Wie die Gründerszene "berichtet", will ein Samwer-Team mit dem Schuhversender Zalando ("We serve shoes!") das erfolgreiche Zappos-Konzept nach Europa bringen.
"Kostenloser Versand. Kostenlose Rücknahme. Kostenlose Hotline", ist das Motto hier wie dort.
Ein riskantes Unterfangen, das enormes Durchhaltevermögen braucht: Zappos, 1999 gegründet, schreibt erst seit zwei Jahren schwarze Zahlen, hat Retourenquoten von über 40%, dafür aber auch eine treue Stammkundschaft und Wiederbestellquoten, von denen andere Versender träumen.
Zugleich ist Zappos aber auch einer der wenigen (Online-)Versender, die sich ganz klar gegen den stationären Einzelhandel positionieren.
Zappos rechnet für 2008 mit Brutto-Umsätzen von über 1 Mrd. Dollar - und expandiert nun zunehmend in andere Produktbereiche.
Nachtrag: Als Shopsystem verwendet Zalando die Open Source Lösung von Magento (via)
Frühere Beiträge zum Thema:
Das Geschäftsmodell von Zappos gründet sich ja mehr oder weniger auf 3 Säulen:
1) abs. Category Killer in einem Sortiment (Tiefe und Breite)
2) hoher Fokus auf Service (Inszenierung u. Schaffung von wahrnehmbaren Sevice-Leuchtürmen)
3) Vereinfachung und Atutomatisierung aller Geschäftsprozesse mittels IT-Technik
Dieses Konzept so auf den dt. Markt umzusetzen, halte ich persönlich für durchaus sinnvoll und auch machbar, wenn man die Grundprämissen des Sortimentes (Retourenquote etc.) in die Kalkulation ("schwarze Zahlen") mit einpreisst.
Zudem gibt es im deutschen E-Commerce-Umfeld keinen klaren Category Killer für das Sortiment Schuhe (Amazon versucht es, aber der Markt ist noch zu machen ... genau so wie im Sortiment Möbel).
Gruss
Christian Martin
Kommentiert von: Christian Martin | 17. Oktober 08 um 12:58 Uhr
Sehe ich absolut ähnlich. Es ist höchste Zeit für ein deutsches Zappos, ein deutsches Asos, etc. Machbar ist es aber nur für absolute Profis, die die Chancen/Risiken einschätzen und die Prozesse in den Griff bekommen können.
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 17. Oktober 08 um 13:12 Uhr
Prozesse in den Griff bekommen ist ein wichtiges Thema, sicher das zentralste überhaupt. Firmen, die das schaffen "expandier(en) nun zunehmend in andere Produktbereiche.". das gilt nicht nur für zappos :-)
Kommentiert von: Klaus-Martin Meyer | 17. Oktober 08 um 18:09 Uhr
Die Frage ist doch, ob "Kostenloser Versand. Kostenlose Rücknahme. Kostenlose Hotline" nicht ohnehin zum Standard im Versandhandel wird. Danach sieht es ja momentan aus. Wo ist dann der USP bei einem solchen Konzept wie zalando? Category Killer wird man nicht durch die Beschränkung auf eine Kategorie, sondern durch die Entwicklung der entsprechenden Kategorie, und das ist verdammt teuer (siehe Zappos). Ob man dafür Experten braucht? Keine Ahnung, der Chef von Zappos war ja auch kein Experte, aber die Variablen im Versandhandel sollte man schon verstehen können.
Kommentiert von: Alex | 20. Oktober 08 um 12:53 Uhr
Naja, Zappos fing aber auch zu einer anderen Zeit an und hatte die Zeit, sich die entsprechende Kompetenz aufzubauen. In jedem Fall ein sehr kostspieliges Unterfangen, bis man die entsprechenden Umsatzlevels erreicht hat. Ansonsten bin ich natürlich bei Dir. Kostenloser Versand dürfte zum Standard werden - vielleicht nicht im Versandhandel, aber im E-Commerce ;-)
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 20. Oktober 08 um 13:52 Uhr
Bis jetzt sieht Zalando auf jeden Fall mal gut gemacht aus, obwohl es mich ja mehr an Endless erinnert als an Zappos. Ein deutsches Asos gibt es im Streetwear/Young Fashion Bereich mit frontlineshop, der sich auch immer mehr zum Category Killer entwickelt. Auch seine sehr gute Einbindung von Web 2.0 Elementen erinnert an asos.
Kommentiert von: David | 21. Oktober 08 um 09:57 Uhr
Ich finde es absolut despektierlich, dass hier noch nichtmal die Namen der Gründer erwähnt werden.
Kommentiert von: Petra Panther | 22. Oktober 08 um 13:34 Uhr
Hat das Relevanz für die Beschreibung des Konzepts? Es ist hier im Blog eher die Ausnahme, dass die Gründer erwähnt werden. Außerdem handelt es sich um ein von den Samwers gecastetes "Gründer"-Team. Insofern sind alle wesentlichen Infos enthalten.
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 22. Oktober 08 um 17:16 Uhr
@Jochen
Du bist echt lustig. Das fragst Du nicht echt, oder? Ob Gründer für ein Konzept relevant sind.
Ich würde "Arroganz" und "Überheblichkeit" noch in die Meta Tags für die Seite integrieren.
Kommentiert von: Petra Panther | 23. Oktober 08 um 18:28 Uhr
Ich verstehe nicht, was die Diskussion soll? Schreib ich nicht, dass die Samwers Zalando gegründet haben?
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 23. Oktober 08 um 18:48 Uhr
Aus meiner Sicht ist die Diskussion über Zalando extrem oberflächlich.
Zalando ist doch eigentlich eine schlecht gemachte Kopie von endless. Auch beim Namen hat man sich wenig einfallen lassen. Alando plus Z für Zappos, das ist ja mal richtig kreativ.
Zudem ist auch die Investment Story nur eine Kopie des durchaus beachtlichen Alando Erfolges: Konzept eins zu eins kopieren und dann an das Original verhökern. Wenn das einer 2x schafft, dann nur die Samwer-Brüder.
Mit Intelligenz hat das wenig zu tun, aber mit Dreistigkeit, die bekanntlich immer siegt.
Kommentiert von: Christian | 11. November 08 um 23:34 Uhr