Im Herbst sorgte das Vendor Flex Programm von Amazon international für Aufsehen, als öffentlich wurde, dass sich Amazon zunehmend bei Procter & Gamble und anderen seiner Lieferanten einnistet ("E-Commerce Giant Sets Up Shop Inside Warehouses of Suppliers"), um von dort besser direkt zu versenden:
"P&G began sharing warehouse space with Amazon around three years ago and has expanded the practice.
Amazon is now inside at least seven P&G distribution centers world-wide, including spots in Japan and Germany, said a person familiar with the matter."
Wie Amazon das Programm auch hierzulande vorantreibt, zeigt ein Blick auf die aktuelle Stellenbörse. So sucht Amazon derzeit mehrere Teamleiter für seine externen Logistik/Lieferanten-Stützpunkte in Eisfeld und in Emleben (weiß jemand, für welche Hersteller/Lieferanten?)
"Für unseren externen Vendor Flex-Standort in Emleben suchen wir ab sofort einen Teamleiter Logistik (m/w).
In der Funktion des Teamleiters sind Sie für die Personaleinteilung und Motivation von bis zu 5 (externen) Mitarbeitern sowie für die Organisation des Arbeitsablaufs für unseren externen Vendor Flex-Standort in Emleben zuständig.
Hierbei sind Sie für die Steuerung der operativen Prozesse und des Workflows von Amazon – Kundenbestellungen im Lager der Lieferanten, zur Absicherung der Erreichung unserer wichtigsten Lagerkennzahlen, verantwortlich. Ihr Einsatzort ist hierbei Emleben.
Das Aufgabengebiet umfasst die Verantwortung für den gesamten Ablauf in den folgenden Bereichen im Lager der Lieferanten: Receive, Stow, Pick, Pack, Shipping & Transportation, Shipping, Quality sowie die selbstständige Umsetzung der geplanten Produktion unter Ausschöpfung der höchst möglichen Qualität und Quantität im direkten Kontakt mit Lieferanten, Einkauf und Transportunternehmen."
Vendor Flex ist auch Teil des Supply Chain Bereichs, wo Amazon zur Zeit auch einen Manager Vendor Operations sucht, der sich um die Optimierung der Warenströme kümmert.
In den Exchanges #34 hatten wir uns erst kürzlich Gedanken gemacht, was Amazon strategisch zuzutrauen ist, speziell auch im Logistikbereich, nachdem dort in letzter Zeit eine ganze Reihe von Initiativen öffentlich wurden.
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Frühere Beiträge zum Thema:
In letzter Konsequenz wird irgendwann der Zwischenhandel wegfallen. Konzerne können und sollten sich überlegen, ob sie nicht direkt an den Endkunden verkaufen.
Da "Kaufen" nur noch ein logistischer Vorgang ist, und kein "Erlebnis", wie es der Bummel in der Einkaufsmeile ist, wird dies irgendwann die richtige Folge sein.
Das meine ich garnicht sentimental, ich sehe nur den Sinn und Zweck von Amazon nicht mehr. Ein großes Lager kann sich jeder Hersteller auch selbst hinstellen, bzw. gemeinsam mit anderen die von DHL-Fulfilment nutzen. Dazu noch eine Multistore-Platform, und fertig ist die Laube. Amazon ist nichts anderes.
Kommentiert von: Marc Freitag | 27. Januar 14 um 13:12 Uhr
Es könnte sein, dass an den genannten Orten in Thüringen erst noch etwas entsteht, eher ein Lagergebäude als eine Produktion. Mir ist lediglich bekannt, dass Amazon in Q4-2013 begonnen hat, 1-Positionsaufträge an diverse Dienstleister in Deutschland auszulagern (Kühne & Nagel, BFS, Rhenus).
Kommentiert von: Timo Koch | 27. Januar 14 um 15:21 Uhr