Quelle online platzt aus allen Nähten. Nach Quelle Market quetscht Quelle seit jüngstem auch noch Quelle MyStyle zwischen die Balken der bestehenden Seite.
In der Pressemeldung ("myStyle auf quelle.de – persönliche Outfits im Handumdrehen") heißt es:
„Durch myStyle werden die Online-Shopper auf quelle.de selbst zu Stylisten und Modeberatern“, freut sich Ludger Schöllgen, Leitung Quelle Neue Medien.
„Mit dem neuen Service laden wir alle modebegeisterten Besucher auf quelle.de ein, aktiv eigene Modestile auszuprobieren und den Inhalt der Webseite mitzugestalten“, so Schöllgen weiter."
An Quelle MyStyle sieht man sehr schön, wie eine Anwendung mit Social Shopping Potenzial aussieht, wenn ein Händler seinen Kundinnen komplett mißtraut.
Kornelia E., Dorina K., Nicole N. und andere anonymisierte Mode-Beraterinnen aus der Quelle-Kartei sollen Styles anlegen, und sie dürfen sie mit Sternchen versehen. Kommentare sind nicht erlaubt. Auch Nutzerprofile sind sicherheitshalber nicht vorgesehen. [Wobei man sich natürlich fragt, ob "Nicole N." & Co. hier als Opfer oder als potenzielle Täterinnen geschützt werden sollen ;-)]
Quelle muss ja nicht gleich zum Vorreiter in Sachen Social Shopping werden, aber was für ein Unterschied zu Stylehive, zu Polyvore, zu Smatch (seit heute live!) und all den anderen Modediensten, die die soziale Komponente für sich zu nutzen wissen!
Quelle MyStyle merkt man an, dass hier alleine der Händler und nicht die Kundin das Maß der Dinge war. Insofern ist MyStyle stillos und die Quelle-Kundin hoffentlich nicht ganz so blöd, wie sie diese Anwendung hält.
Frühere Beiträge zum Thema:
Man merkt, dass die Universalversender einfach Angst vor der Meinung ihrer eigenen Kunden haben! Händler wie Amazon bieten einfach alles an, was der Markt hergibt, und wenn jemand eine schlechte Kritik zu einem Produkt abgibt, hat das erst mal überhaupt nichts mit Amazon zu tun. Die Quelles dieser Welt sind ja aber gerade NICHT der „unparteiische“ Verkäufer, sondern beanspruchen eine Kompetenz in der Sortimentsvorauswahl und, was viel wichtiger ist, sind gleichzeitig auch Hersteller der meisten Klamotten (Eigenmarken!). Jede Kritik am Produkt fällt also, anders als bei Amazon o.ä., auch direkt auf den Versender zurück. Und um da bloss keine Kontrolle zu verlieren kommt eben so eine Totgeburt wie myStyle heraus.
Wie man an den Konzepten von Polyvore etc. sehen kann, ist hier mal wieder eine tolle Idee bemerkenswert schlecht umgesetzt worden. Hut ab!
Kommentiert von: tom | 17. Oktober 07 um 10:39 Uhr