Von Marcel Weiß und Jochen Krisch
"We really think hard about each product for the sake of getting bloggers to write about us because we don’t have Ralph Lauren’s marketing budget."
Das Online-Modelabel Betabrand will für Gesprächsstoff sorgen. Die Macher setzen auf eigene Produkte, also eigene Designs und Kreationen, die so besonders sind, dass sie die Viralität praktisch mitbringen:
Beim Disco Open-Source Project etwa wird nach dem Erfolg diverser glitzender Discobekleidungsstücke das Rohmaterial, Glitzerstoff im Discostil, verkauft.
Die Kunden können damit ihre eigenen Disco-Accessoires und -Kleidungsstücke erstellen. Anschließend können sie die Ergebnisse mit der Model Citizen App auf Betabrand hochladen. Das Teilen mit der Community wird so zum Bestandteil des Produkts.
Einen guten Einblick in den Einfallsreichtum und die Strategie von Betabrand ermöglicht ein Artikel in der New York Times:
"TO understand the thinking behind Chris Lindland’s company, Betabrand, you need to keep three seemingly disparate ideas in your head at the same time: 1) It’s a challenge for Web-only businesses to sell clothing. 2) Most people want to be witty. 3) Some shoppers go crazy for limited-edition goods. (Think Beanie Babies.)
Mr. Lindland, who says his goal is “not to try to create the coolest, most cohesive line of clothing, but to create the most conversation-worthy line of clothing,” strives to keep Betabrand stocked with products that will generate “new, fun, cult-y talk.
Each week, the company introduces a new item in limited quantities. But this approach isn’t merely a lark, he says — it is a necessary strategy for an Internet retailer that needs to break through the clutter."
Betabrand setzt mit seinen Model Citizens stark auf einen Communityansatz. Um neue Nutzer zu motivieren, gewährt Betabrand einen Rabatt von 10 Prozent auf die nächste Bestellung innerhalb von 24 Stunden nach dem Hochladen des ersten Bildes. Und auch hier steht Viralität ganz vorn:
"Customers send photographs of themselves wearing Betabrand clothing to the company, which in turn sends them a link they can forward to friends that puts those photos front and center on what looks like the Betabrand home page. (In fact, it’s a personalized version made just for them.)"
Neben einem lesenswerten Newsletter, der eine Öffnungsrate von 40 Prozent hat, spielen auch Fashionblogger eine wichtige Rolle für Betabrand:
"[Betabrand-Gründer Chris Lindland] says once sites such as Daily Candy debuted, fashion--like food, wine, and sports--was released from clutches of industry elites. “If you look at fashion and fashion marketing through the lens of the Internet, you end up taking a different approach,” he says. The idea is to turn fashion forward into "fashion forwarded."
Betabrand veröffentlicht zwischen 6 und 12 Produkte pro Monat, die in begrenzter Stückzahl hergestellt werden.
Betabrand hat im April 2011 1,3 Millionen US-Dollar von O'Reilly Alpha Tech Ventures erhalten und kommt insgesamt auf 1,52 Millionen US-Dollar Risikokapital.
Frühere Beiträge zum Thema:
Ganz spannend mal einen andersartigen Shop zu sehen. Musste mich allerdings ne ganze Weile "einarbeiten" um den zu verstehen. Einige Ansätze gefallen mir aber ausgesprochen gut!
Kommentiert von: Nils Bluhm | 06. Oktober 12 um 10:33 Uhr
Auch bei gelobten Firmen ist nicht alles Gold: Was Betabrand auf dem iPad als Website anbietet, ist ein reines Desaster.
Kommentiert von: Christian Rothe | 07. Oktober 12 um 18:14 Uhr