Was kommt nach den Shop-Systemen? Das ist eine Technologie-Debatte, die im E-Commerce nun zunehmend breiter geführt wird und die in der Frage kulminiert: Wie sehen geeignete Infra-Strukturen für den E-Commerce in 5 Jahren aus?
Dass die Innovationstreiber mit der gängigen E-Commerce-Technik wenig anfangen können und ebenso wie viele der Top Shops lieber auf eigene Systemlösungen setzen, ist ein offenes Geheimnis.
Doch wie zufrieden ist der typische Shopbetreiber mit den heutigen Systemlösungen? Das wollte Novomind wissen, hat "200 Entscheider im IT-Bereich eines Online-Shops" befragt und kommt in der Untersuchung "Technische und wirtschaftliche Evolution von E-Shops" zu ganz ähnlichen Erkenntnissen ("Veraltete Technik bremst E-Commerce 2.0"):
"40 Prozent der Online-Shops stecken im Modernisierungsstau. Der E-Commerce steht vor einem technischen Generationswechsel.
60 Prozent der Online-Händler wollen zwar in diesem Jahr modernisieren, beispielsweise durch Investitionen in mehr Web-2.0-Funktionen. Bremsklotz ist allerdings oftmals die Technik. Viele Online-Shops sind historisch gewachsen und immer nur um die neusten Technik-Bausteine ergänzt worden.Aufwändige Mitmach-Funktionen, wie das Zusammenstellen des Wunschprodukts durch den Käufer und virtuelles Anprobieren im Fashion-Store lassen sich mit Technik aus den Anfängen des E-Commerce häufig jedoch nicht mehr umsetzen. Oder sie rechnen sich nicht: Denn ein nachträgliches Anpassen der IT erfordert große Investitionen in Umprogrammierungen und neue Server."
Die Frage ist, ob einem Online-Händler, der mit der Zeit gehen will, mit einem neuen, zeitgemäßeren Shopsystem geholfen ist. Oder ob es nicht komplett andere Ansätze braucht, wo nicht mehr die Software das Geschäftsmodell bestimmt, sondern das System allenfalls einen Rahmen vorgibt, der dann für unterschiedlichste E-Commerce-Modelle genutzt werden kann.
Die Debatte läuft derzeit in Richtung "Betriebs-System für den E-Commerce", ein Schlagwort, das Björn Schotte kürzlich in seinem Vortrag auf der Oxid Commons aufgegriffen hat und darin u.a. verdeutlicht hat, warum Open Source Lösungen nun plötzlich auch im E-Commerce auf so große Resonanz stoßen und sich nicht ohne Grund als ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung entpuppen.
Frühere Beiträge zum Thema:- Tech-Monat Mai: Neue Infra-Strukturen für den E-Commerce
- Oxid Commons: Wenn die Software das Geschäftsmodell bestimmt
- Oxid Commons: Die disruptive Kraft von Open Source im E-Commerce
IBM und A EINS haben diese Frage mit einem konkreten Projekt beantwortet: die Shopsysteme gehören in die Cloud, dann sind sie stabil, rechtssicher und flexibel zugleich.
Statt selber "machen", selber "konfigurieren".
Mehr Zeit für das wesentliche = Sortimentsgestaltung, Services, Beratung
http://www.21stmall.de/upload/Bericht_aeins_ibm_pm_1622.pdf
Kommentiert von: Thomas Wingenfeld | 19. Mai 10 um 23:19 Uhr
Wenn schon über meine Software geschrieben wird, dann schreibe ich paar Zeilen dazu.
Ich kann Herr Krisch zustimmen, das enormer Innovationsstau existiert. Hier wird eine große Keule auf die Kunden der Shopanbieter zukommen, die auf "tolle Shopsysteme" gesetzt haben und noch garnicht wissen, auf welcher veralteteten Technologie sie Erfolge feiern wollen und derzeit (noch) glauben weitere feiern zu können. Die Nummer wird nach hinten losgehen, denn es kann nicht wirlich sein, dass der KUNDE sich mehr der Software widmet als seinem eigentlichen Bedürfnis näher kommt. Wenn ich vergleiche wie auch die Shops in Bezug auf Multisprach-und Cross-Border Multimarkt-fähigkeit vorbereitet sind, dann wird hier mal wieder das "geheule" sicher sein.
