Womit will Ottos Projekt "Collins" die (Frauen-)Herzen erobern? Nach dem Hinweis auf Seven Dresses erreicht uns als neuester Tipp der Hinweis auf Mary & Paul:
Das Team von Projekt "Collins" präsentiert sich seit dieser Woche auf einer eigenen Website ("Projekt Collins rückt jetzt auch Benjamin Otto ins Rampenlicht")
Auch Ottos Project A hat mit dem Ausstieg bei Tirendo und anderen unlängst seine neuesten Beteiligungen enthüllt.
Frührere Beiträge zum Thema:
- Projekt Collins rückt jetzt auch Benjamin Otto ins Rampenlicht
- Seven Dresses: Womit überrascht uns Ottos Projekt "Collins"?
- Projekt "Collins": Geschäftsführer Tarek Müller im Interview
- Otto plant "Projekt Collins" als vertikalisierten Mode-Anbieter
- Otto-Projekt "Collins" will mit Fashion-Blog-Netzwerk loslegen
- Antevorte soll das Otto-Projekt "Collins" als Firma heißen
Einordnung: "Collins" ist das High-Fashion-Projekt a la Asos und "Mary&Paul" das Mainstream-Fashion-Projekt....
Kommentiert von: Sabinchen | 06. Oktober 13 um 17:35 Uhr
Einschätzung: Architektonisch wird das bestimmt alles in Ordnung sein.. Aber ist das wirklich deren Problem oder geht es nicht um etwas ganz anderes?
Sortimentsauswahl, Experience und das nötige Fashion Know-How werden die niemals hinbekommen. Schaut doch mal bei Bestseller, Asos & Co auch hinter die Kulissen.. Da sitzt nicht ein zugestaubter Einkauf, eine paar E-Commerce Manager / Tekkis und eine kleine Redaktion.
Ich glaube niemals, das diese Truppe in der Lage sein wird, eine Philosophie wie die oben genannten zu bauen. Allein die Fotolia Bilder sagen eigentlich schon alles..
Kommentiert von: Philipp | 06. Oktober 13 um 18:04 Uhr
Naja, die Truppe wird ja noch durch ein paar Jugend forscht-Mädels unterstützt :-)
Kommentiert von: Roland | 07. Oktober 13 um 12:53 Uhr
Muss meinen Vorkommentatoren soweit leider rechtgeben...
Es geht bei allem was man derzeit öffentlich zu Collins hört immer um Prototypen, IT, Geeks, Technik, Recruitment, PHP, Seo etc.
Die Geschichte von Net-A-Porter zeigt doch ganz deutlich was hier noch komplett fehlt: Fashion-Style, Design, Spürsinn, Passion, Lifestyle, Gefühle etc.
Wo sind die Exklusiv-Kollektionen mit Karl Lagerfeld, Marc Jacobs & Co? Wo sind die aufstrebenden Designer die dank "Collins" ihre Plattform finden und später davon erzählen? Wo ist die Storyline - Heritage - von Collins? Wo wird die Damenwelt heiß gemacht auf die trendigsten Klamotten in Europa? Wo sind die Online-Fashion-Shows auf die sich tausende Fans jeden Monat freuen? Wo ist das Print-Mag das heute schon die Trends von Morgen oder aus NYC zeigt? Wo sind die Gründer/CEOs die von der Vogue, GQ, Vanity etc. als "most influencers in fashion" dargestellt werden?
Das sind die Themen die wirklich relevant sind und mit denen man überhaupt nich gegen ein Zalando bestehen kann - wenn man das möchte.
Kommentiert von: Roland | 07. Oktober 13 um 15:52 Uhr
@Roland: Ein großartiger Post - du hast vollkommen Recht! Das Problem: Bei Otto wird man auf deine Fragen folgendes antworten: Karl Lagerfeld, Marc Jacobs, Vogue, GQ und Vanity Fair repräsentieren nicht den Massenmarkt; richtiges Geld verdienen C&A, Esprit & Co. Das mag auch stimmen. Aber leider wird dabei verkannt, dass diese Art des Massenmarktes im E-Commerce eben schon von Zalando besetzt ist...
Kommentiert von: Sebastian | 08. Oktober 13 um 16:24 Uhr
Die haben doch noch nicht mal angefangen, wie soll es da Kooperationen mit Designern, Fashion-Shows und co geben?
