Nicht nur Lycos Europe hadert zunehmend mit seiner Produktsuchmaschinentochter Pangora. Laut Financial Times geht es Yahoo nicht wesentlich besser. Die Amerikaner prüfen nun sogar den Verkauf von Kelkoo:
“One of the priorities we have identified is to improve the performance of Kelkoo,” Yahoo told the Financial Times.
“Today we are starting a process to give Kelkoo more independence – while we evaluate strategic options for the long-term future of the business."
Auch wenn sie es sich auf der OMD nichts haben anmerken lassen. Die reinen Trafficschleuser haben ihre besten Tage längst gesehen. Bei den Nutzern haben sie nie die nötige Akzeptanz erreicht, und nun macht ihnen auch noch Google das Leben schwer.
Vor diesem Hintergrund muss man sicherlich auch die Aktivitäten von Preisvergleich.de, SmartShopping und anderen sehen.
Hunderte von austauschbaren Preisvergleichsportalen verstopfen alleine Deutschlands Suchmaschinen. Und nur ganz wenige - wie Idealo oder Billiger.de - haben zuletzt Unterschlupf bei trafficstarken Medienhäusern gefunden.
Umso begehrter sind momentan die wenigen Dienste wie Jellyfish, Shopstyle oder Glimpse, die mehr als Graubrot bieten und die Produktsuche mit einem wirklichen Shoppingerlebnis bereichern.
(via)
Frühere Beiträge zum Thema:
Ich denke ein Problem dieser großen Shoppingportale ist, dass sie oftmals künstlich "aufgepumpt" wurden. Auch wenn billiger.de bei Prosieben zum Beispiel untergekommen ist, wurde hier ähnlich wie bei Preisvergleich.de und vorher bei Kelkoo mit aller Macht in kürzester Zeit über Suchmaschinenmarketing "durchlaufende" Reichweite aufgebaut. Solche wie Idealo und Guenstiger.de sind hingegen schon so lange auf dem Markt und so gut vernetzt, dass ich hier einen deutlich höheren Stammnutzeranteil vermute. Jedoch kann heute keiner der Großen, egal ob Preisvergleich oder klassisches Onlineportal, mehr ohne Google-Traffic leben. Die Strukturen haben sich auf dem hohen, durch Google jahrelang geförderten Niveau verhärtet. Das bekommen die Unternehmen nun mehr und mehr bei Schwankungen zu spüren. "Social Commerce" allein wird das Ruder meines Erachtens jedoch auch nicht rumreißen, was die vielfach stagnierenden Reichweitenzahlen der "sozialen" Shopping-Portale zeigen. Ich glaube daher weiter an den Siegeszug der dezentralen Shoppingmodelle, wie ich es mit Ecato verfolge. Einzelne, große Shoppingmarken werden in Zukunft eher weiter schrumpfen, die Masse der kleinen, spezialisierten Shoppingchannels wird auch für Suchmaschinen immer spannender.
Kommentiert von: CBS | 03. Oktober 07 um 15:12 Uhr
Shopping wird kleinteiliger durch die Suchmaschinen und damit für industriell gefertigte Portale weniger rentabel.
Für journalistisch orientierte Medien können diese Produktsuchen weiterhin ein nützliches Zusatz-Feature sein, sparen sie doch dem Leser Zeit.
Kommentiert von: wingthom | 05. Oktober 07 um 12:13 Uhr
So waren die Whitelabel-Lösungen von Pangora & Co. ja wohl ursprünglich auch gedacht, und nur so machen sie auch Sinn, weil sie auf den Contentportalen echten Mehrwert schaffen können.
Kommentiert von: Exciting Commerce | 05. Oktober 07 um 12:21 Uhr
Da gab es jedoch eine Neuausrichtung in den letzten 18 Monaten: weg vom Content ergänzenden Service, hin zur reinen "Werbeschaltung" auf möglichst vielen Portalen, run-of-site oder gar über diverse Vermarktungsnetze.
Der erzielbare TKP von Commerce Ads liegt jedoch meist unter dem, der sich einfach durch Adsense & Co. erreichen lässt.
Damit ist diese "Shopping als Werbung"-Konzept gescheitert, weil es an Rentabilität mangelt.
Interessant, dass über diese Entwicklung in deutschen Medien nichts zu lesen war... dafür umso mehr über Second Life etc.
Kommentiert von: wingthom | 05. Oktober 07 um 15:32 Uhr