Kleine Denksportaufgabe zum Wochenstart: Ist ein Jahresumsatz von 3 Mio. Euro, wie ihn das zum Verkauf stehende Inkpool.de für 2008 anpeilt, viel oder wenig im deutschen E-Commerce?
Oder anders gefragt: Welchen Jahresumsatz braucht ein Online-Händler hierzulande mindestens, um unter die deutschen Top 500 Shops zu kommen?
Als Orientierung können die aktuellen bvh-Zahlen dienen, wonach der deutsche E-Commerce in diesem Jahr auf einen Gesamtumsatz von rund 11 Mrd. Euro kommt. Oder die Vergleichswerte aus den USA.
Schätzwerte bitte gerne in die Kommentare. Die Auflösung folgt in Kürze.
Frühere Beiträge zum Thema:
Wie immer melde ich mich gern zu wort, wenn es um Zahlen geht ;0)
3Mio. EUR Jahresumsatz hört sich gut an, aber es kommt halt darauf an mit wem du das jetzt vergleichen willst.
Im Vergleich zu Amazon sind das Peanuts, aber im Vergleich zu allen Tradoria Shops zusammen ist das sehr viel. ;0)
Doch wie wir alle wissen ist der Umsatz nicht wirklich ausschlaggebend.
Ich könnte mir denken das jede etwas größere McDonalds Filiale einen ähnlichen Umsatz hat. Dort arbeiten aber fast nur 400EUR Jobber und die Margen sind in der Gastronomie wesentlich höher (ca. 70-90%) als Beispielsweise bei einem Elektronikversand (ca. 5-15%).
Ich denke das man mit 3-5 Mio. EUR Umsatz im Jahr schon fast zu den TOP 500 gehören könnte.
Immerhin fällt von den 11Mrd. EUR sicher ein Großteil an Amazon, eBay und ein paar andere (sagen wir ca. 100) Bigplayer ab. Der Rest geht dann an die 400 anderen aus den TOP500 und tausende anderer kleiner Shops.
Aber ob diese 500 auch in der TOP500 der Shops mit den höchsten Gewinnen vertreten sind, glaube ich eher weniger ;0)
Kommentiert von: Tobias Spill | 27. Juli 08 um 22:46 Uhr
Danke Dir :-) Klar, das haben Umsatzstatistiken so an sich, aber an Zahlen zu den Gewinnen kommen wir eben nicht. Außerdem finde ich es bei Wachstumsmärkten legitim, zunächst nur auf den Umsatz zu achten, zumal ja jeder ohnehin weiß, was die branchenüblichen Margen sind.
Insofern halte ich fest: Herr Spill marschiert tapfer voran und legt die Latte für die Top 500 auf 3-5 Mio. Euro.
Kommentiert von: Exciting Commerce | 27. Juli 08 um 23:11 Uhr
Ich setze die Latte mal auf 5 Mio. Der Großteil dürfte auf eBay, Amazon und Co. entfallen. Laut euch hat alleine Amazon 1,1 Milliarden in DE 2006 gemacht. Ich schätze für '08 mal 2Milliarden auf Amazon. eBay Deutschland ebenfalls 2 Milliarden. Naja und dann so Dinger wie notebooksbilliger, cyberport, atelco, myby und Co. Bleibt trotzdem noch viel übrig. Also, ich sag mal 5Mio :)
Kommentiert von: Philipp | 28. Juli 08 um 00:42 Uhr
Also ca. 3-5 Mrd. bleiben bei den großen Versendern hängen. Die restlichen 5-8 Mrd. bleiben bei den "Kleinen". Wenn die Geschichte mit dem Long Tail stimmt, müssten 3 Mio. schon reichen, um die Top 500 zu stürmen. Jetzt bin ich aber gespannt.
Kommentiert von: Alex | 28. Juli 08 um 07:34 Uhr
Eindeutige Tendenz ... Doch wenn "3 Mio. schon reichen", wieviel braucht man dann generell, um in die Top 500 zu kommen? 2 Mio.? 1 Mio.?
Wo liegt die Latte?
Kommentiert von: Exciting Commerce | 28. Juli 08 um 09:44 Uhr
Keine Ahnung, aber rein aus dem Bauch raus und ohne nachzudenken würde ich sagen, dass man mit 3 Mio. schon relativ weit vorne landet.
Für die Top 500 würden dann also weit weniger als 1 Mio. genügen. Sagen wir mal 500 TSD.