Ich kann daher sagen, dass wir mit der 21st Mall ( Branchenlösung derzeit ITK inkl. 180.000 ITDaten, Multisprach/Multimarkt-fähig) vor 3 Jahren entschieden haben mit der IBM die gesamte Applikation in die Cloud zu legen und mit dem Kunden überhaupt nicht mehr über Bits-und Bytes zu legen, sondern die Vertriebskanäle zu definieren und die Absichten sooft in Vertriebskanälen zu multiplizieren, das Reichweite nachhaltig sichergestellt ist. OK, das ganze kostete in 5 Jahren 1,2 Millionen Euro, aber die machen sich nun mehr als bezahlt und by the way....IBM full-managed-Hosting and Translation-Services sind einfach nicht für "Nüsse" zu haben.
An dieser Stelle darf ich bereits erwähnen, dass wir bereits einen PIM in die Cloud gelegt haben und somit jede Branche brutal webfähig darstellen lassen, wobei hier auch bei uns der Fokus auf vertikalem eCommerce liegt und DAS bringt die meisten eShops zum scheitern.
Fakt ist aber, dass wir in Deutschland mehr in die Services ( auch genannt eShop ) legen müssen und den KUNDEN nicht auf bits-und-bytes Gelaber entgegen dürfen.
Also, aus dieser Situation können wir ( ich habs getan) nur rausINVESTIEREN nicht durchSPAREN ;-)
Kommentiert von: Andy Altmeyer | 19. Mai 10 um 23:46 Uhr
Fakt ist aber, dass wir in Deutschland mehr in die Services ( auch genannt eShop ) legen müssen und den KUNDEN nicht auf bits-und-bytes Gelaber entgegen dürfen.
Ich meinte natürlich;
Fakt ist aber, dass wir in Deutschland mehr in diese Services ( auch gen. eShop ) investieren müssen und real vorleben und nicht dem Kunden erzählen, was theoretisch gehen könnte, wenn und aber und ihn mit bits-und bytes vollquatschen ;-)
Kommentiert von: Andy Altmeyer | 19. Mai 10 um 23:51 Uhr
In der Hoffnung, dass es keiner merkt, überspringe ich mal galant den Werbeblock meines Vorredners, äh, Vorkommentators:
Liebe E-Commerce Verantwortliche in den Unternehmen,
Ihr denkt, Euer eShop sei ein Porsche, der auf der E-Commerce Straße den hohen Erlösen entgegenfährt? Dann schaut eventuell mal genauer in den Motorraum. Ihr müsst nicht en detail wissen, mit wieviel PS und Newtonmeter die Kraft auf die Straße gebracht wird, aber Ihr solltet auf der Hut sein, dass da am Ende nicht ein Zweitakter unter der Motorhaube tuckert.
Technik ist das A & O. Die buntesten Bildchen auf dem Shop nützen Euch nichts, wenn das System nach der Fernsehwerbung mal kurz einknickt und unter Umständen Euer Weihnachtsgeschäft versaut (wohl dem, der in der "Cloud" hostet?).
Da geht er hin, der sauer verdiente E-Commerce Taler.
Besser bedient seid Ihr mit einem praktischen Baukastenset (die Älteren von uns erinnern sich evtl noch an Lego?), basierend auf einer schlanken, wendigen und robusten Technologie, komponentenorientiert aufgebaut.
Denn dann kann Euer E-Commerce Schnellboot mit den Zeichen der Zeit gehen. "Modern" zu sein heißt eben nicht nur, einen "Like"-Button auf der Site zu haben, sondern sich in Windeseile den sich verändernden Märkten anpassen zu können und die zu den Nachfragern am Markt (uns Käufern! Euren Kunden!) passenden Lösungen auf Basis neuer Geschäftsmodelle anzubieten.
