Ebay macht ernst und startet - analog zu Amazon - nun endlich das lange überfällige, eigenständige Partnerprogramm:
"We are excited to announce eBay’s new global affiliate platform: the eBay Partner Network.
The new platform will go live on April 1st, 2008 PST, at which point eBay will no longer be running its affiliate program through Commission Junction.
While CJ and ValueClick have been valuable partners to eBay throughout the years, we’ve decided to give our affiliate community a customized experience."
Das Programm gilt zunächst nur außerhalb Deutschlands.
Ebay war zuletzt gegenüber Amazon, das seit Anbeginn auf ein Inhouse Partnerprogramm setzt, zunehmend ins Hintertreff geraten, wenn es um die Entwicklung neuer Verkaufskonzepte ging.
Zwar hat Ebay schicke Shoppingwidgets und coole Verkaufskonzepte wie Ebay MatchUps oder Best of Ebay, kann sie aber aus eigener Kraft schwer monetarisieren.
Bei der Entwicklung monetarisierbarer Verkaufslösungen wie den Ebay Relevance Ads hingegen war man bisher immer auf Partner angewiesen.
Ganz anders Amazon, das seine aStores, Widgets oder Facebookanwendungen wie Amazon Giver von Beginn an auch als Verkaufslösungen vermarkten konnte.
Die Zukunft des E-Commerce liegt im Verkauf
Schon aus strategischen Gründen können es sich die großen Shoppingplattformen auf Dauer nicht mehr leisten, eine der wichtigsten Kompetenzen des (Online-)Handels, den Verkauf, komplett außer Haus zu lassen:
“The new eBay Partner Network will allow us to have a direct relationship with our affiliates, innovate faster and deliver new products and tools in a more timely and efficient manner, providing new revenue opportunities for our affiliates and creating a more streamlined user experience for our buyers and sellers.”
Man kann gespannt sein, wie die entstehenden, neuen Vertriebsplattformen darauf reagieren. Zumal neuere Plattformen wie Tradoria von Beginn auf Inhouse-Lösungen setzen.
Gerade im Social Commerce Bereich zählen eigene Lösungen ohnehin zur Grundausstattung.
Frühere Beiträge zum Thema:
"Die Zukunft des E-Commerce liegt im Verkauf"
Nur mal aus Neugier und auf die Gefahr hin mich als Depp zu outen: Gab's denn dazu mal andere Ansichten?
Kommentiert von: Daniel | 17. März 08 um 21:02 Uhr
"Gab" ist gut. Man müsste mal eine (ungestützte) Umfrage machen, was denn die wichtigsten Themen im E-Commerce sind. Ob da jemand den Verkauf nennen würde?
Die Standardantworten wären da vermutlich Shopoptimierung, Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinenmarketing, Multichannelstrategien, etc.
Verkaufsstrategien (im Gegensatz zu Marketingstrategien) waren und sind erstaunlicherweise ein nachrangiges Thema im E-Commerce.
Erst jetzt entstehen ja langsam Verkaufskonzepte (Live Shopping, Vente Privée, Social Shopping, etc.), die diesen Namen auch wirklich verdienen.
Kommentiert von: Exciting Commerce | 17. März 08 um 21:31 Uhr
Ich halte diesen Schritt für gefährlich und nicht konsequent zu Ende gedacht. Amazon hat erst festgestellt, dass ein eigenes, starkes Programm wichtig für die Expansion war, aber an die Grenzen gestoßen ist. Nicht umsonst hat man die weitere Skalierung mit Zanox gesucht.
Ich denke eBay überschätzt die Marktlage und den Aufwand die Multiplikatoren eines Public-Network durch eigene Kräfte kompensieren, bzw. optimieren zu können.
Kommentiert von: Magnus | 18. März 08 um 09:35 Uhr
Insofern hat mich eigentlich am meisten verwundert, dass Ebay keinen der etablierten Anbieter übernommen hat.
Kommentiert von: Exciting Commerce | 18. März 08 um 09:46 Uhr
...vielleicht sind sie ja an AdLink / Affilinet dran und deshalb ist die Meldung erstmal auch "nur" für USA ;-)
Kommentiert von: Magnus | 18. März 08 um 10:32 Uhr
Stimmt. Ich erinnere mich an die Meldung: http://tinyurl.com/27hfhl ;-)
Kommentiert von: Exciting Commerce | 18. März 08 um 10:43 Uhr
Das eBay Adlink übernimmt halte ich für unwahrscheinlich. Was sollte es für einen Sinn machen erst teuer eine komplett eigene Lösung für den internationalen Markt zu entwickeln, um dann lokal eine dazu zu kaufen. Dass Fusionen und Integrationen die Unternehmen meist mehr aufhalten, als weiterzubringen sollten die letzten europäischen Mammutübernahmen in der Branche wieder deutlich gemacht haben. Der Markt verlangt meines Erachtens immer mehr nach kleineren, flexibleren Anbieter. Die Mauern der als unschlagbar führend gefeierten bröckeln immer mehr.
Kommentiert von: CBS | 18. März 08 um 12:27 Uhr