Hoffe ich liege nicht zuweit weg. ;-)
Kommentiert von: shopanbieter.de | 28. Juli 08 um 09:58 Uhr
Aber die Zahlen sind doch fast alle öffentlich, oder?
ebay - 3,5 mrd
amazon - 1,5 mrd
tchibo - 1,0
quelle/otto - 500-700
neckermann - 400
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fahrrad.de - 20 mio
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ich gehe mal davon aus, dass es eher weniger braucht, um unter die top 100 zu kommen.
Die Grenze würd ich mal bei ca. 2,5 Mio festmachen - für die Top500 ca. 1 Mio.
Die Frage nach der Definition von Umsatz (mit / ohne Retouren?) und der Ausrichtung (Bechtle B2B?) kommt noch dazu.
Kommentiert von: Xenon | 28. Juli 08 um 10:01 Uhr
Der 100. unter den 100 größten deutschen Versandhändlern (also auch mit Katalogen) liegt regelmäßig so zwischen 20 und 30 Mio. Euro. Bleiben 400 Ränge zu verteilen. Ich denke, da sind 3 Mio. sicher drin. Wenn ich den "long-tail" und die bvh-Ausführungen ansehe, sind es die vielen vielen vielen kleinen Shops, die den großen das Leben schwer machen. 400 x 3 Mio. Euro macht - genau: über 1 Mrd. Euro.
Kommentiert von: Martin | 28. Juli 08 um 12:37 Uhr
Beim Vergleich der Onlineshops sollte eigentlich auch immer die Retourenquote mit einbezogen werden. Ein Textil-Shop wird sicher einen hohen Umsatz erzielen, jedoch haben diese dann bis zu (oder über) 50% Retourenquote. Ich denke auch, dass 3 Mio. reichen müssten (wenn man sieht wie schnell die Umsatzzahlen in der Top100 fallen).
Kommentiert von: Andreas Nowakowitsch | 28. Juli 08 um 12:52 Uhr
Achtung Martin, es ging ja nur um die Top 500 der Onlineshops bzw. E-Commerce-Umsatzes. Da hilft es nichts zu wissen, wie hoch der Umsatz des 100. unter den 100 größten deutschen Versandhändler ist.
Ich fürchte da bist Du rein berufsbedingt in die Falle getappt. ;-)
Hoffe wenigstens, daß es so ist. Sonst läge ich mit meiner Schätzung wohl ziemlich daneben.
Kommentiert von: shopanbieter.de | 28. Juli 08 um 13:01 Uhr
Ich finde die Top 100 Versandhändler in diesem Kontext eigentlich eine ganz gute Orientierungshilfe ...
Kommentiert von: Exciting Commerce | 28. Juli 08 um 13:08 Uhr
@ shopanbieter.de: Hm, soll ich dann sagen: Mit 3 Mio. Euro ist man bei den "reinen" Onlineshops schon ziemlich weit vorne dabei? Sind ja nicht alles Amazonen.
Kommentiert von: Martin | 28. Juli 08 um 13:26 Uhr
Wollte mich mal nach der Auflösung erkundigen, kommt die noch?
Kommentiert von: Ansgar B. | 06. August 08 um 14:10 Uhr
Kommt definitiv. In einem eigenen Beitrag. In den nächsten Tagen.
Kommentiert von: Exciting Commerce | 06. August 08 um 21:02 Uhr
Hat irgendeiner mal an die ganzen REISESHOPS gedacht. Ist ja auch e-Commerce und die Margen bei den Vermittlern (Online-Portale wie expedia, opodo, flug.de usw.) liegt bei ca. 10% im Durchschnitt. Bei den Veranstaltern noch etwas höher... Dort gibt es zahlreiche in Deutschland, die locker 2stellige Millionenbeträge an Umsatz machen...
Kommentiert von: hardt-facts | 08. August 08 um 12:33 Uhr
Tja, da reißen sich alle Händler offensichtlich drum in eine Rankingliste fragwürdigen Inhalts zu kommen. Nach dem Motto: ich verkauf was, guck mal... Aber dass die gleichen Händler, die von ihren Kunden so viele Daten wie möglich abgreifen, transparenter mit ihren Geschäften umgehen, ist nicht. Achja, die Konkurrenz könnte ja sehen, wie erfolgreich man ist. So lange Händler nur um Rankings spekulieren und Angst haben, dass Kunden eventuell nichts kaufen könnten, weil sie zu erfolgreich sind, oder Kollegen ihnen ihre tollen Strategien (welche eigentlich?) abkupfern können, wird das nix mit einer festen Größe in Rankings. So viel ist gewiss.
Kommentiert von: Susanne | 07. November 08 um 09:36 Uhr