"Alice & Bob" heißt bei Rocket Internet offenbar das Shopsystem, das bei allen SEO/SEM getriebenen E-Commerce-Modellen zum Einsatz kommt. Das schreibt die Kassenzone gerade im Rahmen der aktuellen Shopsystem-Debatte.
Alexander Graf rekapituliert dort nochmal den aktuellen Stand der Debatte, die durch die jüngsten Entwicklungen bei Magento und Shopware neu an Fahrt gewonnen hat.
Leider glauben ja immer noch viel zu viele, dass das Shopsystem der entscheidende Faktor ist für den Erfolg im E-Commerce. Doch das beste Shopsystem kann aus einer schlechten E-Commerce-Strategie keine gute machen.
Ganz im Gegenteil: Allzuoft ist das Shopsystem nicht Mittel zum Zweck, wie es eigentlich sein sollte, sondern gibt die E-Commerce-Strategie vor (statt umgekehrt).
Nicht ohne Grund aber setzen gerade die Top-Online-Händler - von Amazon über Notebooksbilliger bis Zooplus - auf eigenentwickelte bzw. stark adaptierte Systemlösungen, die der eigenen Strategie auf Dauer besser gerecht werden als ein System von der Stange. Auch Zalando hat auf eine eigene Systemlösung gesetzt, als die Umsätze 2010 die 100 Mio. Euro überschritten haben.
Das alles soll, wie auch Alexander Graf schreibt, kein Argument gegen Standard-Shopsysteme sein, die in 95% der Fälle die beste Lösung sind - vor allem für die breite Masse an Shopbetreibern, die ohnehin nicht mehr als Standard-E-Commerce treiben wollen.
Auf Dauer braucht es aber auch Lösungen für die anderen 5%, die im E-Commerce bewusst neue Wege gehen wollen. Aber zum Glück sind ja auch für dieses Marktsegment (offenere) E-Commerce-Frameworks/Engines absehbar, die die Freiheitsgrade für den Online-Handel erhöhen. Alexander erwähnt das Hero Framework, das allerdings eher aus dem CMS-Bereich kommt.
Frühere Beiträge zum Thema:
- The Mosaic: Wie kann Vernetzung im E-Commerce aussehen?
- Zalando wechselt auf eigenentwickeltes Shopsystem
- Studie: Top-Shops bevorzugen eigenentwickelte Systeme
Aus sicherer Quelle kann ich sagen, dass Alice&Bob nicht bei Zalando eingesetzt, da Zalando auf Java entwickelt, während Home24 usw., also Alice&Bob, auf PHP entwickelt wird.
Kommentiert von: Fred | 26. April 12 um 10:17 Uhr
Super, danke für die Aufklärung! Ich habe die Überschrift und den Text entsprechend korrigiert. Man soll eben doch nicht zu frei interpretieren.
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 26. April 12 um 10:46 Uhr
Den Namen finde ich eigentlich nicht so interessant. Viel wichtiger ist mE die Erkenntnis, dass bei skalierenden Online Geschäftsmodellen eine eigenständige E-Commerce Lösung unausweichlich ist. Ob da nun 50 Mio. oder 150 Mio. € Umsatz die Grenze ist, hängt wohl nicht zuletzt vom konkreten Modell ab.
Auch interessant wäre mal herauszufinden für wie viel Umsatz die 5% Top Händler zuständig sind. Ich vermute mal, dass es über 98% sind. Zudem dürfte sich nach meiner Einschätzung diese Entwicklung sogar noch verschärfen.
Das führt die internen Debatten bei großen Händler über die Einführung/Erweiterung von intershop/Magento Standardlösungen natürlich ad absurdum.
Kommentiert von: Alex (kassenzone.de) | 26. April 12 um 20:44 Uhr
> Viel wichtiger ist mE die Erkenntnis, dass bei skalierenden Online Geschäftsmodellen eine eigenständige E-Commerce Lösung unausweichlich ist.
Genau - unter den Blinden ist der Einäugige der König!
Kommentiert von: Guuter Freund | 27. April 12 um 09:56 Uhr
"...Umsatz die 5% Top Händler zuständig sind. Ich vermute mal, dass es über 98%..."
100% ist das nicht so!
Kommentiert von: Patrick | 10. Juni 12 um 14:41 Uhr
Alice ist das Frontend und Bob das Backend. Und aus sicherer Quelle basiert Zalando darauf.
Kommentiert von: Frank | 10. August 12 um 10:27 Uhr
angeblich nicht, sagt eine andere sichere Quelle ;)
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 10. August 12 um 16:35 Uhr
Hier ein paar Insights zur Zalando Plattform
http://tech.zalando.org/#section-platform
Kommentiert von: Ex-Zalando | 15. August 12 um 13:49 Uhr
Danke für den Tipp!
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 15. August 12 um 13:57 Uhr