Amerano, eines der ersten Project A Ventures, vermeldet neue Inhaber:
"Von nun an übernimmt die Familie von Grünberg knapp 90% der Anteile und entwickelt die Marke mit neuem Wertekanon.
Der neue Geschäftsführer Kaspar von Grünberg, ist der älteste Sohn der Familie und ist bereits seit Beginn bei dem Unternehmen leitend tätig. Neue Eigentümerin und Mutter der Familie, Julia von Grünberg, wird fortan Kundenservice und Logistik führen.
Für die künstlerische Leitung konnte Fritz M. Strempel gewonnen werden, der mit jahrelanger Erfahrung im Aufbau von Marken, das Design verantworten wird. Als Gründer der Partnermarke Fitti Pahris Cashmeres, wird er die Unternehmen gemeinsam konzeptuell entwickeln.
Mit der neuen Struktur soll den Unternehmen die Möglichkeit gegeben werden, nachhaltig zu wachsen. Dieses traditionsbewusste Konzept steht dem kurzlebigen Charakter sog. „Start-Ups“ fundamental entgegen.
Implizit prangern die Neueigentümer auch an, was ihrer Ansicht nach bisher schief gelaufen ist:
"Die Familie ist überzeugt, dass „leere“ und nicht gelebte Marken in einer kurzatmigen online-Welt auch für Konsumenten unattraktiv sind.
Betont wird in Zukunft besonders Wertigkeit und Herkunft der Produkte. Als Familienunternehmen sollen nachhaltig stabile Beziehungen aufgebaut werden: Zu Kunden, Stilberatern und Produzenten.
Als Großfamilie führt Familie v. Grünberg ein schlankes Unternehmen mit wenig Verwaltungsaufwand, das schnell und flexibel auf Marktentwicklungen reagieren kann.
Die Mehrheit aller Prozesse werden im Sinne dieses Anspruchs innerhalb der Familie selbst erfüllt. Amerano soll für seine Kunden ansprechbar sein - wie eine Familie."
Passend zur strategischen Ausrichtung sollte man auch den Text von Bonobos-Betreiber Andy Dunn ("E-Commerce Is A Bear") Revue passieren lassen (siehe auch Die 4 wichtigsten E-Commerce-Strategien gegen Amazon)
Florian Heinemann hatte erst im März eingeräumt, dass sich das ein oder andere Project A nicht so entwickelt wie erhofft. Damals nannte er vor allem Kochzauber als Beispiel.
Online-Maßschneidereien sind kein leichtes Unterfangen, wie das Auf und Ab bei Youtailor zeigt. Vergleichsweise gut zu laufen scheint es bei Indochino. Da haben zumindest Burda & Co. unlängst nochmal 13 Mio. Dollar nachgelegt.
Die hohe Kunst der Online-Markenbildung wird uns auch auf der K5 Konferenz am 12./13. September in München beschäftigen.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Project A: Florian Heinemann zieht erste Zwischenbilanz
- Otto-StartUpdates für Mirapodo, Device Ident und Project A
- Yves & Zed: Project A präsentiert E-Commerce-Technologie
- Popdust: Otto steigt über Project A bei US-Musik-Startup ein
- nu3 heißt der erste große Wurf von Project A Ventures
- Otto stattet Project A Ventures mit 50 Mio. Euro Fonds aus
Ûbernimmt die otto PR jetzt auch die project a pressearbeit? ;) ja ich weiss das war bös...
Kommentiert von: roland | 16. Juni 13 um 00:40 Uhr
Kann man nur hoffen, dass die neuen Eigner das hinkriegen. Die beiden bisherigen Geschäftsführer haben spätestens jetzt bewiesen, dass sie es nicht können. Immerhin reicht es noch für die Telekom und ihren Hubraum-Quatsch, die Konzernheinis lassen sich wohl mit der Story beeindrucken.
Kommentiert von: michi | 16. Juni 13 um 23:22 Uhr