Am Rande des Social Commerce Forums in der letzten Woche in Wiesbaden war deutlich zu spüren, was auch international festzustellen ist: dass sich der Social Commerce Bereich am Scheideweg befindet und sich nun langsam die Spreu vom Weizen trennt - oder wie es Peter Ambrozy von Edelight formuliert:
"Der Bereich Social Commerce bzw. Social Shopping befindet sich teilweise in der ersten Konsolidierungsphase, in welcher einige Unternehmen feststellen, dass ihr Konzept nicht aufgeht. Gleichzeitig setzen sich die Markführer, zu denen wir uns in Deutschland zählen, immer weiter ab."
In einem ausführlichen Blogpost beschreibt er, welchen Weg Edelight künftig einschlagen will und skizziert die (fehlenden) Monetarisierungsmöglichkeiten im Longtail:
"Durch die existierenden Affiliate-Programme [können wir] ca. 30-40% des bestehenden Contents (unstrukturiert) monetarisieren. Es gibt allerdings zwei Probleme: Zum einen gilt es auch die restlichen 60-70% an Content zu monetarisieren und zum zweiten handelt es sich bei einem Großteil der Standard-Partner um Standard-Content. Damit meine ich, dass es sich um Produkte handelt, die jeder kennt und dadurch der Innovations- bzw. Begeisterungsgrad i.d.R. relativ gering ist."
Entsprechend will (und muss) Edelight künftig den mühsamen Weg gehen und wie Smatch, DaWanda, Tradoria & Co. die für Social Shopper attraktiven Händler - kleine Spezialanbieter und Nischenversender - aktiv akquirieren.
Allerdings will Edelight das Thema universeller angehen:
"Es liegt jetzt natürlich schon nahe was kommt: Ja, wir haben unser eigenes System entwickelt, mit dem wir ab jetzt in der Lage sind, jeden Shop dieser Welt auf edelight zu integrieren."
Die Lösung will Edelight in den kommenden Wochen vorstellen. Bleibt zu hoffen, dass das Modell erfolgreich ist und sich Edelight die im Social Shopping Bereich tödlichen Blinkebanner, unter denen allerdings alle Burda-Community-Aktivitäten zu leiden haben, wieder sparen kann.
Die Edelight PR-Abteilung hat kürzlich erste Zahlen veröffentlicht. Danach generiert Edelight derzeit Händlerumsätze von 350.000 Euro im Monat.
Frühere Beiträge zum Thema:
Wenn Edelight sich zu den Marktführern zählt, und dies ist ja schon eine Behauptung, kann man dann aussagekräftige Zahlen erhalten?
"Bis zu" 350,000 Euro Umsatz klingt zwar toll, ist aber, etwas irritierend formuliert, eben das Maximum.
Der Durchschnitt dürfte weniger sein, denn sonst hätte er "Durchschnitt" geschrieben.
Und wie sieht es mit den Provisionen aus? I.d.R. sind diese bei 5 bis max 15%; wenn davon die Hälfte oder Drittel das Mitglied bekommt wären dies wollwollend bei 15% eben 7,5% oder "Bis zu" 26250 Euro/Monat.
Also toll klingt das noch nicht.
Worauf beruht also diese Aussage oder eben auch Konsolidierung in naher Zukunft?
Kommentiert von: Johnny D | 20. Juni 08 um 13:42 Uhr
Ich denke, Peter Ambrozy hat in seinem Beitrag ganz gut verdeutlicht, wo Edelight gerade steht, wie die Umsätze einzuschätzen sind und was Edelight tut, um umsatzseitig voranzukommen.
Kommentiert von: Exciting Commerce | 20. Juni 08 um 13:47 Uhr