Nicht nur Weltbild und Thalia sind in der Krise. Auch für Hugendubel gibt es einen Genickschlag nach dem anderen.
Nach der Pleite ("Was wird aus Bücher.de und Hugendubel?") und der Trennung vom langjährigen Buchhandelspartner Weltbild kann Hugendubel sein Haupthaus am Münchner Marienplatz nicht mehr halten und muss es Anfang 2016 schließen ("Aus für Hugendubel am Marienplatz"), nicht zuletzt auch, weil der Eigentümer der Immobilie den Glauben an Hugendubel und den Buchhandel verloren hat.
Damit wird eine zügige Marktbereinigung im Buchhandel noch wahrscheinlicher. Denn mit dem Haupthaus verliert Hugendubel nicht nur seinen "Flagship-Store", sondern auch ein großes Stück seiner Identität.
Sein Stammhaus hatte Hugendubel schon vor zwei Jahren schließen müssen. Die Immobilie gegenüber dem Münchner Literaturhaus steht bis heute leer.
Für Hugendubel kam die Weltbild-Pleite zur absoluten Unzeit. Sollte Hugendubel einen Kapitalgeber und/oder einen neuen (Mit-)Eigentümer benötigen, wovon auszugehen ist (siehe Analyse zur Aufspaltung der DBH), so ist der Wert des Buchhändlers nun auf einen Tiefpunkt gesunken.
Man kann gespannt sein, ob sich Thalia und Hugendubel kartellrechtlich zusammenschließen dürfen. Das wäre die naheliegende Variante. Das hängt aber auch davon ab, an wen Thalia fällt ("Douglas baut um") und ob der neue Eigentümer überhaupt ein Interesse an noch mehr Fililalen hat.
Der stationäre Buchhandel befindet sich mitten im Online-Tsunami. Nachdem die Jahre des "Jammerns und Zeterns" wenig geholfen haben, ist dort gerade alles denkbar.
Mit den Umbrüchen im Buchmarkt hatten wir uns auch in den Exchanges #37 ("Auf dem Weg von Weltbild zu Wattpad") beschäftigt.
Frühere Beiträge zum Thema:
Kommentare
Abonnieren Sie den Kommentar-Feed dieses Eintrags, um der Konversation zu folgen.