Das geht nur, wenn Euer Getriebe und Euer Motor einen schnellen (agilen) Umbau ermöglichen. Dafür sorgen schlanke Technologien und die passenden E-Commerce "Betriebssysteme" oder Bausätze, ordentlich entwickelt & mit einer herstellerunabhängigen Community dahinter.
Die Community zwingt den Hersteller des Baukastensatzes, innovativ zu sein. Tut er es nicht, wird es andere Lösungen geben, die aus der Community heraus kommen - alles zum Wohl der Endanwender, nämlich Euch E-Commerce Verantwortlichen und damit letztlich auch den Kunden, den Käufern der dargebotenen Ware.
Proprietäre Systeme können diese Wendigkeit aufgrund des Vendor LockIns nicht bieten.
Viel Glück auf der E-Commerce Reise wünscht
Björn Schotte.
Kommentiert von: Bjöen Schotte | 20. Mai 10 um 00:34 Uhr
Vielen Dank für dieses Plädoyer! Vielleicht kommen wir weg von der Produktdenke, dann wäre schon viel gewonnen.
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 20. Mai 10 um 00:56 Uhr
Und schon sind wir wieder bei der quälenden Frage des "Make or Buy" angelangt: in einer (Web-)Welt, in der sich Alles mit Allem vernetzt, werden die verlieren, die monolithische, technologisch schwere und unanpassbare Standard-Software nutzen.
Zu den Gewinnern werden diejenigen zählen, die den Mut haben, "Standards" (AKA Standard-Software) zu nutzen, die komponentenorientiert arbeiten und es damit dem Entscheider beim Ziehen der Option "Make" deutlich erleichtern, sein Projekt auf die Straße zu bringen.
Es gibt sicherlich Gründe für komplette Eigenentwicklungen. Würde ich 2010 ein Shop-Projekt neu beginnen, würde ich sehr wahrscheinlich auf einen "Standard" aufsetzen, der entsprechend angepasst wird.
Ich glaube, es wird auch Zeit für einen neuen Trend: bisher bemühten sich einige Marken, den Intermediär auszuschalten und selbst auf ihrer Marken-Website ihre Produkte anzubieten. Einige schalteten sogar das "Über uns" (also die Corporate Site) ab - die Corporate Site _ist_ der Shop.
Das ist eine echte Erkenntnis für die Marke, online den Shop in den Mittelpunkt zu stellen...
Dennoch wird es Zeit, dass die Marke zum Konsument kommt und nicht umgekehrt. Der Konsument hat wenig bis keine Lust, auf www.markederwahl.de zu stöbern, dort zum hundertsten Mal seine (Kreditkarten-)Daten einzugeben und einzukaufen. Sorry, liebe Werbeagenturen.
Die Marke muss zum Konsumenten kommen! Und das bedeutet (ich fantasiere): Einkaufs-Widgets in Blogs, direct shopping in YouTube-Videos, Facebook-Einkäufe, location based und augmented shopping usw.usw. - und all das, ohne die Plattform verlassen zu müssen, auf der ich Konsument mich befinde.
In einer Welt des "Alles ist mit Allem vernetzt" geht dies nur, wenn Marke XYZ ein echtes Wunderkind im Motorraum hat - ein sich ständig verändernder Motor, der den Kunden dort abholt, wo er am liebsten sein Portemonnaie öffnet.
Und das ist nicht - sorry, liebe Werbeagenturen - www.markederwahl.de.
Kommentiert von: Björn Schotte | 20. Mai 10 um 07:34 Uhr
Make AND Buy. Jeder muss schauen, wo seine kritische Fertigungstiefe liegt. Dass dann die Kauf-Möglichkeit zum Konsumenten kommt, wo immer er es akzeptiert und vielleicht sogar wünscht, ist technisch kein Problem. Das funktioniert heute schon.
