Von Marcel Weiß
Die Spekulationen über das für Oktober erwartete Multitouch-Tablet von Amazon gehen weiter. Wie weit wird Amazon gehen (können)? Wie stark werden die Einflüsse des Tablets auf das Online-Shopping-Erlebnis über Amazon hinaus sein?
Wired sieht Amazon mit dem Tablet und der Kontrolle entlang der Distribution stark in den Gefilden von etwa Verlagen und Filmstudios wildern ("Amazon’s Future Is So Much Bigger Than a Tablet")
"You can extrapolate this to any kind of media, from music to magazines, to physical goods like groceries (one area where Amazon’s never really been able to turn the corner), or to software — anything that can be hosted, stored or delivered. All of it fronted by Amazon’s user accounts, credit cards and retail systems. It’s iTunes, but more."
Interessant ist auch der folgende Gedanke:
"Amazon will also now be the OS platform business, not just a little bit as with the original Kindle or with its Android Appstore. With its new tablet, Amazon has now reportedly forked Android into a new platform with its own code, app and media stores, cloud services, revamped user interface, and at least partial protection from patent infringement because of Amazon’s broad cross-licensing agreement with Microsoft. All of that makes Amazon’s platform appealing not just for developing its own products, but to other Android hardware partners who may feel Amazon offers them more than Google."
Sollte Amazon mit seinen reichhaltigen Erfahrungen im Online-Shopping mit seinem angepassten Betriebssystem den richtigen Weg für E-Commerce auf Tablets finden, ist es von da nicht weit gedacht für Amazon, in Software-as-a-Service-Richtungen zu gehen.
Dieses Tablet-Commerce-OS könnte ganz oder in Teilen, vielleicht gekoppelt mit AWS oder anderen Amazon-Diensten, auch anderen Anbietern, Retailern wie Hardwareherstellern, angeboten werden: Amazon als Plattformanbieter im tabletbasierten E-Commerce.
Interessant in den kommenden Monaten wird auch, wie sich das Verhältnis zwischen Amazon und Google entwickeln wird, da Amazon dank eigenem Appstore, Android-Fork und Kontodaten sehr gute Chancen hat, zu einem ebenbürtig wichtigen Player im Android-Ökosystem zu werden.
Frühere Beiträge zum Thema:
ich bin jedenfalls sehr gespannt auf das Tablet. Das Kindle hat schon gezeigt, dass amazon nicht nur im e-commerce ein sehr ernstzunehmender Gegner ist, sondern auch im Hardware-Markt einen mehr als gelungenen Einstand gefeiert hat. Schon Wahnsinn, dass Unternehmen mit Jahrelanger Erfahrung in dem Bereich es nicht hinbekommen ein so gute sProdukt auf den Markt zu bringen. Amazon hat es mit dem Kindle geschafft und das zeigt für mich, dass es auch mit dem tablet klappen wird. Ich kaufe mir eins, obwohl ich kein Android-Fan bin!
Kommentiert von: Joel Olws | 15. September 11 um 14:26 Uhr
Mich persönlich hat das Kindle leider nicht überzeugt, auch wenn ich sicherlich nicht die Zielgruppe vom Gerät bin. Ich bin eigentlich immer der Meinung, dass man sich auf seine Kernkompetenzen verlassen und genau diese Stärken sollte, allerdings hat auch Google mit Android bewiesen, dass es auch Außerhalb geht.
Kommentiert von: Dennis | 15. September 11 um 14:40 Uhr
@Dennis Amazon hat mit den AWS gezeigt, dass sie sehr erfolgreich abseits ihrer von außen sichtbaren Kernkompetenzen expandieren können. Die Mehrzahl der heutigen Startups aus dem Valley setzen auf AWS zB.
Kommentiert von: Marcel Weiss | 15. September 11 um 17:09 Uhr