Mit gerade mal 3,5 Mrd. Dollar (ca. 2,6 Mrd. Euro) bewertet das Wirtschaftsmagazin Forbes die komplette Otto-Group in seiner aktuellen Titelgeschichte ("Amazon's War On The House Of Otto, Germany's $18 Billion Family"):
"Last year, for the first time, Amazon’s sales in Germany ($10.5 billion) eclipsed Otto’s ($9 billion). And the trend lines are far uglier: The Otto Group’s sales are up 17% in Germany since the recession, while Amazon’s have doubled since 2010."
Am Freitag hat auch der Otto-Konzern sein Geschäftsjahr abgeschlossen. Und mögen die Ergebnisse im Vergleich zum Wettbewerb auch noch so mager sein, Otto findet sich gut.
Um 400 Mio. Euro hat sich die Otto Group 2013 online gesteigert. Zum Vergleich: Bei Zalando waren es 600 Mio. Euro, 283 Mio. Euro alleine in der DACH-Region. Amazon ist 2013 allein in Deutschland um 1,8 Mrd. Dollar (ca. 1,3 Mrd. Euro) gewachsen.
Den Druck erhöht der Otto-Konzern nun bei seinem Zukunfts-"Projekt Collins" und kündigt den Start für 5. Mai an - als "ein Online-Ökosystem für junge, Fashion-affine Frauen mit mehreren Spezialshops".
Frühere Beiträge zum Thema:
Naja, wie immer Forbes auf diesen Wert kommt, er ist genauso ernst zu nehmen, wie eine Zalando-Bewertung von 6 Mrd.
Otto wächst verglichen mit dem Markt und mit den anderen Playern viel zu langsam (weiss auch nicht, warum sie das immer feiern), aber immerhin tun sie das aus dem Cashflow und machen dabei immer noch guten Gewinn. Ich sehe Otto mittlerweile wieder auf einem guten Weg. Es steckt, auch wenn es sich (noch) nicht in riesigem Umsatzwachstum ausdrückt, wieder viel Innovation in dem Laden. Da sind viele fähige Leute und viele gute Ideen am Start. Otto wird Amazon nicht mehr einholen, aber ob sie von Zalando aus dem Markt gedrängt werden, bezweifle ich.
Kommentiert von: Claus Fahlbusch | 06. März 14 um 21:23 Uhr
Interessant: 2008 lag die Bewertung noch bei 4 Mrd. Euro
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/it/a-526060.html
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 06. März 14 um 21:46 Uhr
Es geht nicht darum, ob Otto von Zalando aus dem Markt gedrängt wird, sondern wann Otto einsieht, dass es darum geht, dem stationären Handel Marktanteile abzunehmen - wie Zalando und Amazon dies tun.
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 06. März 14 um 21:53 Uhr
Yep, aber wie gesagt, die Bewertung ist völlig irrelevant für die Anteilseigner. Die kassieren jedes Jahr ihre fette Dividende und freuen sich.
Im Gegensatz zu den Zalando-Anteilseignern. Die haben nämlich gerade richtig feuchte Hände, zumindest Kinnevik.
Keiner weiss, ob die Otto-Strategie besser oder schlechter ist, als die von Amazon und Zalando. Sie ist halt anders und solange der Laden noch profitabel wächst, würde man aus betriebswirtschaftlicher Sicht sagen, alles ok. Amazon spielt mittlerweile in ne anderen Liga, mit denen muss man sich nicht mehr messen, aber was am Ende erfolgreicher ist, Zalando oder Otto, wird sich in den nächsten 2 Jahren zeigen. Übrigens, sobald bei Zalando das Wachstum nachlässt, und vielleicht kleinere Finanzierungsschwierigkeiten auftreten, ist der Laden nur noch 100 Mio. "wert". Otto aber immer noch 3,5 Mrd. Das ist der Unterschied.
Kommentiert von: Claus Fahlbusch | 07. März 14 um 07:54 Uhr
Da muss ich Claus Fahlbusch auch mal Recht geben. Ich sehe das inzwischen auch aus der Brille de Investoren und frage mich, ob man mit 0,7% noch zufrieden ist. Da kann ich mein Geld ja auch auf das Sparbuch bringen.
OTTO hat eben eher die Strategie, ertragsreich zu wachsen und nicht um jeden Preis. Ansonsten könnte OTTO sicherlich einfach mal den Hahn aufdrehen. Die Marke ist immer noch sehr positiv besetzt hinsichtlich Service, soziales Umfeld, Kontakt und Nachhaltigkeit.
OTTO hat aber nicht das alleinige Ziel Umsatzwachstum um jeden Preis und sind wir mal ehrlich, das ist ja auch die Definition von Wirtschaften. Wiederholtes Handeln zum Geld verdienen und nicht zum Geld verbrennen, damit in ein paar Jahren wieder eine Menge Leute auf der Straße sitzen, wenn die Blase Zalando platzt ;-)
Kommentiert von: Marcel | 07. März 14 um 09:13 Uhr
Das ist eben die Frage welches Ziel man hat. Langfristig eine Unternehmung organisch aufzubauen, die (sofort oder mittelfristig) aus Umsätzen einen Gewinn erwirtschaftet. Oder einen "hochgezüchteten" Laden wie z.B. Zalando, dessen Geschäftsmodell eher einer Wette gleicht: Hopp oder Top. Muss halt jeder selber wissen. Mir ist das langfristige, organisch wachsende Model sympathischer.
Kommentiert von: Andreas | 07. März 14 um 09:48 Uhr
Einige Teile der OTTO Gruppe sind zusammen sicher mehr wert als 3,5 Milliarden. Nur muss man halt für die OTTO Einzelgesellschaft wieder ein paar Milliarden abziehen ;-)
Kommentiert von: Max | 07. März 14 um 10:49 Uhr
Ich würd nicht drauf wetten, aber ich vermute, dass selbst die Otto Einzelgesellschaft mehr wert ist als Zalando, wenn man mal normale Bewertungsmaßstäbe anlegt. :-)
Kommentiert von: Claus Fahlbusch | 07. März 14 um 12:49 Uhr