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Das Problem bei Produkte ist aber das Gleiche, wie bei Dienstleistungen. Die Sache muss sich fuer die Haendler lohnen, es sei denn, Groupon plant, selbst Haendler zu werden. Amazon ist a) Haendler und b) sind die CPOs fuer die externen Haendler so moderat, dass es sich fuer eine grosse Anzahl von Haendlern lohnt, ueber Amazon zu verkaufen. Gleiches gilt bei fuer eBay. Wenn jetzt Groupon losrennt und schreit: "Alles fuer die Haelfte", wird sich das abzueglich der Groupon-Kosten fuer nur noch eine stark eingeschraenkte Anzahl von Haendlern lohnen und Stammkundschaft laesst sich so natuerlich auch nicht aufbauen, fuer Groupon schon, fuer den Haendler nicht.
Eine 130 Mio. Nutzerdatenbank kann man sicher tatsaechlich gut monetarisieren, aber ob das mit den typischen "50% gespart" Aktionen klappt, wage ich zu bezweifeln.

Da sind wir wieder beim Thema der Preisspirale, die der E-Commerce nie so richtig verlässt. Falls er sie verlassen kann und will.

Es wird immer schwerer, sich dieser Preisspirale zu entziehen, denn der Aufwand, State-of-the-Art Angebotsseiten ins Netz zu stellen, wird immer kleiner. Es sind ja nicht nur die Frondends, fast nichts muss man heute noch teuer bauen oder einkaufen, sondern kann es guenstig mieten und somit hat man fuer fast jedes Geschaeftsmodell im Internet in sehr kurzer Zeit grosse Konkurrenz und die unterscheidet sich dann in erster Linie durch den Preis. Man muss berechtigt fragen, wo diese Entwicklung am Ende hinfuehrt, der klassische Haendler wird wohl ueber kurz oder lang aussterben, weil immer mehr Geschaeft direkt vom zwischen Hersteller und Endkunden stattfindet, mit Transaktionsplattformen, die nicht mehr von Haendler-Margen sondern nur noch von CPOs und / oder Transaction-Fees leben. Die Zeiten, wo man einen mehrstufigen (Importeur, Grosshaendler, Einzelhaendler) Handel hatte, sind eigentlich bereits jetzt fast vorbei.

@claus

"Man muss berechtigt fragen, wo diese Entwicklung am Ende hinfuehrt, der klassische Haendler wird wohl ueber kurz oder lang aussterben[...]."

Ja, diese Einschätzung ist im Folgenden nicht von der Hand zu weisen, jedoch glaube ich eigentlich nicht, dass das Preisrennen unbedingt an die Umstrukturierung der Transaktionsformen (Großhändler, Zwischenhändler, ...) gebunden ist. Es geht ja um die Ansprache und Bindung von Konsumenten, nicht um die Schmerzen der Händler. Und Konsumenten muss man nicht mit zwangsläufig mit Rabatten ansprechen um sie zu binden. Das Thema Emotionen ist nach wie vor extrem unenerschlossen. Man kann Konsumenten mit Rabatt-Penetration dazu erziehen, dass der Preis ausschlaggebend ist um Konversion zu erziehlen. Vielleicht ist das, was du meintest mit "es wird immer schwerer, sich der Preisspirale zu entziehen...". Aber wer ist mit "es wird schwerer" gemeint. Wen betrifft das? Nicht die Konsumenten, sondern die Anbieter.

Das soll jetzt nicht radikal klingen, aber: Die Anbieter tragen selbst die Verantwortung über die Ansprache. Niemand muss jammern, dass die Preisspirale ein Problem für den E-Commerce wird. Es gibt Auswege.

Und das ist ja der Knackpunkt beim Groupon-Modell: Groupon bindet Kunden durch die Preise in den Deals. Das Unternehmen, bei dem man den Deal dann einlöst, die haben das Problem, das die Kundenbindung nicht weiter vererbt wird.

Händler, die bei Groupon Angebote schalten stehen also genauso in der Pflicht, den günstigen Rabatt in den Hintergrund zu setzen.

Wenn Groupon-Angebote keine oder kaum Stammkunden generieren, müssen sie in sich selber rentabel sein. Das kann in den seltensten Fällen der Fall sein. Also muss die Plattformprovison runter auf 20 bis 30%.

Damit verliert das Modell an Glanz und Wachstumspower....aber bleibt natürlich eine attraktive Abschleusemöglichkeit - nicht mehr und nicht weniger.

wie aber auf Groupon und ähnlichen Seiten exciting commerce betrieben werden kann, entzieht sich mir trotz aktivem praktischen Austesten bis heute.

Und die Enge des E-Mail-Kanals ist als Problem nicht dadurch gelöst, dass man sie kurz anspricht und gleich wieder vergisst wie in diesem Artikel: Wie jeder andere Verkehr auch erstickt der e-mail-Verkehr an sich selber und am eigenen Erfolg.

Groupon durch die Analysten-Brille betrachtet:

http://www.onvista.de/news/alle-news/artikel/24.09.2011-10:00:57-ipo-groupon-muss-umsatz-angaben-halbieren

Umsatzangaben halbiert!
Schon davor: "Lefkofsky behauptete, sein - derzeit äußerst unprofitables - Unternehmen werde nach dem Börsengang "so richtig profitabel" sein. Die US-Börsenaufsicht verbietet jedoch solcherlei Äußerungen."

Hahaha, der Mann sollte Komiker werden!

Das ist aber eh Wurscht bzw. nur relevant, wenn man den Unternehmenswert ausschliesslich am Unsatz festmacht. Macht man ihn am Ebit fest, ist es eigentlich egal, wieviele Durchlaufposten eine Firma in die Bilanz nimmt. Wenn es entsprechende Regeln in den USA gibt, muss Groupon es halt so aufschreiben, aber ansonsten aendert sich fuer Groupon dadurch gar nichts.

Stimmt, das ist total wurscht. Wenn das Ebit konstant bleibt ist das ja auch super, denn dann kann Levkovski erst recht ein "so richtig profitables" Unternehmen an die Börse nbringen. Denn bei konstantem Ebit aber halbem Umsatz verdoppelt sich die Umsatzrendite auf einmal. Genial.

Auch, dass Margo Georgiadis zurück zu Google gegangen ist, sieht nicht gerade gut aus.
Nur ums klarzustellen: Ich freue mich nicht über Groupons derzeitigen Schwierigkeiten beim Börsengang, ich finde es nur gut wenn mal jmd. daran gehindert (insb. Levkovski - siehe seine Vorgeschichte!) wird mit seinem Unternehmen an die Börse zu gehen und womöglich unzählige Kleinanleger zu schädigen.

Ich schätze auch dass der Reisemarkt noch mehr angegangen wird. Gerade weil Google auch hier aktiv ist mit seiner Flugsuche.

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