Wenn wir über die "Elektroschocks" der vergangenen Woche(n) sprechen, dann lohnt auch ein Blick nach Österreich, wo nach der Pleite von Niedermeyer im Frühjahr zuletzt auch DiTech für einiges an Schlagzeilen gesorgt hat.
Geradezu vorbildlich klärt nun DiTech-Chef Damian Izdebski die Öffentlichkeit im Unternehmensblog über die Wachstumsschmerzen auf:
DiTech möchte unabhängig bleiben, kann sich aber einen strategischen Kapitalgeber vorstellen:"Wachstum ist heutzutage ein Luxusproblem – gleichzeitig aber auch eine Herausforderung an das gesamte Management.
Nach einem starken Investitionsjahr ist es zu kurzzeitigen Liquiditätsengpässen gekommen, die aber weder substanziell gefährdend, noch branchenunüblich sind.
Nach der Finanzierungszusage unserer Partnerbanken ist unser working capital stärker als je zuvor und wir freuen uns auf ein gutes Weihnachtsgeschäft.
Für das laufende Geschäftsjahr, das bis März 2014 läuft, peilen wir einen Umsatz von 130 Mio. Euro an.
Im nächsten Fiskaljahr liegt die Latte noch höher, 150 bis 160 Mio. sind geplant und das ohne weiterer Filialexpansion."
"Zum Thema „abgesprungener Investor“ möchte ich noch hinzufügen, dass wir ein attraktives, fast schon verlockendes Übernahmeangebot erhalten haben – dieses aber dankend abgelehnt haben.
Wir sind offen für einen strategischen Investor, der dieselben Werte und Strategie wie wir vertritt. Wir wollen aber weiterhin die Kontrolle über das Unternehmen behalten."
Über die Zerreissprobe der Elektronikbranche ("Jeder Händler muss überlegen, wie es weitergeht") hat sich kürzlich auch Electronic4you-Betreiber Hannes Majdic geäußert, der sich früh auch an Redcoon beteiligt hatte ("Was plant Electronic4You nach dem Verkauf von Redcoon?").
Mit Electronic4You komme er inzwischen auf einen Umsatz von "rund 100 Mio. Euro", gut 30 Mio. Euro davon online.
Die Entwicklungen in der Elektronikbranche waren auch Thema in den Exchanges #22.
- Elektroschocks bei Getgoods, Cyberport, EP und Euronics
- Cyberport: "Man spürt, dass Media-Saturn wirklich Gas gibt"
- Media Markt hat heute geschlossen: Was denken die Kunden?
- Die Getgoods AG fällt an der Börse auf unter 29 Mio. Euro
- Pixmania geht mit 69 Mio. € Mitgift an deutsche Mutares AG
- Wo steht Redcoon nach dem Ausscheiden des Gründers?
- Promarkt stellt seinen Online-Shop nach Filialverkäufen ein
- Digitec erreicht mit 500 Mio. SFr (415 Mio. €) deutsches Niveau
Ist es nicht ein bisschen verfrüht, in eine Headline etwas von 150 Mio. € zu schreiben, wenn noch nichtmal die 130 Mio für das laufende Geschäftsjahr erreicht ist?
Ansonsten: kommuniziert doch den angepeilten Wert für 2020
Kommentiert von: FML | 28. Oktober 13 um 18:23 Uhr
Warum? Die 150 Mio. stammen von DiTech. Würden sie das Ziel nicht anpeilen, hätten sie die Probleme nicht. Für 2020 wurde noch kein Wert kommuniziert.
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 28. Oktober 13 um 22:36 Uhr