Kommentiert von: Thomas Wingenfeld | 20. Mai 10 um 16:27 Uhr
Thomas, dann sag mir doch mal woran es liegt. Das Cluetrain Manifest ist doch schon seit 1999 bekannt.
Kommentiert von: Björn Schotte | 20. Mai 10 um 21:30 Uhr
Bjoern, Michael Crichton hat es 1984 in "Electronic Life" eigentlich schon alles vorhergesagt und auch die technischen Entwicklungsmöglichkeiten aufgzeigt. Scott Adams schrieb ein wesentliches "soziales" Update dazu 1997 ("The Dilbert future: thriving on stupidity in the 21st century").
Es ist also ein Vierteljahrhundert vergangen und viele Thesen und Prognosen sind in der realen Welt umgesetzt. Gib uns noch 5 - 15 weitere Jahre und wir sind "durch" damit, weil sich die Entwicklung immer weiter beschleunigt.
Es geht um die Änderung grundlegender Gewohnheiten und von Prozessen, ja Geschäfsmodellen von Unternehmen und ganzen Märkte, Volkswirtschaften. Ideen im Kopf einzelner sind schnell formuliert ("Manifest"), Gewohnheiten ändern und neue etablieren hingegen braucht einfach seine Zeit.
Kommentiert von: Thomas Wingenfeld | 20. Mai 10 um 21:56 Uhr
Thomas: FullACK, du sprichst mir aus der Seele.
Das mit dem "durch" sein: wenn ich so hinter die Kulissen manches Merchants blicke ... naja, ich weiß nicht ...
Kommentiert von: Björn Schotte | 20. Mai 10 um 22:20 Uhr
Es sind gewachsene Systeme, Prozesse, Gewohnheiten, die zudem häufig sehr effizient waren. Die neuen Abläufe und Notwendigkeiten sorgern erst einmal für Zusatzbelastung, Chaos, reduzieren sogar die Möglichkeiten, etwas Neues wirklich sauber aufzusetzen. Ich vermute, dass in den nächsten 5-10 Jahren massenhaft Händler übernommen werden (also ihre Kundenbeziehungen) und zwar von den Mitbewerbern, die es "geschafft" haben, der Rest wird durch die gnadenlose Konkurrenz und zunehmender Rechtsvorschriften in die Insolvenz getrieben. Auch die Hersteller haben ja ein Interesse daran, dass es nur eine überschaubare Anzahl an Händlern gibt, weil sonst die Margen immer weiter nach unten gehen.
Ohne Marge keine Forschung und Entwicklung und auch kein Marketing, damit unterbleibt Konsum und Investition.
Dagegen müssen wir durch Innovation und Effizienz arbeiten.
Kommentiert von: Thomas Wingenfeld | 20. Mai 10 um 22:30 Uhr
Die Händlerfokussierung der E-Commerce-Branche ist mir ohnehin schleierhaft. Es sind doch längst nicht mehr die Händler, die im E-Commerce den Ton angeben. Entsprechend fatal wäre es, die Technologien und Systeme weiter ausschließlich an den Bedürfnissen des Handels auszurichten.
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 21. Mai 10 um 01:25 Uhr
Ich denke im Frontend können social Enabler wie http://www.bazaarvoice.de/ den Händlern weiter helfen.
Kommentiert von: Thomas Wingenfeld | 21. Mai 10 um 13:23 Uhr
Naja, Bazaarvoice als "social enabler" zu bezeichnen, ist schon ziemlich kühn. Bazaarvoice bietet nicht mehr als eine primitive Kommentar- und Bewertungsfunktionalität für Shopbetreiber, die wenig bis keine Ahnung vom Social Web haben. Ein Grund, warum das Geschäft von Bazaarvoice brummt :-)
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 21. Mai 10 um 13:32 Uhr
Wenn sich ein Händler noch mit in Cobol geschriebener Warenwirtschaft rumschlagen muss, die irgendwie nicht so richtig mit dem tollen Web 2.0 Frontend kommunizieren kann, ist er vielleicht ganz froh, sich statt einem weiteren Problem eine Lösung ins Haus zu holen.