Im Übrigen sind ASOS, Zara und co alles andere als von Fashion Victims geführt. Im Gegenteil, die aktuell erfolgreichen Mode-Firmen im Massenmarkt definieren sich selbst als Tech-Unternehmen, mit einer sehr hohen Prozess- und Daten-Exzellenz. Die meisten erfolgreichen Firmen werden außerdem geführt von eher analytischen Menschen, die mit Mode eigentlich wenig am Hut haben. Zitat ASOS Gründer 'i am not a fashion guy' (http://www.nahtlosblog.de/wir-demokratisieren-den-luxus-asos-ceo-nick-robertson-im-interview/).
Trotzdem braucht man natürlich auch Leute mit Mode Know-How in der Firma, aber die kann Collins sicherlich rekrutieren bzw. hat es ja zum Teil schon. Siehe z.B. Clarissa Labin. Geld genug ist ja da für Gehälter und Head-Hunter.
Kommentiert von: Silke Rauth | 08. Oktober 13 um 18:16 Uhr
Silke, du nennst genau diese Unternehmen die ganz anders handeln als das ein Collins derzeit darstellt:
Zara: Hat sich schon sehr früh selbst um Design und Fertigung gekümmert. Das Geschäftsmodell ist sehr erfolgreich weil man schon von Anfang an eine eigene Marke aufbaute -> Exklusives Fashion-Design kopieren und günstiger anbieten. In Verbindung mit immer schneller werdenden Zyklen. Ähnlich ein H&M.
= Keine anderen Marken anbieten sondern selbst zu einer werden.
= Keine Fashion die auch in anderen (OTTO-)Shops zu finden ist.
Asos: Mit etwas Recherche kann man erfahren, dass der Co-Gründer Nick Robertson aus einer Fashion-Familie (Austin Reed.co.uk) kommt. Deren erstes Geschäft war in der Regent Street in London - dort hat übrigens auch Burberry seine Wurzeln. "Etwas" Verständnis vom Mode-Business darf also unterstellt werden.
H&M: Auch hier keine anderen Marken sondern eigener Markenaufbau.
Esprit: Wieder eigene Kollektionen und eigener Markenaufbau.
GAP: Mal wieder das gleiche Konzept...
Wenn diese Ansprüche (immerhin die finanziell stärksten Mode-Unternehmen weltweit) gelten sollen so frägt man sich eben schon was all die Geeks machen sollen. Aber vielleicht setze ich auch einfach die falschen Maßstäbe ;)
Kommentiert von: Roland | 08. Oktober 13 um 21:55 Uhr
@Roland: Wo steht denn in dem Post von Silke, dass keine Eigenmarken kommen sollen? Haben nicht H&M, GAP, ASOS und co auch mit Fremdmarken gestartet, oder haben die schon ein Jahr vor der Öffnung / Launch Eigenmarken produziert?
Glaube ich nicht ganz dran.
Ansonsten stimme ich zu, dass Collins aktuell noch nichts widerspiegelt, was irgendwie neu und innovativ ist. Aber es wurde ja auch noch nichts offiziell vorgestellt. Die News sind ja bisher auch nicht von offizieller Seite, sondern von Exciting Commerce ;-)
Kommentiert von: Martin | 09. Oktober 13 um 19:24 Uhr
Auch wenn ich relativ unvoreingenommen bin, Fakt ist, dass durch solche News die Erwartungen durch uns Beobachter extrem hoch sind.
Den "Modemarkt in Deutschland ein stückweit zu verändern" und schließlich auch auf Kundenseite zu punkten, wird auf jeden Fall nicht nur mit IT- und Prozess-Know-How funktionieren. Eine Marktlücke, in der in Deutschland mit Mode noch großartig Geld zu holen ist, sehe ich zudem auch nicht zwingend...ich bin gespannt.
Kommentiert von: Markus | 10. Oktober 13 um 10:37 Uhr
Ich finde den Film sehr gelungen und bin gespannt. Wäre schon nicht schlecht, wenn jemand zalando noch mal richtig herausfordern würde. Dafür braucht man denke ich eher junge Leute mit Valley Mentalität, als alte Otto Manager, insofern finde ich den Ansatz von Benjamin Otto gut sich am Markt zu bedienen und nicht im Konzern.
Kommentiert von: Martin Koll | 10. Oktober 13 um 11:15 Uhr
Wir wird ganz schlecht vor lauter Halbwissen, was sich hier laut aufführt!
H&M, GAP, Esprit sind alles Hersteller und hatten deswegen immer Eigenmarken. Asos, Zalando, Collins sind alles Händler und haben zum Start den Fokus auf Fremdmarken.
Wie oben geschrieben, wir Mary&Paul eher Mainstream-Sortiment (Otto) und Collins eher Highfashion-Sortiment (Nicht-Otto) sein.
Kommentiert von: Sabinchen | 10. Oktober 13 um 21:26 Uhr