Zalando hat seine Umsätze 2013 um 52% gesteigert - von 1,159 Mrd. Euro auf 1,762 Mrd. Euro. Das meldet Kinnevik. Zalando selber rundet auf 1,8 Mrd. Euro auf und schreibt in der Pressemeldung:
"Zalando steigerte im Geschäftsjahr 2013 den Nettoumsatz um rund 600 Millionen EUR und damit um mehr als 50 Prozent auf 1,8 Milliarden EUR.
In der Kernregion DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz) erreichte Zalando erstmalig einen Nettoumsatz von mehr als einer Milliarde EUR.
Zalando verfügt mit mehr als 350 Millionen EUR über eine komfortable Netto-Liquidität, um auch zukünftiges Wachstum zu finanzieren.
Darüber hinauskonnte Zalando im Jahr 2013 weitere große internationale Investoren wie den Ontario Teacher’s Pension Plan (OTPP) und Anders Holch Povlsen im Gesellschafterkreis begrüßen."
Zugleich ist Zalando 2013 weiter in die Verlustzone gerutscht. Bei einer EBIT-Marge von ca. -6,7% ist der EBIT-Wert auf ca. -118 Mio. Euro gestiegen (2012 lag er bei rund -83 Mio. Euro, bei einer EBIT-Marge von -7,2%).
Mehr in der Pressemeldung
Frühere Beiträge zum Thema:
- Zalando geht als Aktiengesellschaft ins neue Geschäftsjahr
- Zalando macht 809 Mio. € im 1. Halbjahr, peilt weiter 2 Mrd. € an
- Zalando: Chef der Bestseller-Gruppe steigt ein, Rocket Internet steigt aus
- Zalando-Chef Robert Gentz beim Kinnevik-Investorentag 2013
- Zalando wächst 2012 von 510 Mio. € auf 1,15 Mrd. € (+125%)
Die Samwers sollten sich mit ihrem Börsengang beeilen, sonst merkt bald jeder, dass hier ziemlich viel heiße Luft sehr teuer verkauft werden soll.
Aber nun gut, ihre Schäfchen haben sie nach den massiven Verkäufen an Fonds etc eh schon im Trockenen.
Kommentiert von: Kai | 14. Februar 14 um 09:09 Uhr
Ich habe die EBIT-Werte im Beitrag korrigiert und auf Basis von -6,7% berechnet. Demnach bezog sich der in der Pressemeldung angegebene Wert von -7,2% auf das Jahr 2012 und soll sich 2013 um "um rund einen halben Prozentpunkt verbessert" haben.
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 14. Februar 14 um 09:51 Uhr
Ich frage mich ob man bei solchen Zahlen von einem erfolgreichen Unternehmen sprechen kann. Sind Marktanteile alles?
Kann man wirklich von einem Vorzeigeunternehmen sprechen wenn es monatlich rund 9,8 Millionen Euro versenkt?
Jeder Kaufmann würde sagen, dass das Unternehmen unprofitabel und somit bald insolvent ist. Ziele hin oder her. Es müssen ja immer wieder neue Geldquellen aufgetan werden um einer Überschuldung zu entgehen....
Den Beweis der Profitabilität ist Zalando bislang schuldig und ich bin sehr gespannt wie das Ziel - sofern es dieses Ziel überhaupt gibt - umgesetzt werden soll.
Keine Frage. Den Umsatz binnen so kurzer Zeit in derartige Höhen zu treiben ist sicherlich einzigartig in Deutschland. Aber sind Umsatz und Marktanteile die wichtigsten Ziele eines Unternehmen?
Zalando scheint kurz vor dem Börsenstart zu stehen und ich denke, dass das auch langsam aber sicher mehr als notwendig ist....
Kommentiert von: Dennis | 14. Februar 14 um 10:35 Uhr
Sinkende Wachstumsraten, keine absehbare Profitabilität, Markt mit hohem Wettbewerb, unbekannte Innovationspläne für die Zukunft, warum sollte ich in Zalando investieren?
Kommentiert von: mkr | 14. Februar 14 um 11:51 Uhr
..erinnert mich irgendwie an das Märchen "des Kaisers neue Kleider".
Ich warte nur auf das Kind, was da auf einmal ruft "...der ist ja nackt..."
