Angeblich steht Unister (Flüge.de, Shopping.de, etc.) zum Verkauf und wäre für kolportierte 1,5 Mrd. Euro zu haben.
Da kann man gespannt sein, wer zugreift: Die üblichen Verdächtigen aus der Medien- und Finanzwelt? Oder schafft es ein Außenseiter wie Rakuten, nun die Gunst der Stunde zu nutzen?
"Verstehe einer die Japaner! Nicht mit einem Unister, einer United Internet oder einem Ciao.com stößt der japanische Online-Gigant Rakuten auf den deutschen Markt vor, sondern mit einem vergleichsweise kleinen Fisch wie dem Händlerportal Tradoria."
Nachdem es mit Tradoria erwartungsgemäß sehr schwer geworden ist, gegen ein Amazon anzukommen ("Wie Rakuten mit Tradoria an Amazon.de vorbeiziehen will"), muss man sich bei Rakuten nun schön langsam alternative Strategien überlegen, um im deutschen Markt voranzukommen.
Marketingoffensive oder weitere Übernahme?
Zum einen deutet einiges darauf hin, dass es Rakuten unter neuer Führung über kurz oder lang nach Berlin zieht, wo am 21. Juni erstmals auch die Rakuten Expo stattfindet.
Zum anderen böte sich wahlweise die längst überfällige Marketingoffensive an oder aber eine größere Übernahme: Von Shopping über Reisen bis Versicherungen - nichts kommt dem japanischen Rakuten-Portfolio dabei so nahe wie die Unister-Portale.
Zugleich ist Unister aber auch einer der undurchsichtigsten Anbieter auf dem deutschen Online-Markt. Das macht es zu einem eher problematischen Übernahmekandidaten.
Kann also durchaus sein, dass Unister erst noch die ein oder andere Private Equity Runde einlegen muss, um dann strategisch aufgehübscht als Ganzes oder in Teilen weiterveräußert zu werden.
Rakuten zumindest hat für Übernahmen zuletzt durchaus Geld in die Hand genommen und sich nach Pinterest & Co. kürzlich für 900 Mio. Dollar an Viber beteiligt (siehe auch Exchanges Extra: WhatsApp, Viber und die mobile Webwelle).
Das Rakuten-Phänomen hatten wir in den Exchanges #9 unter die Lupe genommen.
Frühere Beiträge zum Thema:
Schöne Spekulation! Ich würde als Käufer für Unister Travel (denn um die geht es hier wohl) aber eher auf einen international bzw. digital schlecht aufgestellten grossen Player tippen, so wie priceline oder TUI.
Kommentiert von: dc | 16. April 14 um 09:28 Uhr
Ja, sehr schön spekuliert. Zu Unister muss man nicht viel sagen. Es ist viel zu gefährlich Unister anzulangen. Es drängt sich doch auch ein wenig der Gedanke des firesales auf. Jetzt dürfen sie die harte Geschäftspraxis nicht mehr machen, das wird sich extrem in den Zahlen bemerkbar machen. Dann noch ein bisschen Kundenschwund und schon ist die Kiste wieder dick im Minus. Sind ja hauptsächlich im deutschen Markt unterwegs und hier ist die Reputation gut ramponiert.
Kommentiert von: Egonno | 16. April 14 um 23:33 Uhr