Auctionata hat die Umsätze 2013 von 1,2 Mio. Euro auf 12 Mio. Euro gesteigert. Inzwischen gibt es jede Woche nicht mehr nur eine, sondern in der Regel zwei Live-Auktionen.
Insgesamt hat Auctionata im ersten Quartal 2014 Waren im Wert von 4,6 Mio. Euro versteigert. Und die bisherigen Kapitalgeber sind entsprechend zuversichtlich, dass sie noch einmal 21,5 Mio. Euro nachschießen:
"Das Berliner Online Kunst- und Auktionshaus Auctionata hat in einer B-Runde eine weitere Finanzierung in Höhe von EUR 21,5 Mio. (US $ 30 Mio.) im Kreise der bestehenden Investoren Holtzbrinck, e.ventures, Earlybird, REN Invest u. a. abgeschlossen.
Einschließlich der B-Runde hat Auctionata damit rund EUR 37 Mio. (US $ 52 Mio.) an Eigenkapital und Finanzierung erhalten.
2014 wurden bereits 17 Online-Live-Auktionen mit einer durchschnittlichen Verkaufsquote von 77% durchgeführt.
Der damit erzielte Nettoumsatz von EUR 4,6 Mio. (US $ 6,4 Mio.) hat die Erwartungen übertroffen und stellt ein Wachstum von 550% gegenüber dem Vorjahreszeitraum dar. Der Online-Shop trug mit 30% zum Gesamtergebnis bei.
Mittlerweile zählt Auctionata 75.000 Kunden aus über 100 Ländern sowie 500.000 Webseiten-Besucher pro Monat."
Mit Auctionata hatten wir uns auch in den allerersten Exchanges ("Verrückte Startup-Gründer") befasst.
Frühere Beiträge zum Thema:
Hhhm, eine solche Kapitalspritze wirft Fragen auf:
- Der Nettoumsatz soll 4,6 Mio betragen. Was zählt Auktionata als "Nettoumsatz"? Ist das der um die MWSt. und Retouren bereinigte Betrag, den die Kunden für alle Ware entrichtet haben und von dem Auktionata noch einen Anteil an die Einlieferer weitergeben muss? Oder sind das die echten Gebührenerlöse, die Auktionata nach Weitergabe des Geldes an die Einlieferer bleibt?
- Selbst im letzteren Fall mit 4,6 Mio realem Umsatz fände ich ein Kapitalerhöhung über 21,5 Mio Euro sportlich: Mit welchem Vielfachen des Umsatzes ist dann Auktionata eigentlich bewertet? Vermutlich würde uns die Bewertung von Zalando dagegen reichlich billig erscheinen...
- Nächste Frage, die sich daraus ergibt: Wie groß ist eigentlich noch der Unternehmensanteil der Gründer? Ich kann mir kaum vorstellen, dass Investoren insgesamt fast 40 Mio in die Firma stecken und dass die Gründer noch einen nennenswerten Anteil (sagen wir: ein Drittel) halten.
Warum tun sich die Gründer sich also den Stress und Druck einer so großen Kapitalerhöhung an, wenn Ihnen am Ende als Anteil eher nur "Krümel" bleiben. Natürlich können am Ende auch Krümel eines sehr großen Kuchens ziemlich lukrativ sein: 1% von einer Milliarde wäre natürlich keinesfalls zu verachten. Ob Auktionata jemals einen solchen Unternehmenswert erzielen wird, steht freilich in den Sternen.
Ich schätze, dass alle Beteiligten davon träumen, das nächste Sotheby's oder Christie's zu erschaffen. Selbst, wenn dies gelingen sollte, stellt sich (wie bei Zalando) die Exit-Frage: Wie kann man den Laden zu Geld machen? Verkauf an die genannten Traditions-Auktionshäuser? Börsengang?
Meine Meinung: Summa summarum sind alle Beteiligten eine durchaus gewagte Wette eingegangen. Das Ergebnis ist völlig offen.
Kommentiert von: Christian Rothe | 17. April 14 um 22:42 Uhr
Laut Presseabteilung handelt es sich bei den von Auctionata veröffentlichten Umsätzen um den Außenumsatz, also das, was die Käufer der ersteigerten Kunstwerke zahlen.
Kommentiert von: Jochen (Exciting Commerce) | 19. April 14 um 04:39 Uhr