Kommentiert von: Pierre | 14. Februar 14 um 12:00 Uhr
Dieses ewige Lamento, vor allem der "Stationären", die Zalandos dieser Welt würden ja nur Verluste machen, das Konzept sei nicht als erfolgreich erwiesen, ohne das VC Geld sind die alle pleite und und und.
Das ist doch nur das Pfeifen im dunklen Keller, um sich Mut zu machen. Und es ist die ewige Ausrede für das eigene Versagen, dass man es eben nicht geschafft hat, sich diese Zukunftsmärkte zu erschließen. Also bloß auch weiter nichts tun, den Kopf in den Sand stecken und darauf hoffen, dass die Onliner schon pleite gehen werden. Das aber wird am Ende des Tages eine bittere Enttäuschung werden.
Wachstum durch Gewinnverzicht ist das simple und richtige Konzept. Amazon fährt das von Anfang an und bis heute. Aber die sind ja vermutlich auch nicht erfolgreich und das Konzept funktioniert nicht.
Die Verluste von um die 100 Mio. sind angesichts der Umsätze und der Entwicklung eher unter dem, was man da erwarten würde und durchaus ein Erfolgsnachweis.
Da möchte man ja direkt den Alt-Kanzler zitieren mit "Die Hunde bellen und die Karawane zieht weiter" :-D.
Im übrigen haben die Götter der Marktwirtschaft die Investition vor den Gewinn gesetzt und jeder erfolgreiche Kaufmann muss erst mal investieren, damit auch zunächst Anlauf-Verluste machen, bevor der Gewinn kommt.
Würde man das mal ausrechnen für die Filialen der Stationären, keine würde vor Ablauf von 5 Jahren nennenswerten Gewinn abwerfen. Das sind vollkommen normale, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, die man eigentlich im 1. Semester lernen sollte.
Kommentiert von: Der Pate | 14. Februar 14 um 12:09 Uhr
Sobald die den Versand kostenpflichtig machen, um aus der Verlustzone zu kommen (Retourenquoten 50% und mehr) wird Zalando für die momentan riesige Kundenzahl unattraktiv und zieht weiter. Wer bei Google "Zalando R" eingibt bekommt vom Suggest an vierter Stelle "Zalando Retourenquote" angezeigt... da kann jetzt jeder selbst seine Schlüsse draus ziehen
Kurzum: daher funktioniert das Geschäftsmodell funktioniert nicht.
Aber das wird egal sein, weil das Ding bis dahin an der Börse ist und die Lehrer aus Ontario ihre Rente an die Samwers überwiesen haben.
Kommentiert von: MCF | 14. Februar 14 um 13:00 Uhr
@ Der Pate
Wie erklärst du dir dann den mit -13% größten Einbruch der Kinnevik Investment Aktie seit Langem ?
Kommentiert von: Kai | 14. Februar 14 um 21:20 Uhr
@ der Pate
Das Gejammer bräuchte sich "Schuh Meyer oder Müller" nicht geben.....
Würde ein branchenfremder Investor ihm 100 Millionen geben und sagen...du verkauf mal schön wie im Businessplan stehend "nen Euro für 90 Cent" ...dann hat man ganz schnell Umsatz und keinen Gewinn. Die Konkurrenz hat auch keinen Umsatz mehr...
...der Markt wird massiv verzerrt...
Kommentiert von: Alex | 14. Februar 14 um 22:28 Uhr
@Alex Und auch da wieder das Gegenargument: Warum tut es Schuh Müller oder Meyer dann nicht? Oder Deichmann oder Görtz um mal bei den (ehemals) kapitalstärkeren zu bleiben?
Zalando gewinnt nicht wegen der günstigen Preise (Zalando kommt nicht über den Preis) sondern wegen des extrem aggressiven Marketings und guten Services und nachfolgend grandioser Prozessoptimierung. Das ist die klassische Wachstums-Storry, wie sie auch Amazon fährt und ja, der "alte" Handel versteht das nicht, weil er das nie so gemacht hat, aber der "alte" Handel wird dann eben auch von den neuen Händlern wie Amazon und Zalando aus dem Markt gefegt. Einige beginnen das langsam zu begreifen, siehe Rewe, MediaSaturn und natürlich auch z.B. Otto. Die wehren sich jetzt oder versuchen es wenigstens. Andere jammern nur und bald sind sie weg.
Kommentiert von: Claus Fahlbusch | 15. Februar 14 um 10:08 Uhr