Von Marcel Weiß
Eines der größeren Probleme für Groupon ist die Tatsache, dass die Neukunden, die Groupon seinen Händlern verschafft, oft mehrheitlich einmalige Schnäppchenjäger bleiben. Das ist zwar nur bedingt ein Problem, betrachtet man alle Vorteile von Groupon für Händler. (Groupon bietet Mehrwert auf zweierlei Art: Leerzeiten profitabel füllen und Neukunden generieren.) Das heißt aber nicht, dass Groupon nicht versuchen sollte, diesen Nachteil zu verringern.
Entgegen der Annahme vieler Kritiker kann sich ein Webdienst weiterentwickeln und versuchen, identifizierte Nachteile zu minimieren. Groupon versucht das nun mit Groupon Rewards:
"With a Groupon Reward, a business that offers a regular Groupon deal will be able to follow up with another reward that gets unlocked after the customer spends a certain amount of money. For instance, after a customer spends $50 or $100 at a store over time, she might get a Groupon Reward of $20 worth of goods for $4.
All that a customer will need to do is pay with the same credit card which is already on file with Groupon (after opting into the program). She can reach the spending goal, which is set by the merchant, over multiple visits.
Each time, she will get a notification by email or on her phone alerting her that she just spent money at a merchant offering a Groupon Reward and how much more she needs to spend to unlock it: “You just spent $7 at Salem Coffee Beanery! You’re only $15 away from unlocking an exclusive reward!”"
Groupon Rewards benutzt zur Identifizierung der Kunden die verwendeten Kreditkarten. Das macht die Implementierung in den USA so einfach möglich, fällt aber gleichzeitig für Deutschland zum Beispiel weg, weil die Verbreitung von Kreditkarten hierzulande dafür zu gering ist.
Im Verbund mit Groupon Rewards soll auch ein Analyse-Tool den Händlern zur Verfügung gestellt werden:
"Einer der Vorteile ist die dadurch besser mögliche „Überwachung“ der Erfolge. Auch für die Händler soll ein Analytics Tool zur Verfügung gestellt werden. Der Nachteil für jeden Grouponanbieter sind natürlich kontinuierliche Rabatte. Die Rabattgrenze bzw. der Geldwert bis zum Bonus darf aber zum Glück noch von den Händlern selber bestimmt werden. Die Berechnungen der Händler sollten jedoch gut durchdacht und durchgerechnet sein, denn im Gegensatz zum normalen Hälfte-Hälfte-Prinzip bei regulären Coupons geht der gesamte Couponpreis an Groupon. Ob dieses Prinzip die Händler dann wirklich überzeugt ist eine andere Frage."
Für Händler, die überprüfen wollen, ob sich eine Groupon-Aktion für sie rechnet, hat Prof. Bernd Skiera den Coupon-Calculator entwickeln lassen.
Frühere Beiträge zum Thema:
Gelegentlich frage ich mich, welche Motivation ein Online-Händler für eine Groupon-Aktion hat.
Heutiger Online Deal: Rossmann.
Warenwert: 25€
Gutscheinpreis 15€. Sagen wir davon behält Groupon 7,5€
Ein Kunde kauft nun für durchschnittlich 50€ ein. Das macht Einnahmen in Höhe von 7,5€ (Groupon) + 25€ = 32,5€.
Die Ausgaben für Waren liegen bei ca. 50/1,3 = 38,50€.
Verpackung und Versand werden mit ca. 0,75€ subventioniert.
Macht unterm Strich: 32,5€ - 38,5€ - 0,75€ = - 6,75€.
Bislang verkaufte Deals: 14000. Also: - 94500€ oder aber 14000 Neukunden ?
Im übrigen wäre das ja auch verbotener Verkauf unter Einstandspreis.
Wo soll sich das nun für einen Online-Händler lohnen?
Kommentiert von: Mirko | 29. September 11 um 21:05 Uhr
Wie gesagt, Online-Haendler mit physischen Guetern werden ganz ganz selten bei Groupon einen vernueftigen ROI erzielen. Die Frage mit den "Neukunden" muesste man natuerlich genau betrachten. Gut sind solche Groupons fuer unausgelastete Services, wobei man da natuerlich auch immer genau schauen muss, ob man sich nicht das komplette Geschaeft ramponiert, wenn man versucht, die Leerzeiten zu fuellen.
Kommentiert von: Claus | 30. September 11 um 11:00 Uhr