich erfreulich offen und auskunftsfreudig. Er spricht über die Fehler der Vergangenheit, erläutert die Feinheiten des Telebid-Prinzips und gibt unter anderem auch Einblicke in die Geschäftsentwicklung und die Bewertungsgrößen:
"Wir haben derzeit ca. 280.000 Mitglieder, von denen im Laufe eines Monats zwischen 10.000 und 15.000 aktiv mitbieten. Derzeit bewegen wir uns bei ca. 2.500 Auktionen pro Monat mit einem Einkaufswert von ca. 750.000 EUR.
Wir messen unseren Erfolg an mehreren Größen, unter anderem an der Anzahl der Gebote, der Anzahl der Bieter und natürlich dem Ertrag. Zudem schauen wir uns sehr genau an, wie häufig unsere Nutzer zu uns zurückkommen, insbesondere auch dann, wenn sie nicht gewonnen haben."
Auf die Frage nach seiner persönlichen Motivation antwortet er:
"Viele Leute bezweifeln derzeit, dass die TeleBid Idee tatsächlich funktionieren kann. Vielleicht liegt gerade darin der Reiz.
Als 2002 keiner mehr an Ciao geglaubt hat und wir dennoch dabei geblieben sind, fing der eigentliche Spaß erst an – und der Erfolg hat uns später Recht gegeben. So könnte es jetzt auch bei TeleBid werden."
Passend dazu auch die Zusatzfrage von Jochen Mai: "Was bedeutet für Sie Erfolg, Herr Piening?"
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