Der Versandhandelsmarkt ist laut bvh 2011 um atemberaubende 3,7 Mrd. Euro auf 34 Mrd. Euro (+12,2%) gewachsen. Doch wer denkt, dass diesmal die Frauen für den Umsatzschub sorgten, der sieht sich getäuscht.
Denn der Vergleich mit den bvh-Zahlen vom Vorjahr zeigt: Frauen zeichneten 2011 zwar für ein Umsatzplus von 0,9 Mrd. Euro verantwortlich, auf die Männer entfielen jedoch im selben Zeitraum Umsatzzuwächse von 2,8 Mrd. Euro.
Entsprechend rückläufig waren dann auch die Frauenanteile 2011 - und zwar über alle (Online-)Versandsparten hinweg. Im Schnitt ist der Frauenanteil bei den Umsätzen im Distanzhandel 2011 von 62% (2010) auf inzwischen nur noch 58% (2011) gesunken:
Frauen werden also weiterhin beim Online-Shoppen ausgebremst, weil, so unsere inzwischen ganz gut belegbare Hypothese, das auf den zügigen Einkauf getrimmte Online-Shop-Modell bei Frauen komplett versagt (siehe dazu auch Was die Modebranche leichtfertig an Online-Potenzial verschenkt).
Man sollte sich beim Thema Frauen auch nicht von den Aussagen der bvh-Jungs irritieren lassen, die schöner wirken als sie sind. Denn die Multi-Channel-Versender (=Katalogversender) haben laut bvh-Zahlen 2010/2011 bei den Frauen Umsatzeinbußen von rund 650 Mio. Euro hinnehmen müssen, während sie bei den Männern rund 800 Mio. Euro gut gemacht haben. So erklärt sich auch die Quotenverschiebung im Chart.
Was sich ändern müsste, damit der Online-Handel auch bei Frauen stärker punkten kann, wollen wir u.a. auf der Exceed-Konferenz am 22./23. März diskutieren, wo wir diesmal mehr Frauen denn je vor Ort haben, die sich im E-Commerce engagieren ("E-Commerce-Frauen, vereint Euch!"), zudem Vertreter von Douglas über MyTheresa bis Zalando.
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