Kommentiert von: Thomas Wingenfeld | 21. Mai 10 um 17:21 Uhr
Ja, aber wie lange überlebt sichs mit faulen Kompromissen? Hilft ja nichts, wenn die eigenen Unzulänglichkeiten den Standard für den E-Commerce vorgeben.
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 21. Mai 10 um 22:27 Uhr
In einer idealen Welt (aus Sicht der Techniker) gibt es keine Legacy-Systeme, tradierte Abläufe, etc.
In der realen Welt gibt es jedoch genau das.
Unternehmen wie Bazaarvoice, A EINS, Excentos, Tradedoubler, Zanox etc. helfen dort weiter, wo man nicht einfach auf der grünen Wiese neu anfangen kann und trotzdem an einer bestimmten Stelle "state of the art"-Technik anwenden muss / will.
Es ist doch besser, wenn viele hundert "traditionelle" Unternehmen im Web dank dieser Hilfen konkret loslegen können, statt Millionen in Neuprojekte zu versenken mit ungewissem Ausgang.
Kommentiert von: Thomas Wingenfeld | 26. Mai 10 um 11:34 Uhr
"...In der realen Welt gibt es jedoch genau das..." - Danke, Thomas.
Die Nutzung eines Managed Services wie Bazaarvoice basiert ab einem bestimmten Volumen lediglich auf einer einfachen betriebswirtschaftlichen Make-or-Buy-Rechenaufgabe. Das hat mit "faulen Kompromissen" wenig zu tun, sondern eher mit der Frage, wieviel Servicepersonal man sich leisten kann und will, um Produktratings zu sichten.
Aus ähnlichen Gründen macht zB ein eigenes Affiliate Network nur für die ganz Großen der Branche Sinn. Wieso sollten kleinere Anbieter sich diese Komplexität antun und noch eigens Ressourcen dafür bereitstellen? Auch wieder betriebswirtschaftlich unsinnig.
Die ewig wiederkehrenden Platitüden von den "Innovations-Verweigerern im Handel" sind deswegen so ermüdend, weil sie zwar ständig neue Diskussionen anzetteln, aber leider nur selten praktikable und wirtschaftlich vertretbare Lösungen jenseits der Frickel-"Ich verkaufe 100 Produkte"-Startups anbieten. (Ja, zugegeben... Meine Schallplatte hängt auch schon etwas.)
These: Das ultimative, durchgängig stromlinienförmige Online-Mindset wird ein Hersteller oder Händler erst dann haben, wenn die Generation der Oldschooler mit ihrer Offline-Lebenswelt komplett in den Ruhestand verschwunden ist. Das aber wird noch einige Jahre dauern - ob wir es gut finden oder nicht.
Kommentiert von: Hajö Allstädt | 27. Mai 10 um 16:51 Uhr
Ach kommt Jungs - shopOs in der Cloud - Den Shop möcht ich sehen der Standards verwendet. Und jetzt kommt mir keiner mit Magento. Heute runtergeladen, morgen so kaputtangepasst das shon das nächste Update der hauptsoftware nicht mer läuft.
Und dann kommt ihr mir eurer Cloud und sagt: Das Feature: Ham wir nicht und das auch nicht. Anpassung kostet xtausend.
Ne, so wird das auch nix.
Zudem gibt's die Stangen-Shops in der Cloud ja schon von 1und1 und Strato.
Ach, Kindershops?
Ja eben weil die eben den kleinsten gemeinsamen Nenner bedienen.
So überzeuge mich einer vom Gegenteil!?
Kommentiert von: Tina | 29. Mai 10 um 19:33 Uhr
Ich denke der Handel muss soweit kommen wie die Auto-Industrie, wo die Fertigungstiefe auch nur noch ca. 30 % beträgt. Ein Händler soll sich doch garnicht mit Servern, Betriebssystemen, technischen Schnittstellen, der "Cloud" beschäftigen, sondern mit seinen Lieferanten und Kunden.
