Zugegeben, der Mode-Roundtable in Hamburg war einmal mehr ein Roundtable ohne Table. Ansonsten aber verlief bei Smatch, im Schatten der Otto-Zentrale (s. die Foto- Eindrücke links), alles wie angekündigt.
Kein E-Commerce-Segment befindet sich derzeit ähnlich radikal im Wandel wie der Modemarkt: Neue Versender (H&M, C&A, etc.), neue Konzepte (Social Shopping, Shoppingclubs, etc.) sowie ein neues Selbstverständnis der etablierten Modemarken - in diesem Spannungsfeld bewegt sich der Markt, der einerseits stark wachsen wird, der aber dadurch zugleich vor starken Verschiebungen steht.
Sehr eindrucksvoll konnte man feststellen, dass es Smatch absolut ernst meint mit der Mode-Revolution - und das Team nicht so sehr versucht, auf einer Social Shopping Welle mitzuschwimmen, sondern sehr hart daran arbeitet, die Art und Weise, wie man künftig Mode online einkauft, an vorderster Front mitzugestalten - mit einer wohl überlegten Mischung aus emotionalen, sozialen und visuellen Elementen.
Während also Smatch versucht, als zentrale Anlaufstation die ultimative Plattform für Mode, Lifestyle und Wohnen zu werden, entstehen gerade im Modebereich an allen Ecken und Enden neue Nischen- und Spezialseiten. Thorsten Boersma skizzierte die wichtigsten Trends und verdeutlichte u.a., wie sich Amazon zur heimlichen Modemacht entwickelt.
Andre Grünhoff von A Better Tomorrow wandte zurecht ein, warum denn ausgerechnet ein Spezialist wie ABT seine Shirts bei Smatch listen lassen sollte, wo sie unter Tausenden von Shirts untergehen. Doch Nele Henning von Smatch konterte, dass gerade ABT & Co. davon profitieren, wenn die Nutzer die Shirts bevorzugt in ihre Stylesets und Lieblingslisten einbauen.
Sinn und Zweck von Social Shopping Angeboten erschließen sich deutschen Surfern erst auf den zweiten Blick. Gesine Quint und Torsten Bartel von Usability.de erläuterten, wie die Nutzer, wenn man ihnen über die Schulter schaut, erst einmal ziemlich ratlos klicken, dann aber angetan sind, sobald man ihnen die Möglichkeiten der Seiten erläuterte.
Sehr erfreulich war, dass sich in Hamburg auch Andreas Frenkler, bei Otto veranwortlich für Otto.de, sehr aktiv in die Diskussion einschaltete und erläuterte, wo und wie Otto auf die Marktentwicklungen reagieren will.
Vertreten waren beim Mode-Roundtable außerdem
- Styleserver aus Berlin, das sich auf junge Designermode spezialisiert hat, sowie der
- Kolibrishop aus Mainz, der gerade DeineStyles testet,
- Julie & Grace als einer der innovativsten Schmuckanbieter,
- Looxroom, das sich aktuell noch etwas verschlossen gab,
- Iliketotallyloveit, die sich vor allem international einen Namen gemacht haben, sowie
- Styleranking aus Düsseldorf.
Für Intershop berichtete Tobias Zadow von den Erfahrungen mit Wolford, ein Markenhersteller, der in den Onlinehandel einsteigt und so die Marken- und Preishoheit zurückgewinnt.
Cedric Giorgi erzählte vom Start des Shoppingclubs Vente du Diable und vom Vente Privée Phänomen in Frankreich.
Medienseitig war Christina Cassala von Deutsche Startups, von der auch die Fotos stammen, sowie Ingrid Schutzmann von der Internet World Business vertreten.
Herzlichen Dank allen Teilnehmern für die offene Diskussion, den Gastgebern von Smatch.de für die gelungene Organisation sowie den Innovationspartner für die freundliche Unterstützung:
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