Viele Einzelsysteme sind auch schon vorhanden, man muss sie nur noch intelligent technisch und betriebswirtschaftlich verknüpfen. Diese Integrationsleistung haben einige Unternehmen schon erbracht und sind damit in der Industrie unterwegs, die sich mit den bisherigen Handelssystemen nicht abfinden will.
Kommentiert von: Thomas Wingenfeld | 29. Mai 10 um 20:49 Uhr
Dazu müsste man sich aber (nur ganz einfach) zumindest auf einen Standard des Datenaustauschs einigen. Am besten per APIs aber welcher Shophersteller will das schon?
Stell dir vor man kann seine Artikeldaten leicht exportieren - dann nutzt er ja nen anderen... nene, das machen wir nicht.
Ja, ein grosses Problem
Kommentiert von: Tom Abelsberg | 30. Mai 10 um 11:35 Uhr
Da gehen die Argumente etwas durcheinander:
1) ein Shopsystem, das in der "Cloud" zentral bereit gestellt wird heisst ja nicht, dass jeder alle Daten nutzen darf
2) der Datenaustausch ist längst standardisiert und findet bei entsprechenden Verträgen statt
3) ist ein Shophosting in der "Cloud" eher eine Wachstumsstrategie, weil man knappe Ressourcen lieber für etwas anderes (Plan + Build) als "Run" einsetzen will und auch muss, um nicht von anderen überholt zu werden.
Aus Sicht eines zukunftsorientierten Unternehmers macht es doch sogar Sinn, das Standargeschäft auszulagern und mit den gewonnen Mitteln z. Bsp. in ganz neue Dienste zu investieren - z. Bsp. in Start-ups, neue Märkte, neue Länder, neue Zielgruppen.
Kommentiert von: Thomas Wingenfeld | 30. Mai 10 um 19:01 Uhr
"Proprietäre Systeme können diese Wendigkeit aufgrund des Vendor LockIns nicht bieten."
Da widerspreche ich entschieden, Herr Schotte. (ok, vielleicht sind wir tatsächlich auf diesem Markt auch eine Ausnahme)
Wenn man ein System bereits architektonisch so baut, dass es maximal flexibel anpassbar und ausbaubar bleibt und die Direktive einer kundenorientierten Softwareanpassbarkeit zur Philosophie des Unternehmens erhebt, dann kommt man auch mit einem proprietären System nicht in Bedrängnis, wenn man gar der Herausforderung einer neuen Denk-Ära und 2.0-Generation samt den zwangsläufigen Umwälzungen gerecht werden muss. Die einzige Grenze ist dann die mögliche Arbeitsleistung des dafür vorgesehenen Teams. Hier mag eine breite Community noch schneller und vor allem massiver für Neuentwicklungen sorgen. Doch entsprechend ist auch die Qualität dieser Lösungen: durchwachsen!
Deshalb bin ich auch absolut von proprietären Lösungen überzeugt und sehe diese deutlich im Vorteil gegenüber Open Source Systemen: natürlich qualitativ, organisatorisch ohnehin und langfristig auch preislich. Voraussetzung ist dafür aber, dass der Anbieter vollkommen kundenorientiert und nicht produktorientiert agiert. Das LockIn ist hier nicht mehr hinderlich als die üblichen hausinternen Hindernisse, da jede Marktentwicklung gleichzeitig einen Auftrag bedeutet und eine Chance auf Verbesserung der eigenen Lösung. Die Kosten eines solchen Auftrags fallen aufgrund der allgemeinen Nutzbarkeit oft geringer aus als bei einer hausinternen Entwicklung (zumindest praktizieren wir das so).
E-Herz, was willst Du mehr!?
Kommentiert von: Peter Stanberg : Wir leben Shops | 16. Juni 10 um 21:23 Uhr